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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Schwester des Lichts, Grace Rendali, gebe den ersten Grund für den Rada’Han bekannt, gebe dir die erste Chance, Hilfe zu erhalten. Der erste Grund für den Rada’Han besteht darin, die Kopfschmerzen zu beherrschen und deine Gedanken zu öffnen, damit dir die Beherrschung der Gabe beigebracht werden kann.
    Du hast jetzt Gelegenheit, anzunehmen oder abzulehnen. Ich gebe dir den dringenden Rat, das erste Angebot, unsere Hilfe zu bekommen, anzunehmen. Bitte glaub mir, beim zweiten Mal wird es für dich nur ungleich schwerer sein und schlimmer noch beim dritten Mal. Bitte, Richard, nimm das Angebot jetzt an, beim ersten der drei Gründe und Gebote. Dein Leben hängt davon ab.«
    Sie stand still und wartete. Richards Blick wanderte zurück zu dem mattglänzenden, silbernen Halsring. Der Sucher wirkte, als stünde er kurz vor einer Panik. Im Raum war es totenstill, vom gelegentlichen Knistern des Feuers und leisen Zischen der Fackeln abgesehen.
    Er hob den Kopf und öffnete den Mund. Doch kam kein Ton heraus. Mit aufgerissenen Augen begegnete er reglos ihrem durchdringenden Blick.
    Schließlich blinzelte er und sprach in heiserem Flüsterton. »Ich werde keinen Halsring anlegen. Nie wieder werde ich einen Halsring tragen. Für niemanden. Aus welchem Grund es auch immer sein mag. Niemals.«
    Sie richtete sich ein Stück weit auf, senkte den Ring und machte ein ehrlich überraschtes Gesicht. »Du weigerst dich, das Angebot des Rada- Han anzunehmen?«
    »Ich weigere mich.«
    Schwester Grace blieb einen Augenblick lang stehen, ihr Blick war starr und enthielt, so schien es, eine Mischung aus Besorgnis und Trauer. Mit fahlem Gesicht wandte sie sich an die beiden Schwestern hinter sich. »Vergebt mir, Schwestern, ich habe versagt.« Sie übergab den Rada’Han an Schwester Elizabeth. »Jetzt liegt es an Euch.«
    »Das Licht vergibt dir«, sagte Schwester Elizabeth leise und küßte Schwester Grace auf die bleichen Wangen.
    »Das Licht vergibt dir«, flüsterte Schwester Verna und gab ihr ebenfalls zwei Küsse.
    Schwester Grace wandte sich wieder Richard zu. Ihre Stimme klang ein wenig gebrochen. »Möge das Licht dich immer sanft in seinen Händen wiegen. Auf daß du eines Tages den Weg findest.«
    Richards Blick erwidernd, hob sie ihre Hand und machte eine ruckartige Bewegung. Ein Messer schnellte aus ihrem Ärmel. Doch was dort aus dem Silbergriff hervorschoß, besaß eigentlich keine Schneide, sondern glich eher einem runden, spitzen Stichel.
    Richard sprang zurück und zog mit einer schnellen, geschmeidigen Bewegung das Schwert. Sein unverwechselbares Klirren erfüllte die Luft.
    Mit einer geschickten Bewegung hatte Schwester Grace das Messer in der Hand gedreht, so daß es mit der Spitze nicht auf Richard, sondern auf sie selbst zielte. Sie hielt es mit geübter Eleganz, ohne die Augen von Richard zu lassen.
    Und dann stieß sie sich das Messer zwischen ihre Brüste.
    Es gab einen Lichtblitz, der aus dem Innern ihrer Augen zu kommen schien, und sie sank tot zu Boden.
    Richard und Kahlan rissen die Augen auf und traten entsetzt einen Schritt zurück.
    Schwester Verna bückte sich und zog das Messer aus der toten Frau. Sie richtete sich auf und sah Richard an.
    »Wie gesagt: dies ist kein Spiel.« Damit ließ sie das Messer in ihrem Gewand verschwinden. »Du mußt ihre Leiche eigenhändig begraben. Wenn du es jemand anderes für dich tun läßt, werden dich für den Rest deines Lebens Alpträume verfolgen, Alpträume, hervorgerufen durch Magie. Gegen sie gibt es kein Mittel. Vergiß nicht, du mußt sie eigenhändig begraben.« Die beiden Schwestern setzten ihre Kapuzen auf. »Du hast die erste von drei Chancen geboten bekommen und abgelehnt. Wir werden wiederkommen.«
    Die beiden Schwestern gingen zur Tür und waren verschwunden.
    Langsam senkte sich die Schwertspitze zu Boden. Richard starrte auf die Tote, während Tränen über seine Wangen liefen.
    »Ich werde nie wieder einen Halsring anlegen«, flüsterte er in sich hinein. »Für niemanden.«
    Mit schwerfälligen Bewegungen holte er eine kleine Schaufel aus seinem Gepäck und hakte sie an seinen Gürtel. Dann wälzte er Schwester Grace auf den Rücken, verschränkte ihr die Arme über der Brust und hob ihren leblosen Körper hoch. Einer ihrer Arme glitt von seinem Platz. Ihr Kopf hing kraftlos herab. Ihre toten Augen starrten ins Leere. Das schwarze Haar hing herab. Vorn auf ihrem weißen Hemd bildete sich ein kleiner Fleck aus Blut.
    Richard suchte gequält Kahlans

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