Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
verraten hast.« Richard strich sich über den Bart. »Warren, ich brauche deine Hilfe.«
    Warren wischte sich mit dem Ärmel seines Gewandes über die feuchten Augen. »Wie kann ich dir helfen?«
    »Du hast gesagt, es gäbe Prophezeiungen, in denen von mir die Rede ist. Ich möchte, daß du dir alles über mich ansiehst, was du finden kannst. Und über die Türme der Verdammnis und das Tal der Verlorenen. Außerdem muß ich alles über den Schleier wissen, was ich in Erfahrung bringen kann.« Richard deutete auf das Buch, das auf dem Tisch lag. »Dort war eine Zeichnung, ein paar Seiten vor der Prophezeiung. Ein tropfenförmiger Gegenstand. Weißt du, was das ist?«
    Warren ging zum Buch und blätterte zurück. »Das hier?«
    »Ja, das ist es.« Ihm fiel ein, daß er es an Rachels Hals gesehen hatte, in seiner Vision von ihr und Chase im Tal der Verlorenen. Ein Bild von Zedd erschien vor Richards innerem Auge. Sein Herz schlug schneller. »Das sieht so ähnlich aus wie etwas, das ich mal gesehen habe. Was ist es?«
    Warren sah ihn verwirrt an. »Der Stein der Tränen. Was soll das heißen, du hast ihn gesehen?«
    »Was ist der Stein der Tränen?«
    »Nun, sicher bin ich nicht. Ich müßte darüber nachlesen, aber ich würde mal denken, er könnte etwas mit dem Schleier zu tun haben, vorausgesetzt, drauka müßte als etwas gedeutet werden, das mit der Unterwelt zu tun hat. Wie meinst du das, du hättest ihn gesehen?«
    Richard überging die Frage ein zweites Mal. »Warren, ich muß auch über den Stein der Tränen Bescheid wissen sowie über alles, was du über das Volk herausfinden kannst, das früher im Tal der Verlorenen gelebt hat. Die Baka Ban Mana. Ihr Name bedeutet ›die ohne Herrscher‹. Und über den, den sie Caharin nennen.«
    Warren starrte ihn sprachlos an. »Das ist eine Menge Arbeit.«
    »Wirst du mir helfen, Warren?«
    Warren senkte den Blick und zupfte an seiner Robe. »Unter einer Bedingung. Ich komme nie raus aus dem Palast. Nicht, daß mir die Arbeit mit den Prophezeiungen nicht gefällt, versteh mich nicht falsch, aber die Leute denken, ich interessiere mich für nichts anderes. Dennoch würde ich gern mal die Gegend rings um den Palast sehen – die Wälder, die Hügel.«
    Er rang die Hände. »Ich habe Angst vor der Weite. Der Himmel ist so weit. Das ist der andere Grund, weshalb ich hier unten bleibe, weil ich mich sicher fühle. Aber ich bin es leid, wie ein Maulwurf zu leben. Ich würde gern den Versuch unternehmen und nach draußen gehen und mir die Welt anschauen. Würdest du, na ja, mir die Landschaft zeigen? Du siehst aus wie jemand, der mit dem Leben unter freiem Himmel vertraut ist. Ich glaube, ich würde mich sicher fühlen, wenn du mich begleitest.«
    Richard lächelte ihn freundlich an. »Du hast dir genau den Richtigen ausgesucht, Warren. Ich war Waldführer, bevor all das hier angefangen hat. Ich kenne die Gegend um den Palast noch nicht, aber ich will sie auf jeden Fall erkunden. Es wäre mir ein Vergnügen, dich herumzuführen. Es wäre genau wie in alten Zeiten.«
    Warrens Miene hellte sich auf. »Danke, Richard. Ich freue mich darauf, die Welt draußen kennenzulernen. Ich brauche ein wenig Abenteuer in meinem Leben. Ich werde sofort mit dem anfangen, worum du mich gebeten hast, doch die Schwestern geben mir ebenfalls viel Arbeit, daher kann ich diese Nachforschungen nur betreiben, wenn ich Zeit dafür finde. Und ich fürchte, ich muß ehrlich sein, es wird lange dauern. Hier gibt es Tausende von Bänden. Es wird Monate dauern, sich nur richtig einzuarbeiten.«
    »Warren, dies ist vielleicht das Wichtigste, was du je untersucht hast. Vielleicht kannst du dir eine Menge Zeit sparen, wenn du mit dem anfängst, was die Prälatin gelesen hat.«
    Ein schlaues Lächeln huschte über Warrens Lippen. »Ich dachte, du hättest gesagt, du wärst nicht gut im Rätselraten. Genau das habe ich mir auch überlegt.« Sein Lächeln wandelte sich zu einem besorgten Stirnrunzeln. »Wozu willst du diese Dinge wissen?«
    Richard blickte seinem Gegenüber lange prüfend in die blauen Augen. »Ich bin fuer grissa ost drauka . Warren, ich weiß, was es bedeutet.«
    Warren krallte sich in den Ärmel von Richards roter Jacke. »Du weißt es? Du kennst die korrekte Übersetzung?« Seine Finger zitterten. »Würdest du sie mir verraten?«
    »Wenn du mir versprichst, es niemandem weiterzuerzählen. Jedenfalls im Augenblick nicht.« Warren nickte eifrig. »Bislang war niemand imstande festzustellen,

Weitere Kostenlose Bücher