Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
weg. Küss mich.“
„Oben“, versprach Rick.
„Nein, hier.“
„Dann schaffen wir es vielleicht nicht mehr bis ins Schlafzimmer“, warnte er sie. „Ich bin nahe dran, meine Selbstbeherrschung zu verlieren.“
Sie lächelte. „Sehr gut, ich nämlich auch.“
Dieses Mal waren sie bereits ausgezogen, als sie das Wohnzimmer erreicht hatten. Rick streichelte und liebkoste ihren nackten Körper, und Maggie fragte sich, wie sie es nur derart lange ohne Sex ausgehalten hatte. Ihr Verlangen war so stark, die Sehnsucht nach ihm so übermächtig, dass sie kaum noch atmen konnte. Warum hatte sie sich dieses aufregende, wunderbare Gefühl, das Rick Flannery in ihr weckte, nur so lange versagt?
Als Rick endlich in sie eindrang, kam sie fast unmittelbar danach zum Höhepunkt. Zu lange hatte ihr Körper auf jede Berührung verzichtet. Er wartete, bis sie sich wieder beruhigte, und begann dann von Neuem, sich ganz langsam in ihr zu bewegen. Und dann geschah etwas Seltsames.
Als Maggie in seine Augen schaute, wurde ihr schlagartig bewusst, was der Unterschied war zwischen diesem Mann und all den anderen Liebhabern, die sie bislang gehabt hatte. In seinem Blick sah sie die Zärtlichkeit, die Leidenschaft und den Wunsch, sie zu verwöhnen. Hier ging es nicht allein um seine Lust, sondern auch um ihre. Es war ihm wichtig, auch sie glücklich zu machen. Hier ging es um sie beide, vereint in diesem einen Moment, mit Körper und Seele.
Plötzlich begriff sie zum ersten Mal, wovon man in den meisten Liebesromanen sprach. Und als erneut eine Welle der Lust von ihr Besitz ergriff, jagte ihr diese überwältigende Einsicht regelrecht Angst ein.
In der Morgendämmerung stand Rick widerwillig aus Maggies Bett auf, beugte sich dann noch mal zu ihr hinunter, um sie zu küssen, und fuhr dann in seine Pension, um zu duschen. Er wollte Vorbereitungen für das Shooting treffen, das sie sich von ihm gewünscht hatte. Vor allem jedoch brauchte er unbedingt etwas Zeit für sich allein. Er musste darüber nachdenken, was sich zwischen ihnen geändert hatte.
Denn es hatte sich etwas geändert, daran gab es keinen Zweifel. Er hatte in ihren Augen ein plötzliches Aufflackern gesehen. Sie musste irgendeine Erkenntnis gewonnen haben, die sie stark erschüttert hatte. Es war wahrscheinlich etwas von diesen Frauensachen, die ein Mann niemals begreifen würde. Einen Moment lang hatte er sich sogar gefragt, ob sie vielleicht den Unterschied zwischen Sex und Liebe begriffen hatte. Aber konnte man diese Erkenntnis von einer Sekunde zur anderen gewinnen?
Er stöhnte leise auf. Seit wann machte er sich so viele Gedanken darüber, was in einer Frau beim Sex ablief? Er würde das, was in Maggie vorgegangen war, sowieso nicht begreifen, und er hatte keine große Lust, das mit ihr oder gar anderen Männern zu diskutieren. Also würde dieses Rätsel erst mal ungelöst bleiben.
Als er seine zweite Tasse Kaffee getrunken hatte, rief er Mike an, um sich über die Obstplantagen und Gärten der Region zu informieren. Sicher konnte ein Landschaftsarchitekt ihm einen Tipp geben. Nachdem er ein wenig mit ihm geplaudert hatte, erfuhr Rick, dass die alte Dame, die den köstlichen Apfelkuchen gebacken hatte, Mrs Keller hieß und dass die Kellers tatsächlich eine Apfelbaumplantage besaßen. Zum Schluss gab Mike ihm noch die Nummer von Jeff, der die Kellers persönlich kannte.
Er bedankte sich und rief Jeff an.
„Guten Morgen“, antwortete Jeff gut gelaunt. „Was kann ich für dich tun?“
„Ich hätte gern von dir gewusst, wie ich Mrs Keller finden kann“, erklärte Rick. „Ich habe gehört, sie hätte eine Apfelbaumplantage mit wunderschönen alten Obstbäumen.“
„Die Kellers leben fünfzehn Meilen von der Stadt entfernt“, gab Jeff Auskunft. „Die beiden sind jetzt in die Jahre gekommen und ernten nicht mehr selbst. Ihre Kinder waren nicht daran interessiert, die Plantage weiterzuführen. Jetzt können Familien, aber auch hiesige Einzelhändler kommen und ihren Bedarf an Äpfeln selbst pflücken. Ich nehme an, dass sie dadurch genug Einnahmen haben, um leben zu können.“
„Sie verdient ja auch noch etwas mit ihren köstlichen Apfelkuchen“, warf Rick ein.
„So wird es sein. Fast jeder in der Gegend fährt wegen des leckeren Kuchens nach Callao. Sie weigert sich übrigens hartnäckig, an ein anderes Restaurant zu verkaufen. Man sagt, dass der Besitzer dieses Restaurants von Anfang an fair mit ihr verhandelt hat, und sie will sich jetzt
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