Die Schwestern von Rose Cottage: Jo (German Edition)
kicherte. „Zuerst machen wir riesengroße Schneebälle, nicht wahr, Dad? Bälle, so groß wie ich.“
Jo nickte. „Aber wer wird sie dann aufheben? Dein Dad?“
Davey nickte. „Klar, er ist wirklich unheimlich stark“, meinte Davey stolz. „Er könnte sogar dich tragen.“
Jo lachte. „Und ich bin mit Sicherheit größer als ein riesiger Schneeball.“
Seltsam, dass sie sich in seiner Gegenwart sofort so wohlfühlte. Sie hatte den Jungen bereits vom ersten Augenblick an ins Herz geschlossen und ahnte, wie viel Kummer Pete hatte, weil er so oft von seinem Sohn getrennt war. Sie schaute den beiden einen Moment zu und begriff, wie wundervoll es sein musste, ein Kind zu haben. Ihr Herz wurde plötzlich ganz warm. Die Zukunft lag wie ein verheißungsvolles Paradies vor ihr. Eine Zukunft, in der Pete, sein Sohn Davey und vielleicht sogar noch andere Kinder Platz hätten.
Hör auf, so herumzuspinnen, schalt Jo sich. Alles zu seiner Zeit. Jetzt wird erst mal eine Schneeburg gebaut.
Und mit diesem Gedanken machte sie sich – zur Begeisterung der beiden Männer – daran, einen riesigen Schneeball zu rollen.
Nach einem anstrengenden Vormittag, an dem sie erfolgreich eine Schneeburg gebaut hatten, wie es weit und breit keine schönere und größere gab, gingen die drei in ein Restaurant, das bekannt war für leckere Hamburger.
Pete betrachtete seinen Sohn mit der Frau, die eigentlich seine Mutter hätte sein sollen, und wusste, dass sie drei zusammen die perfekte Familie abgeben würden. Jo ging wunderbar auf den Jungen ein, und der Kleine hatte bereits Zutrauen zu ihr gefasst.
„He, Dad, ich habe eine Idee“, meinte Davey, nachdem sie sich mit Hamburgern, Pommes frites und Apfelkuchen zum Dessert gekräftigt hatten. „Du hast doch gesagt, wir könnten uns für heute Abend einen Film ausleihen. Vielleicht möchte Jo ihn auch sehen. Wir könnten es uns mit Popcorn und heißer Schokolade so richtig gemütlich machen.“
Pete lächelte seinen Sohn an. „Vielleicht mag Jo aber kein Popcorn und keine Kinderfilme.“
„Doch, das mag sie“, behauptete Davey zuversichtlich. „Nicht wahr, Jo? Du findest das auch cool.“
„Ich finde deine Idee großartig“, stimmte sie ihm nun zu. „Der Film über den Fisch Nemo ist zum Beispiel mein absoluter Lieblingsfilm.“
„Siehst du“, sagte Davey zu seinem Vater. „Wir können sie ruhig fragen.“
Pete lachte. „Ich glaube, das hast du gerade getan.“
Davey machte ein lustiges Gesicht. „Ja, das stimmt. Wirst du also kommen, Jo?“
Jo sah Pete fragend an. „Na, Dad, was sagst du dazu?“
„Natürlich kommst du zu uns.“ Er wandte sich Davey zu. „Aber vielleicht sollten wir Jo den Film aussuchen lassen.“
Davey bekam plötzlich Zweifel. „Du wirst bestimmt irgend so ein Mädchenzeug aussuchen.“
„Ich weiß zwar nicht, was du mit Mädchenzeug meinst, aber ich finde, dass du mir auf jeden Fall bei meiner Entscheidung helfen solltest.“
„Also gut“, meinte Pete, nachdem Davey freudig genickt hatte. „Wir werden für heute und morgen Filme aussuchen, und dann werden Davey und ich einkaufen fahren. Willst du mitkommen?“
Jo lächelte und schüttelte den Kopf. „Jetzt muss ich passen. Ich habe noch einige andere Dinge zu tun.“
„Aber du könntest um achtzehn Uhr zu uns kommen und mit uns essen. Wir werden Spaghetti aus der Dose essen.“
„Da sage ich ebenfalls Nein, es sei denn, du lässt dich überreden, die Dosenspaghetti gegen meine Soße einzutauschen. Ich habe noch Vorrat in der Tiefkühltruhe.“
„Oh, toll, mit deiner Soße schmecken Spaghetti bestimmt viel besser“, rief Davey sofort.
Jo nickte. „Darauf kannst du wetten.“
„Also gut, ich denke, das Abendessen wäre geregelt“, meinte Pete fröhlich.
„Ich komme ein wenig früher, damit ich die Spaghetti kochen und die Soße wärmen kann.“
Pete nickte. „Abgemacht.“
So hatte er sich das Familienleben an einem verschneiten Samstagabend schon immer gewünscht, aber Kelsey hatte stets darauf bestanden auszugehen. Er suchte in Jos Augen nach einem Anzeichen von Enttäuschung, doch er konnte nichts entdecken. Sie schien sich genauso auf diesen Abend zu freuen wie sein Sohn.
Pete wusste plötzlich, dass sie die perfekte Frau für ihn war. Im Grunde hatte er das immer gewusst. Und jetzt, da er eine zweite Chance bekam, wollte er sie auf jeden Fall wahrnehmen.
Es war fast Mitternacht, als Jo schließlich nach Hause fuhr. Sie war in einem solchen emotionalen
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