Die Schwestern von Rose Cottage: Jo (German Edition)
ihren Schwestern erklärte, dass ihr Privatleben sie absolut nichts anging.
10. KAPITEL
P ete musste wirklich bewundern, wie Jo sich gegen ihre Schwestern behauptete. Sie sah sie kühl und mit hoch erhobenem Kopf an, während die drei Schwestern ihn anlächelten, dass ihm das Blut gefror. Sie ignorierten Jo einfach und konzentrierten sich ganz auf ihn.
„Hallo, Pete“, grüßte Ashley frostig.
„Morgen, Ashley, nett dich zu sehen.“
„Kennst du Maggie und Melanie?“
Er nickte und spielte den Gelassenen. „Vom Sehen, aber es freut mich, sie kennenzulernen.“ Er wusste nur zu gut, dass diese höflichen Floskeln lediglich die Einleitung für ein erbarmungsloses Verhör waren.
„Wir haben schon viel sehr von Ihnen gehört“, bemerkte Melanie mit einem ironischen Lächeln.
„Aber offensichtlich nicht so viel, wie wir hätten hören sollen“, mischte Ashley sich ein und warf einen bedeutsamen Blick in Jos Richtung.
Jetzt werden die Samthandschuhe ausgezogen, dachte Pete, und wartete, wie Jo reagieren würde. Er musste ihr Respekt zollen, als ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht erschien.
„Ich dachte, ihr wüsstet bereits alles, was ihr wissen müsst“, erklärte sie ihrer ältesten Schwester in aller Unschuld. „Du bist doch diejenige, die Pete den Auftrag für die Veranda gegeben hat, nicht wahr? Und er hat bereits für euch gearbeitet. Ich dachte, dass du ihn mindestens doppelt und dreifach durchgecheckt hast, bevor du ihn zu mir schickst.“
Ashley runzelte die Stirn. „Eigentlich war es Josh, der ihm die Aufträge gegeben hat. Ich habe dem Urteil meines Mannes blind vertraut.“
„Siehst du“, rief Jo triumphierend aus. „Pete muss gute Arbeit geleistet haben, sonst hätte Josh ihm nie mehr einen neuen Auftrag gegeben.“
„Ich habe ihn beauftragt, die Veranda zu reparieren“, erwiderte Ashley ungeduldig. „Nicht, mit dir ins Bett zu steigen. Du musst zugeben, dass dafür andere Qualitäten erforderlich sind.“
„Dann kann ich mich ja glücklich schätzen, dass er in beiden Kategorien mit ‚sehr gut‘ abschneidet“, antwortete Jo fröhlich, während Pete ein Lachen unterdrücken musste. „Wenn ihr uns jetzt bitte entschuldigen würdet, Pete und ich haben heute Morgen noch einige Dinge zu erledigen.“
Ashley sah ihre kleine Schwester überrascht an. „Du willst uns hinauswerfen?“
„So kannst du es nennen“, sagte Jo, ohne mit der Wimper zu zucken. „Das nächste Mal wäre es angebracht, wenn ihr anruft, bevor ihr vorbeikommt“, erklärte sie ihren Schwestern. „Dann können wir derart peinliche Situationen in Zukunft vermeiden.“
„Du hast dich verändert“, fand Ashley. „Und ich weiß noch nicht, ob mir das gefällt.“ Sie runzelte die Stirn und sah Pete scharf an. „Ist das dein Werk?“
„Du meinst, dass Jo für sich selbst einstehen kann?“
„So nennst du das?“
„Für mich sieht es so aus. Aber nein, darauf hatte ich keinen Einfluss. Jo ist eine Frau, die sehr gut allein Entscheidungen treffen kann. Das hat sie schon immer gekonnt.“
Ashley sah ihn scharf an. „Woher willst du das denn wissen?“
Pete spürte, dass er zu weit gegangen war. Er sah die Panik in Jos Augen und wusste, dass er diesen Patzer rasch wieder ausbügeln musste. „Ich vermute einfach, dass Jo immer so gewesen sein muss. Ich kann sie mir gar nicht anders vorstellen.“
Erleichterung trat in Jos Blick.
Ashley wirkte zwar immer noch skeptisch, wandte sich jedoch trotzdem widerwillig ihren Schwestern zu. „Wollen wir aufbrechen? Wir stören hier offensichtlich.“
„Eigentlich finde ich es hier viel zu interessant, um jetzt schon zu gehen“, meinte Maggie, erhob sich aber. Melanie folgte ihrem Beispiel. Es gab eine kurze Verabschiedung, und Jo ließ sich erschöpft auf den Stuhl fallen.
„Du meine Güte“, murmelte sie.
„Du warst großartig“, lobte sie Pete.
Empört sah sie ihn an. „Großartig? Bist du verrückt geworden? Ich habe mich gerade eben so undankbar verhalten, dass sie ihre Nase nun erst recht in meine Angelegenheiten stecken werden. Und das wird anhalten, bis wir endlich den Weg zum Altar gefunden haben. Sie sind jetzt zwar ohne größere Szene gegangen, aber sie sitzen bestimmt schon wieder irgendwo zusammen und planen den nächsten Coup. Warte nur, bis sie auch noch ihre Ehemänner mit hineinziehen. Wir werden keine Sekunde mehr Ruhe haben.“
„Aber wir sind ihnen durchaus gewachsen“, erinnerte Pete sie, der von Jos Panik völlig
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