Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)
D’Angelo, Melanies ältere Schwester, und das ist Jo. Maggie steht noch bei Melanie und versucht, ihr zu erklären, dass es zu spät zum Davonlaufen ist.“
Mike lächelte. „Und warum sollte sie davonlaufen wollen?“, fragte er, obwohl er den Grund dafür genau kannte.
„Vielleicht können Sie mir das erklären“, schlug Ashley vor. „Vielleicht hat das etwas mit dem Kuss zu tun, den wir vom Fenster aus beobachten konnten.“
„So, haben Sie das?“, fragte Mike unschuldig. „Ich hatte ja keine Ahnung.“
Ashley lachte. „Sie sind ein schlechter Lügner, Mr Mikelewski, aber es sei Ihnen verziehen.“ Entschlossen schob sie den Nachbartisch an Mikes Tisch heran. „Sie könnten mir eigentlich dabei helfen“, beschwerte sie sich.
Er schüttelte den Kopf. „Ich muss erst Melanies Einverständnis haben. Der Gedanke, mit mir an einem Tisch sitzen zu müssen, scheint ihr nicht sonderlich zu gefallen.“
„Sie hat Angst, dass ich meine Nase in ihr Privatleben stecke“, erwiderte Ashley ganz offen. „Aber sie wird darüber hinwegkommen.“
Mike lachte, ihre Ehrlichkeit gefiel ihm. „Ganz im Ernst, ich würde Ihnen auch nicht über den Weg trauen. Sie erzählte mir, dass Sie eine ausgezeichnete Verteidigerin sind und mit Ihren taktisch ausgeklügelten Fragen jeden Lügner zu Fall bringen.“
Ashley warf ihrer Schwester einen nachdenklichen Blick zu. „Wirklich? Ich frage mich, warum sie Ihnen das erzählt hat. Da Sie vorgewarnt sind, muss ich also taktisch noch klüger vorgehen.“
Melanie, die sich jetzt mit Maggie zu ihnen gesellte, hatte die letzten Worte gehört. „Könnten wir uns bitte woanders hinsetzen?“, bat sie und warf Mike einen entschuldigenden Blick zu.
„Nicht meinetwegen“, erwiderte Mike. „Außerdem kann Jessie es kaum erwarten, dir eine Neuigkeit zu erzählen. Sie wollte nämlich unbedingt, dass wir bei dir vorbeifahren, aber ich habe sie stattdessen zu einer Feier hier im Restaurant überredet.“
Alle vier Frauen schauten jetzt gespannt die kleine Jessie an. So viel Aufmerksamkeit machte das Mädchen verlegen, und einen Moment lang befürchtete Mike, dass sie vor Schüchternheit kein Wort herausbringen würde. Aber dann nahm Melanie am Tisch Platz, und Jessie stand auf und kletterte auf ihren Schoß.
„Weißt du was?“, begann sie aufgeregt.
„Was?“
„Ich habe eine Eins fürs Vorlesen bekommen. Ist das nicht toll?“, antwortete Jessie.
„Das ist großartig“, stimmte Melanie ihr zu. „Kein Wunder, dass ihr etwas zu feiern habt.“
„Daddy hat uns Krebse bestellt, weil es so viel Spaß macht, mit dem Hammer draufzuhauen.“
Maggie lachte. „Hört sich gut an.“
Mike schaute sie an. „Sie haben keine Ahnung. Der sicherste Platz ist das andere Ende des Tisches. Weit entfernt von Jessie.“
Melanie nickte und stellte ihre Schwestern vor.
„Ich habe Daddy gerade gesagt, dass ich mir auch Schwestern wünsche“, verkündete Jessie. „Und eine Mom.“
Mike verschluckte sich fast an seinem Bier und stellte das Glas rasch wieder ab. „Ja, wir haben alle unerfüllbare Träume“, erklärte er, als die drei Schwestern ihn belustigt anschauten.
„Was ist daran unerfüllbar?“, fragte Ashley.
Melanie warf ihrer Schwester einen warnenden Blick zu. „Lass den Mann in Ruhe. Er steht nicht vor Gericht.“
„Ich bin ja nur neugierig“, meinte Ashley. „Du nicht?“
„Nein, ich nicht“, erwiderte Melanie bestimmt.
„Ha!“, riefen die Schwestern im Chor.
„Wenn ihr euch nicht benehmt, werde ich euch zu Fuß nach Hause laufen lassen“, drohte Melanie.
„Ja, dann haben wir Mike wenigstens ganz für uns allein“, freute Jo sich. „Wer weiß, was wir dann für Geheimnisse aus ihm herauskitzeln können.“
Melanie wandte sich Mike zu. „Ignorier sie einfach. Ich liebe sie, aber sie sind schreckliche Nervensägen. So etwas wie Feingefühl ist ihnen völlig fremd.“
Er lachte. „Ich glaube, ich werde schon mit deinen Schwestern fertig.“
„Das glaubst aber auch nur du.“
Um seine Aussage zu beweisen, wandte er sich Ashley zu. „Wie steht es denn mit Ihrem Privatleben?“
„Als ob sie Zeit für eines hätte“, murmelte Maggie.
„Ah, dann ist es wohl nicht sehr aufregend“, kommentierte Mike. „Ich habe einige Freunde, denen ich Sie gern vorstellen würde. Die Jungs sind zwar ein wenig raubeinig, aber ich bin sicher, dass Sie ihre Ecken und Kanten schnell abgeschliffen hätten.“
„Ich bin nicht hier, um nach einem Mann Ausschau
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