Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
mit einem Bogen und schwerem Gepäck verneigten. Dies konnte jedenfalls nur eins bedeuten: Die Kunde ihres Eintreffens hatte sich mittlerweile im gesamten Palast herumgesprochen. Vermutlich gab es selbst im entferntesten Gewächshaus keinen Gärtner mehr, der nicht längst wußte, daß die Mutter Konfessor wieder zu Hause war.
    »Erhebt euch, meine Kinder«, sagte Kahlan, oben auf der Treppe angekommen. Sie wichen zurück, um ihr Platz zu machen.
    Und dann ging es los. Möchte die Mutter Konfessor ein Bad, möchte die Mutter Konfessor eine Massage, möchte die Mutter Konfessor ihr Haar gewaschen und gebürstet bekommen, möchte die Mutter ihre Nägel poliert bekommen, möchte die Mutter Konfessor vielleicht Antragsteller hören, möchte die Mutter Konfessor irgendwelche Ratgeber sehen, möchte sie Briefe geschrieben bekommen, möchte die Mutter Konfessor dies, verlangt es ihr nach jenem. Eine ganze Liste von Dingen wurde aufgezählt.
    Kahlan wandte sich an das oberste Dienstmädchen. »Bernadette, ich hätte gern ein Bad. Sonst nichts. Nur ein Bad.«
    Zwei Frauen eilten davon, sich um das Bad zu kümmern.
    Bernadettes Blick wanderte unfreiwillig an Kahlans Aufzug hinab. »Möchte die Mutter Konfessor vielleicht, daß Ihre Kleider geflickt oder gereinigt werden?«
    Kahlan mußte an das blaue Kleid in ihrem Rucksack denken. »Ich habe ein paar Dinge, die wohl gereinigt werden müssen.« Sie dachte an all ihre übrigen Kleidungsstücke, von denen die meisten mit Blut durchtränkt waren. »Ich glaube, ich habe eine Menge Dinge, die gewaschen werden müssen.«
    »Ja, Mutter Konfessor. Möchtet Ihr, daß ich Euch Euer weißes Kleid für heute abend bereitlege?«
    »Heute abend?«
    Bernadette errötete. »Man hat bereits Läufer zur Königsstraße ausgesandt, Mutter Konfessor. Jeder wird die Mutter Konfessor daheim willkommen heißen wollen.«
    Kahlan stöhnte. Sie war todmüde. Sie wollte niemanden empfangen, nur um irgendwelchen Frauen zu erzählen, wie wundervoll ihr hochgestecktes und verziertes Haar aussah, oder Männern, wie elegant sie den Schnitt ihrer Jacken fand, oder um geduldig irgendwelchen Gesuchen zu lauschen, die unweigerlich auf die Verteilung von Geldern hinausliefen und die stets zu beweisen suchten, daß der Bittsteller keinesfalls den eigenen Vorteil suchte, sondern nichts weiter als die Befreiung aus einer Notlage, in die er schuldlos geraten war.
    Bernadette sah sie tadelnd an, wie sie es getan hatte, als Kahlan noch klein gewesen war, so als wolle sie sagen: »Jetzt hör mal zu, junges Fräulein, du hast Pflichten, und ich erwarte keinen Ärger damit.«
    Was sie jedoch sagte, war: »Alle waren voller Sorge über das lange Ausbleiben der Mutter Konfessor. Es würde ihnen das Herz erleichtern, wenn sie sähen, daß Ihr gesund und wohlauf seid.«
    Kahlan bezweifelte das. Was Bernadette tatsächlich meinte, war: Es wäre gut für Kahlan, wenn sie die Menschen daran erinnerte, daß die Mutter Konfessor noch lebte und die Fäden in den Händen hielt. »Natürlich, Bernadette. Danke, daß Ihr mich erinnert habt, daß die Menschen mich in ihren Herzen bewahrt und sich um mich gesorgt haben.«
    Bernadette lächelte. »Ich denke, dafür seid ihr doch zu klug, Mutter Konfessor.« Sie wischte sich einen unsichtbaren Flecken vom Handrücken. »Mutter Konfessor … habt Ihr einen der anderen Konfessoren mit zurückgebracht? Wird von den anderen bald jemand zurückkommen?«
    Kahlan setzte übergangslos ihre Konfessorenmiene auf, so wie ihre Mutter es ihr beigebracht hatte. »Tut mir leid, Bernadette, ich dachte, Ihr wüßtet Bescheid. Sie sind alle tot. Ich bin der letzte lebende Konfessor.«
    Bernadettes Augen füllten sich mit Tränen, während sie leise ein Gebet sprach. »Mögen die guten Seelen immer mit ihnen sein.«
    »Warum sollten sie jetzt damit beginnen?« meinte Kahlan knapp. »Als Dennee von dem Quadron geschnappt wurde, haben sie sich diese Mühe auch nicht gemacht.«
    Die Feuer in ihren Gemächern brannten alle lichterloh, so wie Kahlan es vorhergesehen hatte, und so wie sie es jeden Tag während ihrer Abwesenheit getan hatten, Monat für Monat. Man ließ die Feuer in den Gemächern der Mutter Konfessor im Winter niemals ausgehen, für den Fall, daß sie zurückkehrte. Auf einem Tisch stand ein silbernes Tablett mit einem frischen Laib Brot, einer Kanne Tee und einer Schale dampfender Gewürzsuppe. Fräulein Sanderholt wußte, was Kahlan am liebsten aß.
    Bei Gewürzsuppe mußte Kahlan an Richard

Weitere Kostenlose Bücher