Die Schwestern von Rose Cottage: Jo (German Edition)
war alles, was er gesagt hatte, nicht, ich liebe dich. Na also, der Buchhalter, der ihm die Bücher für die Firma in Ordnung hielt, war ebenfalls wichtig. Und ebenso waren es die Männer aus seinem Team.
Doch obwohl Jo versuchte, die Bedeutung dieser Worte abzuschwächen, hörte sie im Geiste ständig den Unterton, der dabei mitgeschwungen hatte. Und aus seinem Mund hatte es fast wie eine Liebeserklärung geklungen.
Würde ihr das aber genug Kraft geben, um dem kleinen Jungen zu begegnen? Dieses Kind, obwohl es keine Schuld traf, hatte ihr Leben für immer verändert. Wie würde sie reagieren, wenn sie Davey sah? Instinktiv spürte Jo, dass sie ihr Herz für ihn öffnen würde, und das machte ihr noch mehr Angst.
Aber sosehr sie auch befürchtete, erneut verletzt zu werden, so war ihr auch klar, dass sie keine andere Wahl hatte. Sie wollte dieses Kind sehen, ihn kennenlernen, herausfinden, wie viel von Pete in ihm steckte. Wenn Schmerz und Bedauern über verlorene Träume der Preis dafür waren, so war sie bereit, ihn zu zahlen.
Obwohl sie ihre Entscheidung schon getroffen hatte, behielt Jo sie noch eine Weile für sich selbst. Sie wollte ihre Zusage nicht mehr zurücknehmen müssen, falls sie doch im letzten Moment den Mut verlor. Allerdings spürte sie, dass ihr Schweigen über dieses Thema Pete nicht gerade glücklich machte. Trotzdem bedrängte er sie nie.
Am Donnerstag konnte Jo seinen fragenden Blick keine Sekunde länger mehr ertragen. „Also gut, ja“, begann sie, als sie in der Küche Kaffee tranken. Diese gemeinsamen Momente waren schon zur morgendlichen Routine geworden, und manchmal machte ihr das auch Angst.
Pete blinzelte. „Ja?“
„Lass uns am Samstag etwas unternehmen. Du, ich und Davey.“
Seine Augen leuchteten auf, und ein Lächeln trat auf sein Gesicht. Es war, als ob sie ihm einen Wunsch erfüllt hatte. Wenn sie gewusst hätte, wie viel ihre Zusage ihm bedeutete, hätte Jo sie ihm früher gegeben.
„Wirklich?“, fragte er erfreut. „Bist du auch ganz sicher?“
Abwehrend hielt sie eine Hand hoch. „Mach nur keine große Sache daraus, okay? Was hast du eigentlich vor?“
Pete überlegte. „Der Wetterbericht hat fürs Wochenende Schnee gemeldet. Tagsüber könnten wir Schlitten fahren und Schneemänner bauen.“ Er winkte ab. „Und dann schicke ich den Jungen ins Bett, und du und ich können uns vor dem Kaminfeuer ein wenig näherkommen.“
Diese Aussicht war so verführerisch, dass Jo sich zu einem kleinen Protest zwingen musste. „Das glaube ich kaum.“
„Warum nicht?“
„Dein Sohn ist doch im Haus“, schalt sie ihn.
Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu, als ob sie etwas in seine Worte gelegt hatte, das nicht so gemeint war. „Und wenn er wieder in Richmond ist?“, fragte er. „Können wir es uns dann so richtig gemütlich machen und kuscheln?“
Sie zögerte. „Vielleicht“, gab sie schließlich ausweichend zur Antwort.
„Da höre ich nicht so viel Überzeugung heraus, wie ich es gern gehabt hätte, aber ich nehme deine Worte trotzdem als positives Zeichen“, erklärte er. „Ich kann es kaum erwarten, den Jungen wieder nach Hause zu bringen. Was bin ich nur für ein Vater.“
„Ein menschlicher“, erwiderte sie. „Und vielleicht solltest du, wenn deine Exfrau mal wieder trinkt, daran denken, dass sie auch nur ein Mensch ist.“
„Der Unterschied ist, dass ich Davey nie allein lassen würde, sosehr ich mich auch nach einer anderen Person sehne.“
Jo erhob sich, ging um den Tisch herum und setzte sich auf Petes Schoß. Dann umfasste sie sein Gesicht mit ihren Händen. „Ich weiß. Das macht dich ja so besonders.“
Verlangen brannte in seinen Augen. „Und ich dachte immer, du liebst nur meine Muskeln.“
„Nein, dein weiches Herz“, gestand sie und streichelte seine Schultern.
„Weißt du was?“, bemerkte er leise. „Davey ist nicht hier.“
Sie sah ihn an, und das Herz schlug ihr bis zum Halse. „Wir haben draußen aber auch keinen Schnee.“
„Glaubst du, dass der notwendig wäre?“
Die Sehnsucht, die sie jetzt packte, war so unbändig, dass sie den Kopf schüttelte. „Nein, jetzt, da du es erwähnst, denke ich nicht, dass er wichtig ist.“
Pete hatte diesen Moment seit Tagen herbeigesehnt, vielleicht sogar seit Wochen. Vielleicht schon seit dem Moment, in dem Jo damals nach Boston zurückgefahren war. Jetzt, da sein Traum Wirklichkeit wurde, konnte er kaum fassen, dass es geschah. Er strich mit dem Finger über Jos
Weitere Kostenlose Bücher