Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)

dann heirate ihn auf der Stelle.“
    „Ich glaube nicht, dass Heirat überhaupt ein Thema ist“, wehrte sich Maggie. „Komm schon, bringen wir es hinter uns. Sag ihm Guten Tag, schau ihn dir an, und dann verabschiede dich wieder.“
    Melanie ging in Richtung Küche. „Oh, das duftet ja wunderbar. Was hast du heute Abend denn Leckeres gekocht, Maggie?“
    „Rick hat gekocht“, verbesserte Maggie, als sie die Küche betraten. „Rick, dies ist meine Schwester Melanie und ihr Mann, Stefan Mikelewski, genannt Mike. Sie wollten nur mal kurz vorbeischauen.“
    Rick lächelte. „Darf ich Ihnen ein Glas Wein anbieten?“, fragte er freundlich.
    Maggie stöhnte, als Melanies Gesicht zu strahlen begann.
    „Gern“, sagte sie, zog einen Stuhl heran und setzte sich an den Küchentisch. Mike nahm ebenfalls Platz.
    Maggie blieb stehen und warf Rick einen vorwurfsvollen Blick zu, als er den Wein einschenkte. Er ignorierte sie jedoch, stellte den Gästen die Gläser hin und setzte sich.
    „Ich wusste gar nicht, dass Maggies Schwester hier in dieser Gegend wohnt“, eröffnete er das Gespräch.
    „Als ich im März von Boston hierher kam, habe ich auch in diesem Haus gelebt“, erzählte Melanie. „Dann habe ich Mike getroffen, und zwei Monate später waren wir verheiratet.“
    Rick sah sie erstaunt an. „Wirklich so schnell? Maggie hat mir zwar erzählt, dass ihr euch sehr rasch zum Heiraten entschlossen hättet, aber ich wusste nicht, dass es so schnell ging.“
    Melanie nickte glücklich. „Ich denke, das hatte etwas mit diesem Haus zu tun. Als unsere Großmutter noch lebte und wir als Kinder hier Ferien machten, glaubten wir immer, Rose Cottage wäre verzaubert. Für mich hat sein Zauber tatsächlich gewirkt. Ich kam allein und unglücklich hierher. Dann traf ich Mike und seine kleine Tochter, und jetzt bin ich so glücklich, dass ich die ganze Welt umarmen könnte.“
    Maggie betrachtete Rick nachdenklich, während Melanie ihre Geschichte erzählte. Sie hätte schwören können, dass er ein wenig blass um die Nase geworden war, als Melanie von dem Zauber von Rose Cottage gesprochen hatte, der ihrer Überzeugung nach für Melanies spontane Heirat verantwortlich war.
    „Ich verstehe“, erwiderte er und warf Maggie einen kurzen, prüfenden Blick zu. „Glaubst du auch, dass dieses Haus eine magische Ausstrahlung hat?“
    „Ich persönlich glaube, dass meine Schwester unendlich romantisch ist und eine blühende Fantasie hat“, entgegnete sie trocken.
    Melanie lachte. „Warten Sie ab. Wer weiß, was noch alles passieren wird.“
    Maggie warf ihrer Schwester einen spöttischen Blick zu. „Meinst du wirklich, Rick würde auch nur eine Sekunde länger bleiben, wenn du ihm prophezeist, dass er heiraten muss?“
    „Du kannst ihn ja damit herausfordern“, schlug Mike vor. „Normalerweise können Männer keiner Herausforderung widerstehen.“
    Rick warf ihm einen ungläubigen Blick zu. „He, Mann, auf welcher Seite stehen Sie eigentlich?“
    Mike lachte. „Auf Melanies natürlich. Schließlich muss ich wieder mit ihr nach Hause fahren.“
    Melanie strahlte Mike an. „Ich glaube, unsere Arbeit hier ist getan“, bemerkte sie fröhlich. „Wir haben uns ein Bild von der Lage gemacht, den Keim gelegt, und jetzt müssen wir darauf warten, dass er gedeiht.“ Sie winkte Rick zu. „Wissen Sie, mein Mann ist Landschaftsarchitekt, deswegen der bildliche Ausdruck.“
    „Ich bezweifle, dass so eine Idee bei Rick fruchten wird“, bemerkte Maggie spitz. „Du verschwendest nur deine Zeit.“
    „Es ist nie verschwendete Zeit, sich um eine meiner Schwestern zu kümmern.“
    Maggie warf ihr einen finsteren Blick zu. „Ich nehme an, du wirst noch heute Abend Ashley alles brühwarm berichten.“
    „Natürlich.“
    „Warum musste das Schicksal mich mit Schwestern schlagen, warum bloß habe ich keine Brüder?“, stöhnte Maggie. „Sie würden bestimmt nicht ihre Nase in alles stecken.“
    „Nein, ein Bruder hätte Rick einfach die Frage gestellt, was für Absichten er bezüglich seiner Schwester hätte“, erwiderte Melanie. „Sei dankbar für das, was du hast. Ich habe ihm noch keine einzige Frage gestellt.“
    „Und wie kommt das?“, fragte Maggie.
    Melanie lächelte. „Weil die Antwort bereits überdeutlich aus seinem Gesicht abzulesen ist. Der Mann ist hin und weg von dir. Das reicht mir für den Moment.“
    Bevor Maggie noch etwas antworten konnte, waren Melanie und Mike verschwunden, und Maggie musste sich Rick