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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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zwar nicht ganz so makellos wie vor der glatten Wand, doch war er noch immer leicht zu übersehen, wenn er sich nicht bewegte.
    Bewegung verzerrte die Bilder, während das Cape die Farbe wechselte, um sich den neuen Gegebenheiten anzupassen, auch wenn es das Auge noch immer so weit täuschte, daß man ihn übersehen konnte. Doch wenn er stillstand, war er praktisch vor jedem Hintergrund unsichtbar. Gelegentlich erzeugte der Effekt beim Hinschauen ein Schwindelgefühl. Sobald er aufhörte, sich zu konzentrieren, wurde das Cape wieder schwarz.
    Dieses Ding, dachte er, während er sich im schlichten, schwarzen Cape im Spiegel betrachtete, könnte sich als nützlich erweisen.

56. Kapitel
    Während die Wochen vergingen, war Richard ständig beschäftigt. Er erinnerte sich, daß Kahlan und Zedd ihm erzählt hatten, es gäbe in den Midlands keine Zauberer mit der Gabe mehr. Das konnte kaum verwundern, offenbar hielten sie sich alle im Palast der Propheten auf. Es gab gut über hundert Burschen und junge Männer im Palast. Nach dem, was Richard in Erfahrung bringen konnte, stammte eine gute Zahl, zumindest von den älteren, aus den Midlands, einige sogar aus D’Hara.
    Das Töten eines Mriswith hatte Richard bei den jüngeren Burschen zu einer Berühmtheit gemacht. Zwei von ihnen, Kipp und Hersh, waren am aufdringlichsten. Sie folgten ihm, wohin er auch ging, baten ihn, von seinen Abenteuern zu erzählen. Manchmal schienen sie die Reife, ja, fast die Weisheit alter Männer zu besitzen. Zu anderen Zeiten schienen sie sich, wie alle Jungen, für nichts anderes als Unfug zu interessieren.
    Opfer dieses Unfugs war gewöhnlich eine Schwester. Im Ersinnen neuer Streiche, die sie ihnen spielen konnten, schienen die Jungen unermüdlich zu sein. Die meisten dieser Possen hatten entweder etwas mit Wasser, Schlamm oder Reptilien zu tun. Die Schwestern bekamen nur selten einen Wutanfall, wenn sie in die Mätzchen der beiden verwickelt wurden, doch selbst dann verziehen sie ihnen schnell. Soweit Richard erkennen konnte, brachte ihnen dies nie mehr ein als eine ernste Strafpredigt.
    Anfangs spielten die jungen Burschen mit dem Gedanken, Richard zu einem ihrer Opfer zu machen. Richard hatte zu tun und für dergleichen weder Zeit noch Geduld. Als die Burschen dahinterkamen, daß Richard weder schüchtern noch langsam mit Strafen bei der Hand war, zogen sie mit ihren Wassereimern schnell zu anderen Opfern weiter.
    Weil Richard Grenzen setzte, liebten Kipp und Hersh ihn nur noch mehr. Sie schienen geradezu nach älterer männlicher Gesellschaft zu hungern. Richard belohnte sie mit Abenteuergeschichten, oder manchmal, wenn er unterwegs von einem Ort zum ändern war und ihre Gegenwart ihn nicht behinderte, brachte er ihnen etwas über den Wald, das Spurenlesen und die Tiere bei.
    Sie waren geradezu versessen darauf, in Richards Gunst zu stehen, daher genügte ein Nicken oder Fingerzeig, wenn er allein sein wollte, und sie verschwanden augenblicklich. Sie durften oft dabei sein, wenn er bei Pasha war, zumal er sich dann ohnehin keinen wichtigeren Dingen widmen konnte. Pasha war enttäuscht, weil sie scheinbar keine Zeit mit ihm allein finden konnte, und ließ sich erst besänftigen, als Richard sie von der Liste mit Opfern der Burschen streichen ließ. Sie wußte es zu schätzen, daß niemand ihre eleganten Kleider naß spritzte und sie nicht befürchten mußte, eine Schlange in ihrem Halstuch vorzufinden.
    Gelegentlich bat Richard Kipp und Hersh, kleinere Botengänge für ihn zu erledigen, nur um sie auf die Probe zu stellen. Er hatte vor, ihre Fähigkeiten auszunutzen.
    Die anderen jungen Männer mit Halsring wollten Richard die Stadt zeigen. Zwei von ihnen, Perry und Isaac, die mit ihm zusammen im Guillaume-Haus lebten, nahmen ihn mit in die Stadt und zeigten ihm das Gasthaus, wo viele der Wachen zum Trinken hingingen, und schon bald darauf lud er den Schwertmann Kevin Andellmere zu jenem Bier ein, das er ihm versprochen hatte.
    Richard fand heraus, daß die meisten der jungen Männer die Nächte außerhalb des Palasts in verschiedenen eleganten Gasthäusern überall in der Stadt verbrachten. Richard brauchte nicht lange, bis er in Erfahrung gebracht hatte, warum. Man hatte sie, genau wie ihn, mit Geld versorgt, und sie waren geübt darin, es auszugeben. Sie kauften sich elegante Kleidung, kleideten sich wie Prinzen und suchten sich die vornehmsten Unterkünfte zum Übernachten aus.
    An Frauen, die den Wunsch hegten, diese Unterkünfte mit

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