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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Tür und purzelte hinaus in die Nacht. Als sie auf die Beine kam, sah sie, wie eine kleine, dunkle Gestalt auf sie zusprang. Sie holte mit dem Messer aus, stach zu und verfehlte die Gestalt.
    Das Wesen griff erneut an, doch bevor es sie erreicht hatte, versetzte Richard ihm einen Tritt und schleuderte es damit rücklings gegen die niedrige Mauer. Das Schwert der Wahrheit senkte sich im Mondschein blinkend auf den Schatten herab. Doch die Klinge traf nur die Mauer. Ein Schauer aus Schlammziegelbrocken und Putz schoß explosionsartig in die Höhe. Das Wesen heulte vor Lachen.
    Richard konnte sie gerade noch zurückreißen, als das Wesen vorüberflog. Kahlan erwischte es mit ihrer Klinge, durchtrennte etwas Hartes – etwas Knochenhartes. Eine Kralle flog an ihrem Gesicht vorbei, gefolgt vom Schwert, das danebenschlug.
    Sie hörte Richard keuchen, als er die Dunkelheit absuchte. Der Schatten kam aus dem Nichts und stieß ihn zu Boden. Dunkle Gestalten wälzten sich über den Boden. Sie konnte nicht erkennen, wer Richard war und wer der Angreifer. Das Wesen wirbelte Staub mit seinen Krallen auf, während es immer wieder auf ihn eindrosch.
    Ächzend wuchtete Richard das Wesen über die Mauer. Sofort stand es wieder auf deren Kante und verharrte dort. Seine Augen blitzten golden im Mondschein auf, während es sein grauenhaftes Keckem ausstieß. Die beiden wichen zurück. Als es die beiden rückwärts gehen sah, verstummte es.
    Plötzlich war die Luft erfüllt vom Schwirren vieler Pfeile. Im Abstand eines Herzschlags bohrte sich ein Dutzend von ihnen mit dumpfem Schlag in den schwarzen Körper. Nicht einer verfehlte sein Ziel. Einen Atemzug später folgte noch einmal die gleiche Anzahl. Das Wesen japste vor Lachen. Es stand auf der Mauer wie ein schwarzes Nadelkissen.
    Kahlan fiel die Kinnlade herunter, als sie sah, wie es eine Handvoll Pfeile abknickte, die ihm aus der Brust ragten. Das Wesen knurrte sie keckernd an, dann verfolgte es mit verständnislosem Blinzeln, wie sie sich rückwärts gehend entfernten. Sie begriff nicht, wieso es einfach stehenblieb. Der nächste Pfeilhagel schlug mit dumpfem Krachen in den schwarzen Leib. Doch das Wesen schenkte dem keine Beachtung, sondern ließ sich von der Mauer zu Boden fallen.
    Eine dunkle Gestalt kam herbeigerannt, einen Speer in der Hand. Das Wesen sprang den rennenden Mann aus dem Schatten der Mauer an. Der Jäger schleuderte den Speer ab. Die dunkle Gestalt tauchte mit unfaßbarer Geschwindigkeit zur Seite weg und schnappte den Speer mit seinen Zähnen aus der Luft. Lachend biß es den Schaft durch. Der Jäger, der den Speer geschleudert hatte, wich zurück. Das Wesen schien das Interesse zu verlieren und wandte sich wieder zu ihr und Richard um.
    »Was in aller Welt hat es vor?« flüsterte Richard. »Wieso ist es stehengeblieben? Warum sieht es uns bloß an?«
    Dann überkam sie die Erkenntnis wie ein kalter Schock.
    »Es ist ein Screeling«, sagte Kahlan ganz leise, mehr zu sich selbst als zu ihm. »Mögen die guten Geister uns beschützen, es ist ein Screeling.«
    Die beiden hielten sich gegenseitig an den Armen, gingen rückwärts und beobachteten den Screeling.
    »Fort von hier!« schrie sie die Jäger an. »Geht! Rennt nicht!«
    Als Antwort feuerten sie einen weiteren sinnlosen Pfeilhagel ab.
    »Hier entlang«, meinte Richard. »Zwischen die Gebäude, wo es dunkel ist.«
    »Richard, dieses Wesen kann im Dunklen besser sehen als wir im Hellen. Es stammt aus der Unterwelt.«
    Er ließ seine Augen nicht von dem Screeling, der unter freiem Himmel im Mondlicht stand. »Ich verstehe. Aber was können wir tun?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Aber auf keinen Fall darfst du rennen oder stehenbleiben. Damit lenkst du seine Aufmerksamkeit auf dich. Wahrscheinlich kann man es nur töten, indem man es in Stücke hackt.«
    Er sah zu ihr hinüber, die Augen im Mondlicht voller Zorn. »Was glaubst du, was ich gerade versucht habe?«
    Kahlan drehte sich um und besah sich den schmalen Durchgang, den sie gerade betraten. »Vielleicht sollten wir doch hier durchgehen. Möglicherweise bleibt es dort stehen, und wir können fliehen. Wenn nicht, können wir es wenigstens von den anderen fortlocken.«
    Der Screeling verfolgte, wie sie sich rückwärts entfernten, dann sprang er ihnen mit seiner fiesen Lache japsend hinterher.
    »Nichts ist jemals einfach«, murmelte Richard.
    Im Rückwärtsgang passierten sie den schmalen Durchgang aus glatt verputzten Wänden, den Screeling

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