Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
„Abgemacht?“
Sie fühlte sich durch seine Worte beschämt und nickte. „Du hast ja recht. Wir werden jetzt einen Plan machen.“
Amüsiert schüttelte er den Kopf. „Noch mehr Regeln?“
„Noch mehr Regeln“, bestätigte sie ernst. „Die Vormittage wirst du allein verbringen, während ich hier einige Dinge erledige und mich um meine Arbeit kümmere. Ich werde dich nicht vor der Mittagszeit erwarten, es sei denn, wir hätten ausdrücklich etwas anderes ausgemacht. Falls einer von uns zum Mittag oder am Nachmittag eigene Pläne hat, kann er anrufen und Bescheid sagen.“
„Klingt fair“, meinte er und musste ein Lächeln unterdrücken. „Aber eins ist mir noch nicht klar. Muss ich im Voraus Bescheid geben, wann ich dich küssen will?“
Sie schluckte nervös, als sie das Glitzern in seinen Augen sah. „Nein, ich denke, das können wir spontan handhaben.“
„Gut“, murmelte er und küsste sie.
Eine prickelnde Wärme durchströmte ihren Körper, und alle Zweifel waren schlagartig vergessen. Offensichtlich hatte ihr lächerliches Benehmen sein Verlangen nach ihr nicht ganz ausgelöscht. Ganz im Gegenteil. Als sie sich endlich wieder voneinander lösten, waren beide außer Atem.
„Komm Liebling“, sagte er und ergriff ihre Hand. „Lass uns essen gehen.“
„Ich könnte uns auch hier etwas zubereiten“, bot sie an.
„Das ist keine gute Idee.“
„Du traust meinen Kochkünsten nicht“, meinte sie.
„Du kochst bestimmt fabelhaft. Ich habe nur Angst, dass uns beim Kochen zu heiß wird und dass wir statt am Esstisch im Schlafzimmer landen. Und das wäre eine schwere Verletzung deiner Grundregel.“ Er warf ihr einen erwartungsvollen Blick zu. „Wenn du allerdings diese Regel aufheben möchtest, würde ich dir nicht widersprechen. Ich würde es sogar sehr begrüßen.“
Zum ersten Mal an diesem Tag musste Maggie lachen. „Lass uns gehen, Flannery.“
„Wohin?“
„Das spielt doch keine Rolle, solange kein Bett in der Nähe ist.“
Er winkte ab. „Wer braucht ein Bett, wenn es hier so viele Felder und einsame Buchten gibt.“
Maggie stöhnte. Jetzt würden die Bilder, die er mit seinen Worten hervorgerufen hatte, sie den ganzen Nachmittag verfolgen.
„Du bist ein gemeiner Schuft“, murmelte sie, während sie zu Ricks Sportwagen gingen.
„Ich wollte es dir nur ein wenig zurückzahlen. Du bist gemein zu mir, seit ich den ersten Schritt in dieses Haus gemacht habe.“
Sie lächelte. „Gut zu wissen.“ Wenn er es oft genug sagte, würde sie vielleicht irgendwann glauben, dass er es ernst meinte.
6. KAPITEL
N achdem Rick einige Tage hart daran gearbeitet hatte, seine Hände bei sich zu behalten, wurde ihm bewusst, dass er sich unbedingt etwas einfallen lassen musste, um sich von Maggie abzulenken. Er musste etwas tun, um den Vormittag sinnvoll zu verbringen, da er sonst nur darüber nachdachte, wie er Maggie wieder ins Bett bekommen konnte. Gedanken, die schnell zur Besessenheit werden konnten.
Und da die Fotografie nun mal seine Leidenschaft war, packte er jeden Morgen seine Kamera ein, stieg in den Wagen und erkundete die Gegend.
Bereits nach dem ersten Tag musste er zugeben, dass er die Zeit gar nicht besser hätte nützen können. Es machte ihm riesigen Spaß, ausnahmsweise mal nur das, was ihn wirklich interessierte, fotografieren zu können – ohne Auftrag und aus reinem Vergnügen.
Die Natur bot weitaus faszinierendere Motive, als selbst die hübschesten Fotomodelle darstellen konnten. Models hatte er bereits bei jedem Licht, in jeder Stellung, aus jedem Blickwinkel fotografiert, aber die wechselnden Stimmungen des Meeres, die Veränderung des Lichtes, die Zartheit von Blättern und Blumen sowie das Charakteristische der Tiere festzuhalten, das war eine neue Herausforderung für ihn. Seine Exkursionen wurden immer länger, und er musste Maggie immer öfter anrufen, dass er später kommen würde. Es war ein Zugeständnis, das er nur wenigen Frauen gemacht hätte, seltsamerweise jedoch empfand er es bei ihr nicht als Einengung seiner Freiheit.
Bei seinen Ausflügen entdeckte er viele nette Lokale, in denen noch richtig gute Hausmannskost angeboten wurde. Und irgendein Einheimischer war immer bereit, ein wenig mit ihm zu plaudern. Auf diese Weise erfuhr er einiges von der Geschichte dieses Landstrichs, und vor allem war er immer über den neuesten Klatsch unterrichtet, den er dann nachmittags stets an Maggie weitergab.
Gerade erfuhr er, dass Cornelia Lindseys
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