Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
okay.“
Melanie kicherte. „Dann muss es Rick sein. Hat er etwas getan, was dich aufgeregt hat?“
„Natürlich nicht.“
„Oh, und ich dachte schon, dass du dir Sorgen machst, ob er abgefahren ist“, erklärte Melanie gelassen. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Es ist alles in Ordnung.“
Maggie warf ihrer Schwester einen finsteren Blick zu. „So?“, bemerkte sie, als ob das keine Rolle spielen würde.
„Mike hat ihn heute Morgen getroffen.“
„Wo?“, stieß Maggie hastig hervor und machte damit ihre bisherigen Anstrengungen, gelassen zu wirken, zunichte.
Melanie triumphierte. „Also ist Rick doch der Grund für deine schlechte Laune. Mike hat mit Jeff in der Stadt gefrühstückt, und Rick kam zufällig dazu.“
„Um wie viel Uhr?“
„So gegen halb acht, vielleicht auch acht, denke ich. Ich habe nicht gefragt.“
Das ist ja Stunden her, stellte Maggie fest. Aber wo ist er jetzt wohl? rätselte sie im Stillen. Es wäre ihr so gern gleichgültig gewesen, doch leider war es das nicht.
„Wo zum Teufel ist er denn jetzt?“ Ihr wurde erst klar, dass sie ihren Gedanken laut ausgesprochen hatte, als sie Melanies besorgtes Gesicht sah. „Tu einfach so, als hättest du das nicht gehört“, bat sie.
„Hattet ihr beide für heute Morgen denn etwas abgemacht?“, fragte Melanie, bereit ihrer Schwester beizustehen, sollte Rick sich etwas zuschulden kommen lassen.
„Nein, nicht wirklich“, gab Maggie zu. „Ich benehme mich unmöglich, nicht wahr? Und das ist genau der Grund, warum ich mich nicht mit Rick Flannery einlassen darf. Ich muss dauernd an ihn denken. Ich bin regelrecht besessen von ihm. Und das ist nicht gut.“
„Dann beschäftige dich mit etwas anderem, wenn er deine Gedanken zu sehr in Anspruch nimmt“, riet ihre Schwester. „Rick geht nirgendwo hin, Maggie. Was ich gestern Abend sagte, ist die Wahrheit. Es ist ganz offensichtlich, dass er sich in dich verliebt hat. Ashley denkt das übrigens auch. Und wenn es nicht so wäre, hätte ich dir schon längst geholfen, ihn aus der Stadt zu jagen.“
Maggie wünschte sich zwar, ihrer Schwester glauben zu können, aber ihre Zweifel waren stärker. Er hatte bestimmt inzwischen genug von ihr und war abgefahren.
Bevor sie jedoch noch etwas sagen konnte, kam Rick mit seinem Sportwagen in die Einfahrt gefahren und parkte neben Melanies Van. Rick sah so zerzaust und sexy aus, als er ausstieg, dass Maggie einen Moment lang die Luft wegblieb.
„Guten Tag, meine Damen“, grüßte er und hauchte Maggie einen Kuss auf die Wange. „Störe ich?“
„Nein, Sie kommen gerade im richtigen Moment“, erwiderte Melanie und warf ihrer Schwester einen vielsagenden Blick zu. „Ich breche gerade auf. Sie sollten mit ihr zum Essen fahren. Sie hat schon ganz schlechte Laune.“ Mit diesen Worten winkte sie den beiden kurz zu und ging zu ihrem Wagen hinüber.
Maggie schaute ihrer Schwester wütend hinterher. „Habe ich überhaupt nicht.“ Dann wandte sie sich Rick zu. „Wo warst du denn heute Morgen?“, fragte sie und gab sich Mühe, gelassen zu klingen.
„Hast du mich vermisst?“
„Dazu hatte ich überhaupt keine Zeit. Ich hatte viel zu tun“, schwindelte sie. „Aber du hast meine Frage nicht beantwortet.“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich bin ein wenig herumgefahren und habe Fotos gemacht. Nichts Besonderes.“ Er sah sie prüfend an. „Ist irgendwas, Maggie? Bist du sauer, weil ich mich nicht früher gemeldet habe?“
„Nein, warum sollte ich. Wir hatten ja nichts ausgemacht.“
„Da du mir sagtest, dass du mich nicht jede Sekunde um dich haben willst, habe ich mir bewusst etwas Zeit gelassen.“
Sie seufzte. „Das war ja auch richtig so.“
„Aber du bist unsicher geworden und dachtest, ich wäre abgereist, stimmt’s?“
Sie wurde verlegen. Wie kam es, dass dieser Rick Flannery sie wie ein offenes Buch lesen konnte? „Ja“, gab sie zu. „Ich dachte, du hättest deine Meinung geändert und hättest die Stadt verlassen. Ich hätte es dir nicht mal übel nehmen können nach dem Auftritt, den Melanie sich gestern Abend geleistet hat.“
„Deine Schwester macht mir keine Sorgen. Du machst mir Sorgen. Du solltest mir vertrauen. Wenn ich dir sage, dass ich die Stadt nicht verlassen werde, ohne mich von dir zu verabschieden, dann meine ich das auch so. Und wenn du etwas von mir willst, was ich dir nicht gebe, musst du mir das offen sagen.“ Mit dem Zeigefinger hob er sanft ihr Kinn und schaute ihr in die Augen.
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