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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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meinst. Du kannst nicht von hier fort, Richard.«
    »Mir ist jedes Wort ernst. Gute Nacht, Pasha.«
    Er überließ die Männer ihrer schauerlichen Arbeit und ging auf sein Zimmer. Irgend jemand hatte ihn umbringen wollen, und Liliana war es nicht gewesen. Irgend jemand anders versuchte ihn umzubringen.
    Er war gerade dabei, seine Sachen in seinen Rucksack zu stopfen, als er hörte, wie es an der Tür klopfte. Er erstarrte, ein Hemd halb gefaltet in den Händen. Dann hörte er auf der anderen Seite der Tür die Stimme von Schwester Verna, die wissen wollte, ob sie hereinkommen dürfe.
    Richard riß die Tür auf, bereit, eine Tirade vom Stapel zu lassen, doch als er den Ausdruck auf ihrem Gesicht sah, blieben ihm die Worte in der Kehle stecken. Sie stand hölzern da, den Blick ins Leere gerichtet.
    »Schwester Verna, was ist passiert?« Er faßte sie am Arm und führte sie ins Zimmer. »Hier bitte, setzt Euch.«
    Sie sank auf die Stuhlkante. Richard kniete vor ihr nieder und ergriff ihre Hände.
    »Was ist, Schwester Verna?«
    »Ich habe darauf gewartet, daß du zurückkommst.« Endlich suchte sie mit ihren verschwollenen, roten Augen seinen Blick. »Richard«, sagte sie mit gedämpfter Stimme, »ich kann jetzt wirklich einen Freund gebrauchen. Du bist der einzige, der mir in den Sinn gekommen ist.«
    Richard zögerte. Sie wußte, wie es um ihn stand, obwohl er mittlerweile sicher war, daß sie ihm den Halsring nicht abnehmen konnte.
    »Richard, als die Schwestern Grace und Elizabeth starben, haben sie ihre Gabe an mich weitergegeben. Ich besitze mehr Macht als jede andere Schwester im Palast, jede andere normale Schwester. Du wirst es bestimmt nicht glauben, aber ich bezweifele, ob selbst die genügen wird, deinen Halsring abzunehmen. Aber ich möchte es versuchen.«
    Richard wußte, sie würde ihn nicht entfernen können. So zumindest hatte man es ihm erklärt. Vielleicht irrte sich Nathan.
    »Also gut. Dann versucht es.«
    »Es wird weh tun…«
    Richard runzelte die Stirn und wurde mißtrauisch. »Wieso überrascht mich das nicht?«
    »Nicht dir, Richard. Mir.«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Ich bin dahintergekommen, daß du subtraktive Magie besitzt.« »Und was hat das damit zu tun?«
    »Du hast dir den Rada’Han selbst umgelegt. Er schließt sich, indem er die Magie dessen benutzt, an dem er befestigt ist. Ich besitze nur additive Magie. Ich glaube nicht, daß das genügt, um diese Verbindung zu brechen.
    Ich habe keinen Einfluß auf deine subtraktive Magie. Sie wird sich meinen Bemühungen widersetzen, und das wird schmerzen. Doch hab keine Angst. Dir wird es nicht weh tun.«
    Richard wußte nicht, was er tun, was er glauben sollte. Sie legte ihre Hände an seinen Hals, neben den Ring. Bevor sie die Augen schloß, sah er den vertrauten, glasigen Blick. Sie berührte ihr Han.
    Die Muskeln angespannt, die Hand am Heft seines Schwertes, wartete er ab, bereit zu reagieren, sollte sie versuchen, ihm irgend etwas anzutun. Er wollte nicht glauben, daß Schwester Verna ihm etwas antun würde, aber schließlich hatte er auch nicht glauben wollen, daß Liliana ihm jemals weh tun könnte.
    Sie runzelte die Stirn. Richard spürte ein warmes, angenehmes Kribbeln. Der Raum begann dumpf surrend zu vibrieren. Die Ecken der Teppiche rollten sich ein. Fenster schepperten in ihrem Rahmen. Schwester Verna zitterte vor Anstrengung.
    Der hohe Spiegel im Schlaf gemach zersprang. Glasscheiben in den Türen zerbrachen, als die Türen zum Balkon mit lautem Knall aufflogen. Die Vorhänge blähten sich nach außen, als hätte sie ein Wind erfaßt. Putz fiel von der Decke, und ein hoher Schrank stürzte krachend um.
    Ein leises Stöhnen entwich ihrer Kehle, während die Muskeln in ihrem Gesicht vor Anspannung zitterten.
    Richard packte ihre Handgelenke und löste ihre Hände von seinem Halsring. Sie sackte nach vorn.
    »Oh, Richard«, sagte sie mit betrübter Stimme. »Es tut mir so leid, ich kann es nicht.«
    Richard nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich. »Schon gut, ich glaube Euch. Ich weiß, Ihr habt es versucht. Ihr habt einen Freund gewonnen.«
    Sie hielt ihn fest im Arm. »Richard, du mußt fort von hier.«
    Er schob sie zurück, während sie sich mit den Fingern über die unteren Lider ihrer Augen strich. Richard ließ sich nach hinten auf die Fersen sinken. »Erzählt mir, was geschehen ist.«
    »Im Palast gibt es Schwestern der Finsternis.«
    »Schwestern der Finsternis? Was heißt das?«
    »Die Schwestern des Lichts

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