Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
versuchte reumütig zu wirken, doch es gelang ihm nicht ganz. „Wie kann man denn beim Scrabble schummeln?“
„Das hätte ich selbst gern gewusst, aber ich sage dir, ich werde nicht mal mehr ins Bad gehen, solange wir spielen.“
„Ich glaube, dass dein Misstrauen symptomatisch für eine tiefere Ursache ist“, meinte er. „Du hast bestimmt Narben, die du bereits in deiner Kindheit erlitten hast. Wahrscheinlich hat eine deiner Schwestern ständig geschummelt.“
Maggie schüttelte entschieden den Kopf. „Die D’Angelos betrügen nicht. Ich kann mich eigentlich nur daran erinnern, dass Ashley mich mal über den Haufen gerannt hat, weil sie die Erste am Eiswagen sein wollte. Davon habe ich noch heute eine Narbe am Knie.“
Seine Augen funkelten gefährlich. „Die habe ich bemerkt“, erinnerte er sich. „Und auch geküsst.“
Ein kleiner Schauer lief Maggie über den Rücken. Das hatte er tatsächlich getan. Es war in ihrer ersten gemeinsamen Nacht gewesen. „Darüber möchte ich jetzt allerdings nicht sprechen“, versuchte sie rasch, das Thema zu wechseln. Sie wollte jetzt nicht über Küsse und leidenschaftliche Liebesnächte reden, aber es war faszinierend, was bereits die geringste Bemerkung in ihr auslöste.
Um sich abzulenken, spielte sie weiter und konnte kurz darauf ein teures Hotel erwerben. Schon bald würde er keinen Zug mehr machen können, ohne in ernsthafte Schulden zu geraten.
„Warum willst du nicht darüber reden?“, fragte er mit harmloser Miene. „Ruft der Gedanke an meine Küsse etwa Sehnsucht nach mehr in dir hervor?“
„Wie kommst du darauf?“, wehrte sie sich mit glühenden Wangen, die ihre wahren Gedanken verrieten. Es schien ihm zu gefallen, sie in Verlegenheit zu bringen.
„Möchtest du lieber über etwas anderes reden?“, fragte er.
„Ja, bitte.“ Und zwar schnell, dachte sie, sonst breche ich meine eigenen Regeln und küsse dich, bis dir schwindlig wird.
„Dann lass uns über das fabelhafte Essen reden, das du kochen wirst, wenn ich das Spiel gewonnen habe“, schlug Rick vor. „Ich denke, die Lasagne allein reicht noch nicht. Wir sollten Knoblauchbrot dazu reichen und als Dessert eine Mousse au Vanille mit heißer Himbeersoße. Was hältst du davon?“
Seine Stimme hatte während seiner Aufzählung so verführerisch geklungen, dass sie am liebsten aufgestanden wäre und sein Gesicht mit Küssen bedeckt hätte. Er wusste genau, welche Wirkung der erotische Tonfall seiner Stimme auf sie hatte. Das konnte sie an seinem Blick ablesen.
„Wieso habe ich bisher nicht bemerkt, dass du einen teuflischen Zug an dir hast?“
„Ich?“
„Ja, du. Du bringst es fertig, alles, was du sagst, so verführerisch zu sagen, dass mir heiß und kalt wird.“
Er lachte. „Was soll ich dir darauf antworten? Das ist eben mein Talent.“
„Ein Talent, mit dem du schamlos meine Schwäche ausnützt.“
„Dann bist du also doch versucht, Monopoly einfach Monopoly sein zu lassen, endlich deine lächerlichen Regeln zu brechen und mit mir leidenschaftlichen Sex zu haben?“
Vorwurfsvoll sah sie ihn an. „Du spinnst wohl. Ich denke nicht daran“, protestierte sie. „Und nur dass du es weißt, meine Regeln sind nicht lächerlich.“
„Wirklich erstaunlich“, bemerkte er gelassen. „Du kannst lügen, ohne mit der Wimper zu zucken.“
„Weil ich die Wahrheit sage. Außerdem sieh mal, auf welches Feld du da geraten bist. Du bist bankrott, mein Lieber. Das kostet dich ein Vermögen.“
Rick runzelte die Stirn. „Das war unfair. Du hast mich bewusst abgelenkt. Du bist eine durchtriebene Taktikerin.“
„Tja, ich habe eben auch so meine Talente. Gib auf.“
„Unter einer Bedingung.“
Maggie schluckte nervös. „Und die wäre?“
„Nur dies hier“, murmelte er. Er beugte sich über den Tisch, und Hotels, Häuser und Spielgeld flogen in alle Richtungen.
Maggie seufzte, als sie seinen Kuss mit einer Leidenschaft erwiderte, die gefährlich war. Aber sie hätte ihren gesamten Gewinn aufs Spiel gesetzt, um diesen Moment noch länger auskosten zu können.
Es waren bereits zehn Tage vergangen, und zu Maggies Erstaunen schien Rick noch immer nicht gelangweilt zu sein. Ihretwegen hatte er sogar einen Auftrag in Griechenland abgelehnt. Der Agent hatte an diesem Nachmittag noch mal angerufen, und sie hatte mit eigenen Ohren gehört, wie er dankend absagte. Und das, obwohl sie seit neun Tagen keinen Sex mehr hatten. Nie hätte sie geglaubt, dass er ihre Regeln derart lange
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