Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Augen.
    »Nach D’Hara.«
    Nachdem sie ihn einen Augenblick lang stumm gemustert hatte, schloß sie ihn schließlich herzlich in die Arme. Sie gab ihm einen Kuß auf die Wange. »Und danach?«
    Richard fuhr sich mit den Fingern durch sein dichtes Haar. »Ich werde das Unheil irgendwie verhindern, das in D’Hara bevorsteht, und dann muß ich nach Aydindril, bevor es zu spät ist. Paßt auf Euch auf, meine Freundin.«
    Sie nickte. »Warren und ich werden uns hier um die Menschen kümmern, die aus den Bannen befreit wurden. Sie werden etwas Orientierung nötig haben. Ich bin seit fast zweihundert Jahren eine Schwester des Lichts. Ich habe nie etwas anderes gewollt, als denen zu helfen, die Hilfe brauchen. Du dagegen hattest jemanden, der dir hilft. Es gab keinen Grund, dich oder andere aufzugreifen. Ich will versuchen gutzumachen, was gutzumachen ist.«
    Warren drückte Richard fest an sich. »Danke, Richard. Für alles. Ich freue mich darauf, dich wiederzusehen.«
    Richard zwinkerte ihm zu. »Geh allen Abenteuern aus dem Weg.«
    »Ich werde dich begleiten«, sagte Chase.
    »Nein.« Richard fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Nein, Chase. Geh nach Hause. Bring Rachel zu ihrer neuen Mutter und zu ihren Brüdern und Schwestern. Emma ist bestimmt bereits krank vor Sorge. Sie hat dich seit Ewigkeiten nicht gesehen. Ich werde auch bald nach Hause zurückkehren müssen.«
    Richard drehte sich zu Schwester Verna um. »Wir müssen etwas gegen diese sechs Schwestern unternehmen. Sie sind mit dem Schiff unterwegs nach Westland. Die Menschen dort können sich gegen Magie nicht wehren. In Westland werden diese Schwestern Füchse im Hühnerstall sein.«
    »Ich denke, sie werden eine Weile für die Reise brauchen. Dir bleibt noch genug Zeit, um dich darum zu kümmern, Richard.«
    »Gut. Kahlan wird bei den Schlammenschen heiraten wollen. Dann werde ich vermutlich kommen und mir einen Rat holen müssen, wie ich mit den sechs verfahren soll. Sprich mit Nathan und Ann. Danach können wir entscheiden, wie wir vorgehen sollen.«
    »Sei vorsichtig«, sagte Warren. Er stand unerschütterlich da, die Hände in die Ärmel seiner Robe gesteckt. »Und damit meine ich nicht nur dich selbst. Vergiß nicht, daß du auch alle anderen mit dem Stein der Tränen in Gefahr bringen kannst. Ich glaube, der Augenblick der Entscheidung ist für dich noch nicht gekommen.«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    Scarlet machte sich klein, damit er auf ihre Schultern klettern konnte. Er umfaßte die Wirbeldorne mit den schwarzen Spitzen und zog sich hoch. Richard versetzte einer der roten Schuppen einen Klaps.
    »Nach D’Hara, meine Freundin. Auf ein neues.«
    Mit einem donnernden Flammenstoß stieg Scarlet in den Himmel.

68. Kapitel
    In der Dunkelheit vor Sonnenaufgang war der grüne Lichtschein gut zu sehen. Wie ein Leuchtfeuer erhob er sich über dem Palast des Volkes, drang durch das Glasdach über dem Garten des Lebens. Diesen Grünton hatte Richard bislang nur an einem einzigen Ort gesehen. In der Unterwelt.
    Der eisige Wind zerrte an seinen Kleidern, während Scarlets Flügel in gleichmäßigem Rhythmus schlugen. Sie hatte sich mächtig angestrengt auf diesem Flug nach D’Hara. Sie begriff, welche Gefahr der Hüter darstellte. Die Unterwelt würde auch sie verschlingen. Außerdem haßte sie Darken Rahl. Er hatte damals das Ei gestohlen und es dazu benutzt, sie zu versklaven.
    Als sie zur Landung ansetzte, sah sie sich nach ihm um. »Wir haben Zeit genug, Richard. Wir können es noch bis Aydindril schaffen. Er dämmert gerade erst.«
    »Ich weiß, du wirst mich hinbringen, Scarlet. Ich werde mich anstrengen und dir nicht allzuviel Zeit zum Ausruhen lassen.«
    Scarlet schwenkte nach links ab. Ihr Sinkflug in den Innenhof, in dem sie beide bereits einmal gewesen waren, wurde steiler. Hier konnte der riesige Drachen im Dunkeln landen und hatte ausreichend Platz. Das endlose Durcheinander von Dächern und Mauern stürzte ihnen mit beängstigender Geschwindigkeit entgegen. Richard kribbelten die Zehen. Er hatte das Gefühl, von ihrem Rücken gehoben zu werden, als sie in die Tiefe stürzte.
    Plötzlich schoß ein blendender Blitz knisternd aus dem Dunkel unter ihnen in die Höhe und hüllte sie auf allen Seiten ein. Auf Richards Netzhaut blieben gelbe Linien als Nachbilder zurück. Ein weiterer folgte, bevor Richard noch recht wußte, wie ihm geschah.
    Scarlet brüllte vor Schmerzen und kippte nach links. Sie trudelten in einer schwindelerregenden

Weitere Kostenlose Bücher