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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Schwestern des Lichts. Ich habe Euch aus demselben Grund ausgewählt. Es gibt Schwestern, die für unsere Sache wertvoll sind. Für diese Aufgabe mußte ich eine Schwester aussuchen, deren Verlust uns nicht schmerzen würde. Der Junge erweist sich möglicherweise als wertvoll für uns, doch er ist nicht so wichtig wie andere Angelegenheiten im Palast. Möglicherweise ist er eine Hilfe. Es war schlicht eine Gelegenheit, die zu ergreifen ich für angebracht hielt. Hätte es Schwierigkeiten gegeben und keine von Euch hätte es geschafft, zurückzukommen, nun, ich bin sicher, Ihr habt Verständnis dafür, daß ein General seine Truppen nicht bei einer Mission von geringer Dringlichkeit verlieren möchte.«
    Vernas Atem wirkte gepreßt. Ihre Stimme klang ebenso.
    »Selbstverständlich, Prälatin Annalina.«
    Ann schob ungeduldig ihre Papiere ineinander. »Ich muß mich jetzt wieder um wichtige Dinge kümmern. Gibt es sonst noch etwas, Schwester?«
    »Nein, Prälatin.«
    Als die Tür sich schloß, senkte die Prälatin ihr Gesicht in die zitternden Hände. Auf ihre Unterlagen fielen Tränen.
    Sie sah ihm lange musternd in die Augen. Richard wußte nicht, ob sie zustimmen würde oder nicht, doch er hatte ihr einen Großteil dessen erzählen müssen, was er hatte in Erfahrung bringen können, damit sie wenigstens einverstanden war, sich seine Bitte anzuhören. Ein Scheitern konnte er sich nicht erlauben. Er brauchte Hilfe. Irgend jemandem mußte er vertrauen.
    »Also gut, Richard, ich werde dir helfen. Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was du sagst, muß ich dir helfen.«
    Richard seufzte und schloß erleichtert die Augen.
    »Danke, Liliana. Das werde ich Euch nie vergessen. Ihr seid die einzige hier, die bereit ist, auf die Vernunft zu hören. Können wir es jetzt sofort tun? Die Zeit ist knapp.«
    »Jetzt?« flüsterte sie mit rauher Stimme. »Hier? Wenn es stimmt, daß du subtraktive Magie besitzt, geht es nicht einfach nur darum, dir den Rada- Han abzunehmen. Ich werde mir einen magischen Gegenstand besorgen müssen, den die Schwestern unter Verschluß halten. Es handelt sich um ein Hilfsmittel, mit dem man Kraft vermehren kann. Vielleicht gelingt es damit und mit deiner Hilfe, den Halsring abzunehmen. Und nicht nur das. Wenn der Namenlose seine Hand im Spiel hat, läßt sich unmöglich sagen, wer dich belauscht oder mit seinem Han ausspioniert.«
    »Wann also? Und wo? Es muß bald geschehen.«
    Sie wischte sich mit der Hand über die Augen und überlegte.
    »Nun, ich denke, ich kann den Gegenstand vor heute abend besorgen, also können wir es noch heute abend versuchen. Aber wo? Im Palast geht es nicht. Das wäre zu gefährlich.«
    »Im Hagenwald«, schlug Richard vor. »Kein Mensch traut sich in den Hagenwald.«
    Liliana hob den Kopf. »Das ist doch nicht dein Ernst, Richard. Es ist gefährlich dort.«
    »Nicht für mich. Ich habe Euch doch schon erzählt, daß ich spüre, wenn die Mriswiths kommen. Dort ist es sicher genug. Außerdem brauchen wir nicht zu befürchten, daß irgendwelche Schwestern oder Pasha zufällig des Weges kommen, während wir versuchen, dieses vermaledeite Ding von meinem Hals herunterzubekommen.«
    Sie blies nachdenklich ihre Wangen auf. Schließlich legte sie ihm eine Hand auf die Schulter, drückte sie und lächelte. »Also gut. Also dann im Hagenwald.«
    Mit strengem Blick packte sie ihn an der Schulter und hielt ihn auf Armeslänge von sich. »Ich breche jede Menge Regeln, wenn ich das tue. Ich weiß, es ist wichtig, doch wenn sie uns erwischen, bevor wir fertig sind, werden sie dafür sorgen, daß ich nie wieder nah genug an dich herankomme, um es noch einmal zu versuchen.«
    »Ich bin soweit. Gehen wir.«
    »Nein. Zuerst muß ich versuchen, den Gegenstand zu besorgen.« Sie legte den Kopf auf die Seite und runzelte die Stirn. »Gerade fällt mir noch etwas anderes ein. Immer wieder sagen sie dir, du dürftest nie die Sonne im Hagenwald über dir untergehen lassen. Warum?«
    Richard zuckte mit den Achseln. »Weil es gefährlich ist.«
    »Und nach allem, was du erfahren hast, glaubst du ihnen? Du vertraust ihnen? Und wenn sie nur deshalb wollen, daß du die Sonne hier nicht über dir untergehen läßt, weil du dadurch etwas Nützliches in Erfahrung bringen könntest? Du hast gesagt, die Zauberer aus alter Zeit, die subtraktive Magie besaßen, hätten den Hagenwald geschaffen, um Menschen wie dir zu helfen. Was, wenn die Schwestern dir einfach nur diese Hilfe versagen wollen?

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