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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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welche der drei Übersetzungen die richtige ist, weil ihnen bei dem Versuch, eine zu rechtfertigen, das Ganze verlorenging.« Warren runzelte die Stirn. Richard beugte sich zu ihm vor. »Sie sind alle richtig, Warren.«
    »Was?« sagte er leise. »Wie ist das möglich?«
    »Ich habe mit diesem Schwert Menschen getötet. In diesem Sinne bin ich der Bringer des Todes. Das ist die erste Bedeutung von drauka .
    Um auch in ansonsten ausweglosen Situationen zu bestehen, wie zum Beispiel im Kampf gegen den Mriswith, habe ich die Magie des Schwertes dazu benutzt, die Seelen derer auf den Plan zu rufen, die es vor mir benutzt haben. Ich habe die Toten herbeigerufen, die Vergangenheit in die Gegenwart geholt. In diesem Sinn bin ich der Bringer der Seelen. Das ist die zweite Bedeutung von drauka .
    Was die dritte Bedeutung anbelangt, die Unterwelt, so habe ich Grund zu der Annahme, daß ich den Schleier irgendwie eingerissen habe. Das wäre die dritte Bedeutung von drauka .«
    Warren stockte der Atem.
    »Es ist sehr wichtig, daß du mir das Wissen besorgst, um das ich dich gebeten habe. Ich fürchte jedoch, es bleibt mir nicht mehr viel Zeit.«
    Warren nickte. »Ich werde es versuchen. Aber ich glaube, du setzt zuviel Vertrauen in mich.«
    Richard zog die Augenbrauen hoch. »Ich setze mein Vertrauen in einen Mann, der fähig ist, Jedidiah ein Bein zu brechen.«
    »Ich habe Jedidiah nichts getan. Jedidiah ist ein mächtiger Zauberer. Ich würde es niemals wagen, mich einer seiner Kräfte zu widersetzen.«
    »Ach, komm schon, Warren. Auf der Schulter deines Gewandes ist noch Asche von dem verbrannten Teppich.«
    Warren wischte sich hektisch die Schulter ab. »Da ist keine Asche. Ich sehe keine Asche.«
    Richard wartete, bis Warren den Kopf hob. »Und warum wischst du dann an deinem Umhang herum?«
    »Nun ich wollte nur … ich…«
    Richard legte Warren die Hand auf den Rücken, um ihn zu beruhigen. »Ist schon in Ordnung, Warren. Ich glaube an die Gerechtigkeit. Ich glaube, Jedidiah hat bekommen, was er verdient. Ich werde niemandem etwas verraten. Und du darfst auch niemandem etwas hiervon verraten.«
    »Ich muß dich warnen, Richard. Du hast gestern etwas sehr Gefährliches getan, als du den Schwestern gesagt hast, du seist der Bringer des Todes. Dies ist eine wohlbekannte und heiß umstrittene Prophezeiung. Es gibt Schwestern, die glauben, sie bedeutet, daß du jemand bist, der Menschen tötet. Sie werden versuchen, dir Trost zu spenden. Es gibt andere, die glauben, es bedeutet, daß du die Seelen herbeirufst. Sie werden dich studieren wollen.« Er kam ein wenig näher. »Und dann sind da noch jene, die denken, es bedeutet, daß du den Schleier zerreißen und dem Namenlosen dazu verhelfen wirst, uns alle zu verschlingen. Sie können versuchen, dich zu töten.«
    »Ich weiß, Warren.«
    »Warum hast du ihnen dann erzählt, du seist der, von dem in der Prophezeiung die Rede ist?«
    »Weil ich der fuer grissa ost drauka bin. Wenn die Zeit kommt, werde ich jede von ihnen töten, die ich töten muß, um diesen Ring herunterzubekommen. Fairerweise mußte ich sie vorher warnen und ihnen so eine Chance geben.«
    Warren legte einen Finger an die Unterlippe. »Aber Pasha würdest du doch nichts tun. Nicht Pasha.«
    »Ich hoffe, ich muß niemandem etwas antun, Warren. Mit dem Wissen, mit dem du mir hilfst, brauche ich vielleicht niemandem Schaden zuzufügen. Ich hasse es, der fuer grissa ost drauka zu sein, aber ich bin es nun mal.«
    Warrens Augen füllten sich mit Tränen. »Bitte, Pasha würdest du doch nichts tun.«
    »Ich mag sie, Warren. Ich finde, sie ist ein wunderbarer Mensch, innerlich – wie du gesagt hast. Ich töte nur, um mein Leben oder das Leben Unschuldiger zu schützen. Hoffentlich wird mir Pasha niemals einen Grund dazu geben, aber du mußt begreifen, daß, wenn ich recht habe und der Schleier eingerissen ist, mehr auf dem Spiel steht als das Leben eines einzelnen. Sei es meines, deines oder Pashas.«
    Warren nickte. »Ich habe die Prophezeiungen gelesen. Ich verstehe. Ich werde nach den Dingen forschen, die du brauchst.«
    Richard versuchte ihn mit einem freundlichen Lächeln zu beruhigen. »Alles wird gut gehen, Warren. Ich bin der Sucher, ich werde mein Bestes tun. Ich will niemandem etwas antun.«
    »Sucher? Was ist das, der Sucher?«
    Richard schlug mit der flachen Hand auf die Metallplatte. »Das erkläre ich dir später.«
    Warren starrte auf die Platte, als die Tür sich öffnete. »Wie kommt es, daß du das

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