Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)
Wochen hier und hast bereits den heißesten Mann von ganz Virginia kennengelernt“, zog Jo Melanie auf, nachdem Mike um die Hausecke verschwunden war.
„Heiß?“, fragte Melanie unschuldig, fest entschlossen, sich nicht auf eine Diskussion über Mike einzulassen. „Was meinst du damit?“
„Oh nein, Jeremy hat dich verdorben“, jammerte Maggie. „Er hat dich für den Rest deines Lebens ruiniert.“
„Es ist noch viel schlimmer, dieser Mistkerl hat ihre Gefühle abgetötet“, fügte Jo hinzu. „Wenn ein Mann mich so geküsst hätte wie dieser tolle Typ eben Melanie, wüsste ich mit Sicherheit, was heiß ist.“ Sie seufzte theatralisch. „Ach, er ist so sexy, so …“ Sie hielt inne und sah Melanie an. „Wer ist das überhaupt? Vielleicht treffe ich ihn ja in der Stadt und kann diese Kusstechnik selbst ausprobieren.“
Melanie spürte Ashleys neugierigen Blick, vermied es aber, sie anzuschauen. Ashley hatte sie schon immer durchschaut, und deshalb zwang Melanie sich, einen total neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten.
„Er heißt Stefan Mikelewski, aber er zieht es vor, Mike genannt zu werden“, erklärte sie widerwillig. „Und falls du ihm in der Stadt begegnen solltest, erwarte ich von dir, dass du auf die andere Straßenseite wechselst und ihn ignorierst. Du wirst ihn nicht deiner endlosen Fragerei aussetzen und schon gar nicht seine Kusstechnik ausprobieren.“
Jo lachte und schaute die anderen beiden Schwestern triumphierend an. „Das habe ich mir gedacht. Du hast also doch etwas für ihn übrig.“
Melanie versuchte, die Bemerkung zu überhören. „Warum seid ihr denn eigentlich alle drei hier? Ich habe gedacht, ihr wolltet euch abwechseln. Es wäre außerdem auch nett gewesen, wenn ihr vorher kurz angerufen hättet.“
Ashley lächelte. „Hast du etwas zu verbergen, Mel? Vielleicht eine neue Beziehung? Deine Proteste haben bisher nicht sehr überzeugend geklungen.“
Melanie schaute ihre Schwester ärgerlich an. „Nein, ich habe nichts zu verbergen, aber ich habe nicht genug eingekauft, um uns vier sattzubekommen. Und um ganz ehrlich zu sein, hätte ich eine kleine Stärkung gebrauchen können, bevor ich einer von euch, geschweige denn allen dreien gegenübertreten muss.“
„Wir dachten schon, dass du versuchen würdest, uns abzuwimmeln, wenn wir dich vorher angerufen hätten“, erklärte Maggie. „Aber wir wollten dich unbedingt sehen.“
„Genau“, fügte Ashley hinzu. „Und jetzt erzähl uns etwas über den attraktiven Mr Mikelewski, der es so eilig hatte, uns aus dem Weg zu gehen.“
„Da gibt es nichts zu erzählen“, verteidigte Melanie sich. „Und er wollte euch auch nicht aus dem Weg gehen. Er wollte sowieso gerade nach Hause fahren.“
„Wer’s glaubt, wird selig“, meinte Ashley unbeeindruckt. „Du bist also überzeugt, dass du uns nichts mitzuteilen hast?“
„Was soll ich euch denn erzählen? Ich weiß selbst nicht sehr viel über ihn. Nur, dass er Landschaftsarchitekt ist und in Großmutters Garten vernarrt ist.“
„Ist er geschieden? Oder gar verheiratet? Hat er Kinder? Weißt du überhaupt nichts über ihn?“, fragte Ashley entsetzt.
„Er ist alleinerziehender Vater und hat eine ziemlich schwierige Tochter“, antwortete Melanie widerwillig.
„Und wo ist seine Frau?“
„Ich habe keine Ahnung. Er erzählt nichts von ihr. Auf jeden Fall lebt sie nicht hier. Mehr weiß ich auch nicht.“ Nie würde sie ihren Schwestern von dem Suchtproblem dieser Frau erzählen, das ging sie nichts an. Es war ein Geheimnis, das Mike ihr anvertraut hatte und das sie für sich behalten würde.
„Bist du sicher, dass er nicht mehr an seiner Frau hängt?“, fragte Maggie.
„Ja, ziemlich sicher“, antwortete Melanie. „Aber ich glaube, dass er die Probleme seiner Vergangenheit noch nicht ganz verarbeitet hat.“
„Ziemlich sicher? Probleme aus der Vergangenheit nicht verarbeitet?“, wiederholte Maggie mechanisch. „Pass bloß auf, Melanie. Lass dich nicht noch mal wie bei diesem Jeremy hinters Licht führen.“
„Hörst du mir überhaupt zu? Der Mann hat ungelöste Probleme, deswegen lasse ich mich ja nicht auf ihn ein. Für wie dumm hältst du mich eigentlich“, entgegnete Melanie schroff.
„Aber durch zu viel Vorsicht verlierst du vielleicht die Chance, dir den tollsten Mann der ganzen Gegend zu angeln“, warf Jo ein.
„Bin nicht interessiert“, erwiderte Melanie bestimmt.
„Oh-oh“, riefen die drei Schwestern skeptisch im
Weitere Kostenlose Bücher