Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
allein stellen.
„Es tut mir so leid“, murmelte sie verlegen. „Melanie ist unmöglich. Ich hoffe, dir ist klar, dass ich keinerlei Erwartungen oder Absichten habe.“
„Das Ganze braucht dir doch nicht peinlich zu sein“, versicherte er, obwohl er ein wenig mitgenommen wirkte. „Aber ich denke, es ist besser, wenn ich jetzt auch gehe.“
„Ja, das ist wahrscheinlich das Beste“, pflichtete Maggie ihm bei. „Wie ich Melanie kenne, schleicht sie noch draußen herum und versucht, uns durchs Fenster zu beobachten, damit sie meiner Familie alles brühwarm berichten kann.“
Sie begleitete Rick zur Tür. Plötzlich fühlte sie sich unbehaglich, und eine leise Furcht beschlich sie. Konnte es sein, dass Melanies Worte Rick Angst eingejagt hatten? Sie könnte es verstehen und würde es ihm nicht mal übel nehmen, wenn er nach diesem Auftritt direkt zurück nach Boston fahren würde.
Als sie zur Haustür kamen, hob er mit dem Zeigefinger ihr Kinn an und schaute Maggie in die Augen. „Wir sehen uns dann morgen.“
„Wirklich?“ Zu ihrem eigenen Erstaunen stellte sie fest, wie viel Erleichterung in ihrer Stimme mitschwang.
„Du glaubst doch nicht etwa, dass ein kurzer Besuch deiner Schwester mich vertreiben könnte? He, wir haben schließlich eine Abmachung.“
„Die haben wir getroffen, bevor du wusstest, worauf du dich einlässt. Ich würde es dir nicht übel nehmen, wenn du jetzt das Weite suchst.“
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Hast du nicht gehört? Ich bin hin und weg von dir.“
Mit laut klopfendem Herzen schaute sie ihm nach, als er davonging. Oh Mann, dachte sie ein wenig verzweifelt.
Sein Geständnis war weitaus gefährlicher, als ihm bewusst war, denn auch sie war offensichtlich hin und weg von ihm.
5. KAPITEL
A ls Rick am nächsten Morgen erwachte, war das Verlangen nach Maggie bereits erneut so stark, dass er am liebsten sofort zu ihr gefahren wäre. Dann fiel ihm ihre Abmachung wieder ein, und er fragte sich, wie er die nächsten Tage wohl überstehen sollte. Er vermisste ihre Zärtlichkeiten, ihre Küsse und ihren Körper.
Aber er würde eisern bleiben. Er hatte ein Versprechen abgegeben, und das würde er auch halten. Er wollte Maggie auf keinen Fall enttäuschen. Er spürte, wie wichtig ihr diese Sache war, und er wollte ihr nicht das Gefühl geben, dass es ihm nur um Sex ging. Also musste es ihm gelingen, sein Verlangen zu zügeln. Er würde sich mit irgendetwas ablenken müssen, bevor er ihr gegenübertrat.
Rick hätte auch in der kleinen gemütlichen Pension frühstücken können, in der er abgestiegen war, aber er war viel zu angespannt, um zu warten. Außerdem hatte er Appetit auf etwas Handfesteres als das kontinentale Frühstück, das hier angeboten wurde. Am Tag zuvor hatte er ein Restaurant in der Stadt bemerkt, das sehr vielversprechend wirkte.
Als er das Restaurant kurze Zeit später betrat, entdeckte er Maggies Schwager mit einem anderen Mann an einem der Fenstertische. Mike hatte ihn ebenfalls entdeckt und winkte ihn zu sich. Obwohl Rick wusste, dass er ein Minenfeld betrat, wenn er sich auf ein Gespräch mit Maggies Schwager einließ, hatte er keine andere Wahl, als zu den beiden hinüberzugehen.
„Jeff, darf ich dir Rick Flannery vorstellen“, sagte Mike. „Rick, das ist Jeff. Er hat hier in der Stadt eine Gärtnerei.“
Rick sah Jeff prüfend an. Als Fotograf besaß er ein untrügliches Gedächtnis für Gesichter, und so erkannte er den Mann sofort. „Sie waren also die Plaudertasche“, stellte er amüsiert fest. „Sie waren es, der mich gestern Morgen im Café gesehen hat, als ich Kaffee und Schokocroissants gekauft habe.“
Jeff grinste. „Schuldig“, gestand er.
„Oh. Sollte ich gehen, bevor wir uns in die Haare bekommen?“, fragte Mike besorgt.
Jeff sah ihn erstaunt an. „Warum sollten wir uns streiten?“
„Weil ich es war, der deine Information weitergegeben hat. Melanie hat mich gestern Abend zu Maggie geschleppt, und der arme Kerl hier war ganz fertig mit den Nerven, als wir endlich wieder gingen.“ Er wandte sich Rick zu. „Ehrlich, mich wundert, dass Sie nach diesem Auftritt noch immer in der Stadt sind.“
„So leicht lasse ich mich nicht ins Bockshorn jagen“, meinte Rick, obwohl es Zeiten in seinem Leben gegeben hatte, wo eine neugierige, beschützende Frau ausgereicht hätte, um ihn in die Flucht zu jagen.
Mike lachte. „Ganz schön tapfer. Nenn mich ruhig Mike. Vielleicht gehören wir ja schon bald zur Familie,
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