Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
einhalten würde.
Natürlich versuchte er von Zeit zu Zeit, ihre Willenskraft mit ein paar Küssen auf die Probe zu stellen, er unterließ es jedoch, mehr von ihr zu erpressen.
Maggie war nicht sicher, was sie eigentlich von dieser selbst auferlegten Enthaltsamkeit erwartete, aber niemals hätte sie sich dieses wunderbare Gefühl vorgestellt, endlich jemanden gefunden zu haben, der in vielen Dingen genau auf der gleichen Wellenlänge mit ihr war. Sie begann zu entdecken, dass sie mit einem Mann mehr als nur im Bett etwas anfangen konnte.
Wenn sie nicht gerade eines der Spiele spielten, die Maggie auf dem Dachboden von Rose Cottage in einer Kiste gefunden hatte, erzählten sie sich von den Ereignissen des Tages wie ein glückliches Ehepaar.
Als sie Rick fragte, was er mit all den Fotos zu tun gedachte, die er hier in der Gegend aufnahm, erzählte er, dass er sie den besten Zeitschriften anbieten würde.
„Du kannst ja den Artikel dafür schreiben“, schlug er vor.
„Willst du vielleicht noch mehr Menschen in die Provinz locken?“, fragte sie lächelnd.
„Warum nicht, allerdings nicht in großen Mengen. Hier gibt es noch so viel unberührtes Land, das geschützt werden muss. Die Bucht ist bereits in Gefahr. Ich habe einen Artikel gelesen, in dem über die Auswirkungen der Umweltverschmutzung auf die Krebse, Fische und – am allerschlimmsten – auf die Austern berichtet wurde.“
Sie musste über seine Entrüstung lachen. Nicht, weil sie nicht mit ihm übereinstimmte, sondern weil er so engagiert reagierte. Dass er völlig aus der Mitte seines Herzens heraus lebte, war einer der Gründe, warum sie ihn so liebte. Liebte? Maggie schluckte. Hatte sie das eben tatsächlich gedacht? Um Himmels willen, das war gefährlich!
Rasch dachte sie wieder an den Artikel, den sie vielleicht für ihn schreiben würde. Wenn sie diesen Auftrag tatsächlich übernahm, würde sie auf jeden Fall zum Landschaftsschutz aufrufen.
In der Zwischenzeit würde sie sich aber erst mal um die Gourmetseiten der September-Ausgabe kümmern müssen. Nur weil sie im Urlaub war, bedeutete das noch lange nicht, dass sie ihre Termine verschieben konnte. Ihr Verleger schickte ihr fast täglich eine E-Mail, in der er sich erkundigte, ob sie bereits Ideen für die nächste Ausgabe hätte. Bisher war ihr jedoch noch nichts eingefallen, dabei brauchte sie irgendetwas Neues, Originelles für die Leser.
Sie war so genervt über ihren Mangel an Ideen, dass sie Ricks Ankunft kaum noch erwarten konnte. Vielleicht konnte er sie inspirieren.
Als er endlich eintraf, gab er ihr einen Kuss auf die Stirn und setzte sich dann auf die Couch. Er hatte kaum Hallo gesagt, als sie ihm bereits ins Wort fiel. „Stell dir diese Situation mal vor“, begann sie. „Es ist ein kühler Septemberabend, und du bist gerade von einem langen Arbeitstag nach Hause gekommen. Woran denkst du dann?“
Er sah sie verschmitzt an, und das Funkeln in seinen Augen verriet ihr, was er dachte.
„Nicht das“, wehrte sie ungeduldig ab. „Ich meinte, was würdest du dann gern essen? Was isst du im Herbst?“
Er sah sie verständnislos an. „Hm?“
„Los, nun komm schon“, bat sie und stieß ihm sanft den Ellbogen in die Rippen. „Du weißt schon, was ich meine. Im Sommer warten wir darauf, dass die ersten Tomaten reif werden, oder wir freuen uns auf Erdbeeren, Wassermelonen und Pfirsiche. In der Weihnachtszeit freuen wir uns über Nüsse, Mandeln und backen Zimtplätzchen. Verstehst du jetzt?“
Er nickte. „Mir fallen Äpfel ein“, erklärte er schließlich. „Frisch gepresster Apfelsaft. Apfelkuchen. Pfannkuchen mit Apfelstückchen.“
„Volltreffer.“ Maggie lächelte, als der Gedanke Form annahm. „Ich wusste, dass wir beide ein tolles Team abgeben würden. Willst du einen Auftrag?“
„Für was?“
„Ich brauche Fotos von Äpfeln für die September-Ausgabe. Du sollst es nicht umsonst machen. Ich kann morgen deinen Agenten anrufen.“
„Lass mal Frank aus dem Spiel. An was für Fotos dachtest du denn?“
„Vielleicht kannst du eine Apfelbaumplantage oder eine schöne grüne Wiese mit Apfelbäumen finden. Wir könnten ein rot-weiß kariertes Tischtuch auf die Wiese legen und Apfelkuchen sowie andere Apfelspezialitäten dekorativ darauf präsentieren. Ich werde dazu noch ein paar Rezepte heraussuchen.“
„Warte mal einen Moment“, sagte er nachdenklich. „Vergiss deine Backbücher. Ich habe zumindest zwei tolle Rezepte für dich.“
„Wirklich?
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