Die Schwestern von Rose Cottage: Jo (German Edition)
mit dem Haus zu tun, das du willst, wie du uns erzählt hast?“, fragte Ashley.
Jo sah sie bitterböse an. „Hast du überhaupt eine Ahnung, wie beleidigend das ist, was du da gerade gesagt hast?“
„Das ist es“, pflichteten Melanie und Maggie ihr bei.
Ashley schien von diesem Kommentar nicht beeindruckt zu sein. „Das ist eine faire Frage. Warum ist dieser Mann in deinem Bett?“
„Verdammt, weil ich ihn liebe“, schrie Jo die drei an. „So, seid ihr jetzt zufrieden?“
Wütend griff sie nach ihrer Jacke, rannte zur Tür und schlug sie hinter sich zu. Sie wollte ihren Schwestern entkommen.
Zuerst fühlte sich der kalte Wind gut an auf ihrer erhitzten Haut, aber schon nach wenigen Sekunden wurde ihr klar, dass es viel zu eisig für einen Spaziergang war. Leider hatte sie noch nicht mal ihre Autoschlüssel mitgenommen, sodass sie sich in den Wagen setzen und die Heizung hätte anstellen können. Dann dachte sie an Petes Wagen. Normalerweise ließ er die Schlüssel stecken.
„Ein Glück“, murmelte sie dankbar und mit einem Blick hinauf zu ihrem Schlafzimmerfenster. Sie stieg in den Pick-up und startete den Motor. In kurzer Zeit arbeitete die Heizung auf Hochtouren, und die Scheiben beschlugen.
Als die Beifahrertür geöffnet wurde, schaute sie stur geradeaus. „Geh weg. Ich will nicht mit dir reden.“
Es war jedoch Pete, der antwortete. „Nicht mal mit mir?“, fragte er gelassen.
Jo seufzte. „Ich sollte wahrscheinlich noch nicht mal mit dir reden. Aber auch wenn du der Anlass bist, kannst du nichts dafür, dass meine Schwestern mich so nerven.“
Er schaut sie einen Moment an und lachte dann. „Das Hemd steht dir ausgezeichnet. Ich werde es nie mehr anziehen können, ohne mit dir ins Bett zu wollen.“
„Erwähn bitte nicht dieses verflixte Hemd“, brummte sie. „Ich wäre von dem ganzen Theater verschont geblieben, wenn ich vorhin nicht ausgerechnet nach deinem Hemd gegriffen hätte.“
„Vielleicht war es gar kein Versehen. Vielleicht wolltest du, dass sie es erfahren.“
Jo warf ihm einen verärgerten Blick zu. „Glaube mir, ich wollte nicht, dass sie es erfahren.“
„Bist du sicher? Vielleicht hast du gehofft, dass du die Sache mit uns abblasen kannst, wenn deine Schwestern einen Aufstand darum machen.“
„Nein“, erwiderte sie bestimmt. „Alles, was ich wollte, war Zeit, Pete.“
„Zeit wofür?“
„Um herauszufinden, ob wir unsere Beziehung mit etwas Zeit hinbekommen.“
„Oh, Liebling“, flüsterte er und zog sie in seine Arme. „Wir haben alle Zeit der Welt dafür.“
„Hast du die drei nicht gesehen?“
„Nein. Ich habe den feigen Weg gewählt und bin zur Hintertür hinausgegangen, als ich dich in den Truck steigen sah. Ich hatte Angst, dass du nach Montana fahren und mich hier im Stich lassen könntest.“
„Keine schlechte Idee. Wenn ich an die drei Hyänen da drinnen denke, wird mir ganz schlecht. Ashley ist am schlimmsten, aber Melanie und Maggie kann ich auch nicht vertrauen.“
„Dann sag ihnen, dass sie aufhören sollen, dich wie ein Kind zu behandeln.“
„Das habe ich ja.“
„Und deshalb lässt du dich aus dem Haus vertreiben und versteckst dich hier in meinem Truck?“
Unglücklich guckte sie ihn an. „Genau das habe ich getan, nicht wahr? Ich selbst habe ihnen erst die Macht gegeben. Wie dumm von mir.“ Sie stellte den Motor ab und wollte aussteigen, doch Pete hielt sie fest.
„Warte“, sagte er.
„Ich muss jetzt ins Haus gehen und ihnen sagen, dass sie damit aufhören sollen.“
Er lächelte. „In einer Minute.“
Sie sah ihn verständnislos an. „Warum?“
„Deswegen“, erklärte er und küsste sie, bis ihr schwindlig wurde. Dann ließ er sie los und lächelte. „Und jetzt, meine geliebte Kriegerin, ziehen wir in den Kampf.“
„Du brauchst nicht mitzukommen“, protestierte sie. „Du kannst ruhig nach Hause fahren.“
„Ich bin dabei.“ Sein Lächeln wurde noch breiter. „Außerdem kann ich dich schlecht ohne mein Hemd verlassen, und ich bezweifle, dass du es ausziehen willst, bevor du dort hineingehst. Wer weiß, wie sie dann reagieren.“
Jo lachte. „Vielleicht wäre es interessant, ihre Reaktion zu sehen. Aber vielleicht gehe ich doch lieber mit dir rein. Etwas Rückendeckung könnte ich gut gebrauchen.“
Er nickte. „Ich habe schon immer gewusst, dass du ein kluges Mädchen bist.“
Jo fühlte sich plötzlich so stark, als ob sie die Welt erobern könnte. Eigentlich reichte es aber, wenn sie
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