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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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die Farbe von Schlick. Einmal, in den Sanddünen, war es die Farbe von Sand. In einem Bericht hieß es, der Mriswith sei im goldenen Licht des Sonnenuntergangs golden gewesen. Wenn sie des Nachts auf Mordzug gehen, sieht man sie nie, denn dann sind sie ebenso schwarz wie die Nacht. Wir glauben, daß sie, vielleicht durch Magie, die Fähigkeit besitzen, die Farbe ihrer Umgebung anzunehmen. Da dieser schwarz ist, mußt du ihn nachts getötet haben.«
    Richard faßte sie am Arm und zog sie sachte fort. Das Geschöpf schien sie völlig in seinen Bann gezogen zu haben. Er fühlte, wie sie unter seiner Hand zitterte.
    »Pasha, was sind das für Wesen?«
    »Es sind Geschöpfe, die im Hagenwald leben. Was es für Wesen sind, weiß ich nicht. Ich habe gehört, es hieße, im Krieg, der die Neue von der Alten Welt trennte, hätten die Zauberer Armeen von Mriswiths aufgestellt. Manche Leute glauben, die Mriswiths würden vom Namenlosen geschickt.
    Aber ihr Zuhause ist der Hagenwald. Hier sind auch noch andere Wesen beheimatet. Aus diesem Grund lebt niemand auf dieser Seite des Flusses. Manchmal kommen sie aus dem Wald heraus und machen Jagd auf Menschen. Sie verschlingen ihre Beute nie, offenbar töten sie nur um des Tötens willen. Mriswiths weiden ihre Opfer aus. Einige überleben lange genug und können noch erzählen, was sie erwischt hat. Von ihnen haben wir unsere Kenntnisse.«
    »Wie lange gibt es den Hagenwald und diese Geschöpfe schon?«
    »Soweit ich weiß, wenigstens so lange wie den Palast der Propheten, fast dreitausend Jahre.«
    Sie packte ihn am Hemd und rüttelte ihn. »Während dieser ganzen Zeit hat niemand einen einzigen Mriswith getötet. Alle Opfer berichteten, sie hätten sie erst gesehen, nachdem sie von ihnen aufgeschlitzt worden waren. Einige der Opfer waren Schwestern und Zauberer, und nicht einmal ihr Han hat sie gewarnt. Sie sagten, sie wären für ihr Erscheinen blind gewesen, so als wären sie ohne die Gabe geboren worden. Wie ist es möglich, daß du einen Mriswith töten konntest?«
    Richard erinnerte sich, wie er ihn in seinem Geist hatte kommen sehen. Er löste ihre Hand von seinem Hemd. »Vielleicht hatte ich bloß Glück. Irgend jemand mußte ja früher oder später mal einen erwischen. Vielleicht war dieser hier ein Trottel.«
    »Richard, bitte, komm mit mir, fort von hier. Das ist keine Art, seinen Willen mit dem Palast zu messen. Du könntest dabei getötet werden.«
    »Ich habe nicht die Absicht, jemandes Willen auf die Probe zu stellen, ich übernehme nur die Verantwortung für mein Tun. Es ist meine Schuld, daß Schwester Verna degradiert wurde, ich muß es wieder richten. Ich trete dafür ein, was richtig ist. Wenn ich das nicht tue, bin ich ein Nichts.«
    »Richard, wenn die Sonne über dem Hagenwald untergeht –«
    »Du verschwendest kostbare Zeit, Pasha.«

52. Kapitel
    Es war später Nachmittag, als er sie kommen hörte. Er hörte das Geräusch von nur einem Pferd und Pashas Stimme, die laut rufend die Richtung angab. Schließlich brachen sie durch das Dickicht und traten auf die Lichtung.
    Richard steckte sein Schwert in die Scheide. »Bonnie!« Er kraulte das Pferd am Hals. »Wie geht es dir, Mädchen?«
    Bonnie rieb das Maul an seiner Brust. Richard schob ihr die Finger ins Maul und betastete die Trense, während Schwester Maren ihn stirnrunzelnd beobachtete.
    »Freut mich zu sehen, daß Ihr eine Gelenktrense benutzt, Schwester.«
    »Die Stallburschen meinten, sie könnten die starren Trensen nicht finden.« Sie blickte wütend und voller Argwohn auf ihn herab. »Wie es scheint, sind sie verschwunden. Auf rätselhafte Art und Weise.«
    »Tatsächlich?« Richard zuckte mit den Achseln. »Ich kann nicht behaupten, daß mich das traurig macht.«
    Pasha keuchte vor Anstrengung, weil sie zu Fuß mit der Schwester auf dem Pferd Schritt halten hatte müssen. Ihre weiße Bluse war schweißnaß. Hilflos versuchte sie das verfilzte Durcheinander ihrer Haare zu richten. Offenbar hatte die Schwester Pasha gezwungen, zu Fuß zu gehen – als Strafe. Schwester Maren in ihrem schlichten braunen, bis zum Hals zugeknöpften Kleid, machte auf ihrem Pferd den Eindruck, als wäre ihr kühl und behaglich zumute.
    »Also, Richard«, meinte Schwester Maren, während sie abstieg, »ich bin hier, wie du es verlangt hast. Was willst du also?«
    Sie wußte ganz genau, was er wollte, doch Richard beschloß, es ihr noch einmal in freundlichem Tonfall zu erklären. »Ganz einfach. Schwester Verna soll

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