Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)
mich daran erinnern, dass alle vier sehr hübsch waren. Es ist Melanie, die jetzt hier ist, nicht wahr?“
„Im Moment sind alle vier hier. Die anderen drei sind heute Nachmittag angekommen“, erklärte Mike.
„Das ist aber nett“, fand Lena. „Ich könnte mir vorstellen, dass sie bald hier eintrudeln werden. Sie waren immer so gerne hier. Ein Besuch bei mir war Pflicht. Das ist eine Tradition, die sie kaum brechen werden.“
Mike unterdrückte ein Stöhnen. Er hoffte inständig, dass das nicht heute Abend geschehen würde. Melanie würde nicht erfreut sein, ihn hier zu treffen.
„Daddy, können wir jetzt endlich essen? Ich habe Hunger.“
Er schaute auf Jessie, deren Laune sich gebessert hatte. „Lena, Sie brauchen uns keine Speisekarte zu bringen. Wir möchten ein Dutzend Krebse, eine Limonade und ein Bier. Es ist so ein schöner Abend. Wir werden uns draußen auf die Terrasse setzen.“
„Geht nur“, meinte Lena. „Ihr habt Glück. Die Saison hat gerade erst begonnen, aber wir haben heute Morgen ausgezeichnete Krebse bekommen.“
Mike und Jessie gingen nach draußen und suchten sich einen Tisch, von dem aus man eine gute Sicht auf das Meer hatte. In einer oder zwei Stunden würde es hier von heimischen Gästen und Touristen nur so wimmeln, aber im Moment hatten Mike und Jessie das Restaurant noch ganz für sich. Lena brachte die Getränke und lief dann zurück, um die neu ankommenden Gäste zu begrüßen.
„Daddy, glaubst du, die Möwe da drüben ist allein?“, fragte Jessie nachdenklich, als sie eine Möwe getrennt von den anderen auf dem Wasser schwimmen sah.
Mike schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube, sie braucht einfach nur ein wenig Ruhe. Vielleicht haben die anderen sie geärgert.“
Jessie nickte. „Das glaube ich auch.“
Mike betrachtete seine Tochter und bemerkte, dass sie immer noch nicht ganz zufrieden war. Etwas schien in ihrem Kopf herumzugehen. „Bedrückt dich etwas, Kleines?“
„Ich habe nur nachgedacht“, gestand sie. „Es wäre schön, wenn ich auch Schwestern hätte.“
Mike schluckte. „Wirklich? Wie kommst du denn darauf?“
„Melanie hat Schwestern. Und meine Freunde in der Schule haben Schwestern und Brüder. Manchmal ärgern sie einen, aber es ist immer noch besser, hin und wieder geärgert zu werden, als allein zu sein.“
„Du fühlst dich allein?“, fragte er. Seine Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. Er hatte sich immer eingeredet, dass sie beide genug füreinander wären. „Ich dachte, Lyssa Clayborne wäre deine beste Freundin. Habt ihr euch etwa gestritten?“
Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Freunde zählen nicht. Die leben nicht im gleichen Haus.“
„Dann fühlst du dich also allein“, schloss Mike.
Als ob sie gespürt hätte, dass sie ihren Vater verletzt hatte, schüttelte Jessie den Kopf. „Ich sage nur, dass es schön sein muss, Schwestern zu haben. Wahrscheinlich sind Schwestern besser als Brüder. Aber Brüder wären auch okay.“
Er lächelte. „Glaubst du, es gibt irgendwo ein Geschäft, wo wir uns ein paar besorgen könnten?“
„Daddy!“ Jessie kicherte. „Man kann Schwestern doch nicht kaufen.“
„Ach, ja richtig“, spaßte Mike. „Das habe ich ganz vergessen.“
„Nein, hast du nicht. Du wolltest mich nur aufziehen.“
„Aber nur, weil ich dich so gern lachen höre“, meinte er. „Leider kann ich dir nicht helfen, wenn es um Schwestern geht.“
„Das ist schon in Ordnung“, erwiderte Jessie. „Vielleicht bekommen wir eines Tages eine Mom und Schwestern.“
Mike brannten plötzlich Tränen in den Augen, und er schaute rasch zur Seite. Es war schmerzlich, dass er seinem Kind niemals das würde geben können, wonach sie sich wirklich sehnte. Er atmete tief durch und wollte sich gerade wieder Jessie zuwenden, als er Melanie mit ihren Schwestern auf die Terrasse kommen sah. Sie entdeckte ihn zuerst und blieb wie angewurzelt stehen.
„Vielleicht sollten wir drinnen sitzen. Es ist kühl geworden“, hörte er sie zu ihren Schwestern sagen.
Unglücklicherweise hatte eine ihrer Schwestern ihn bereits entdeckt und wusste genau, warum Melanie unbedingt zurück ins Innere des Lokals wollte.
„Oh nein, der Abend ist doch mild“, widersprach sie. „Wir könnten uns doch zu deinem Freund und seiner Tochter setzen.“
Noch bevor Melanie reagieren konnte, war sie bereits zu Mike und seiner Tochter hinübergelaufen und streckte ihm die Hand entgegen. Jo folgte ihr.
„Hallo, ich bin Ashley
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