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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Licht jedoch wurde von Du Chaillu angesogen.
    Richard handelte ohne nachzudenken. Er wußte nicht, was ihn weiterzog, er versuchte nicht, es aufzuhalten. Wenn er siegen und Kahlan retten wollte, dann mußte er sich von seinem Instinkt leiten lassen. Er mußte darauf hoffen, daß die Gabe von sich aus reagierte, wie Nathan es ihm erklärt hatte, und das Erforderliche tat – vorausgesetzt, er besaß sie tatsächlich.
    Du Chaillu schien den funkelnden, schwarzen Sand nicht zu bemerken, auf dem sie jetzt in der Mitte des Turmes standen. Offenbar war sie in einem eigenen Zauber verloren, in der Kraft, die von den Erbauern der Türme, den Räubern ihres Landes, auf sie übergegangen war. Bis hierher hatte sie ihren Teil erledigt, sie hatte ihn beschützt. Jetzt war Richard an der Reihe.
    Einer Eingebung folgend umklammerte er fest ihre Hand und hob mit der anderen Hand das Schwert in die Höhe, die Spitze senkrecht nach oben gerichtet. Er verlor sich in der Raserei der Magie, ließ sich von ihr überwältigen. Er fühlte ihre Glut in seinem ruhigen Mittelpunkt, den er immer gesucht hatte. Er füllte die Leere mit seinem Zorn.
    Ein Lichtblitz zuckte aus dem Schwert hervor, bildete einen Lichtbogen in der Dunkelheit über ihren Köpfen, sprang von einer Wand zur anderen und tauchte sie alle in flüssiges Licht. Der Lärm war ohrenbetäubend.
    Feuer raste durch den schwarzen Stein, bis der ganze Turm erglühte, der Stein sich in der Hitze der strahlenden Entladung weiß verfärbte.
    Richard hatte das Gefühl, als durchdringe der Blitz auch ihn. Das grelle Licht versengte ihn mit seiner Energie, brach aus und schoß hinauf durch sein Schwert. Nur sein Zorn ermöglichte es ihm, die Heftigkeit der unaufhaltsamen Kraft aus seinem Innern auszuhalten.
    Zuckende Blitzgeflechte stürzten die Wände hinunter und über den schwarzen Sand hinweg, bis alles nur so von ihnen wimmelte. Der schwarze Sand verfärbte sich weiß wie vorher schon die Wände, und die Welt entzündete sich in einem Pulsieren aus Licht und Feuer.
    Plötzlich war es vorbei. Das Blitzen hörte auf, das Feuer erlosch mit einem letzten Flackern, das donnernde Getöse ließ nach und hinterließ eine Stille, die ihm in den Ohren klang. Der polierte schwarze Stein des Turmes blieb als gleißend weiß zurück.
    Du Chaillu schien noch immer keine Notiz von ihrer Umgebung zu nehmen, also zog Richard sie weiter, um das Werk zu vollenden, für das sie beide geboren worden waren.
    Als er im weißen Turm das Schwert in die Höhe hielt, erwartete er wieder ein Aufblitzen von Hitze und Licht, doch nichts dergleichen geschah. Statt dessen kam es zu einer Explosion des Gegenteils, des Gegengewichtes.
    Eine Erschütterung zerriß die Luft, drohte ihnen das Fleisch von den Knochen zu reißen, als ein schwarzer Blitz in die Höhe schoß – eine Leere inmitten des Lichts. Wie zuvor den Blitz, spürte Richard, wie die Wucht der Energie tief in seinem Innern explodierte, als entstamme sie seiner Seele selbst. Die peitschende Leere fetzte durch die Wände und jagte unter donnerndem Getöse einen Keil aus Nichts in das Dunkel über ihren Köpfen.
    Als der schwarze Blitz schlangelnd in der Finsternis verschwand, sickerten Schatten die weißen Wände herab, und es schien, als verschmolzen sie mit den Tiefen ewiger Nacht. Die Finsternis erreichte den Erdboden, kam auf sie zugekrochen, versickerte im weißen Sand und färbte ihn schwarz.
    Richard dachte keinen Augenblick daran, vor der um sich greifenden Nacht zu fliehen. Als sie die beiden erreichte, war es, als werde er in Eiswasser getaucht. Du Chaillu, die Augen geschlossen, erzitterte unter der Berührung. Richard sah es, doch wegen des Zorns der Magie des Schwertes blieb es ein ferner Eindruck, der seiner Wut nur neue Nahrung gab.
    Es schien, als wäre eine ganze Welt für immer in pechschwarzer Vergessenheit versunken. Helligkeit, die Fähigkeit, etwas zu sehen, waren nicht einmal mehr Erinnerung.
    Richard spürte, wie das wellenförmig sich bewegende, sich windende Band des schwarzen Blitzes, das Vakuum in der Welt des Lebens, abgeschnitten wurde. Eine plötzliche Stille trat an die Stelle des chaotischen Lärms. Er konnte seinen eigenen schweren Atem hören. Er hörte, wie auch Du Chaillu schwer atmete. Licht und Leben und Wärme stiegen aus dem kalten Nichts empor.
    Durch die Bögen im Stein, die jetzt glänzend schwarz und nicht mehr weiß wie früher waren, sah Richard, wie Licht durch den dünner werdenden Nebel sickerte. Der

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