Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)
ist nicht das Gleiche.“
„Ist es nicht? Wie kommst du darauf?“
„Was mir passiert ist, ist vorbei. Beendet.“
„Meine Ehe ist auch beendet.“
„Nicht, solange du Jessie hast“, bemerkte sie. „Jessie bindet dich für immer an ihre Mutter. Linda könnte jetzt eine Entziehungskur machen, damit sie wieder zu euch zurückkehren kann.“
„Ich hoffe, dass sie einen Entzug macht“, erklärte Mike. „Aber sie wird nicht mehr zu mir zurückkommen. Diese Tür ist geschlossen.“
Er klang sehr sicher. Wie gerne hätte Melanie ihm geglaubt, denn ein Teil von ihr sehnte sich danach, ihm näherzukommen. Selbst wenn es nur für ein paar Wochen wäre. Der andere Teil wusste jedoch, in was für eine Gefahr sie sich begeben würde, und warnte sie.
Mike kam auf sie zu, blieb vor ihr stehen und zwang sie sanft, ihn anzusehen, indem er mit der Hand ihr Kinn hob. „Linda ist nicht das Problem“, sagte er leise. „Hier geht es nur um dich und mich.“
Bevor sie noch widersprechen und ihm sagen könnte, dass Ballast aus der Vergangenheit immer ein Problem darstellte, hatte er bereits seine Lippen auf ihren Mund gepresst.
Sie konnte nicht mehr denken, konnte nicht mal mehr an eine der Fragen denken, die sie ihm hatte stellen wollen. Sie spürte nur seine weichen, fordernden Lippen, die Wärme sowie den Duft seines Körpers und die Muskeln, die sich unter seiner sonnenwarmen Haut bewegten, als sie die Arme um ihn schlang.
Melanie wusste nicht, ob eine Ewigkeit oder nur der Bruchteil einer Sekunde vergangen waren, als er sie endlich wieder losließ und weiterharkte, als wenn nichts gewesen wäre.
Verflixt, wie schafft er es bloß, so gefasst und kühl zu sein, während ich selbst in Flammen stehe? fragte sie sich verwirrt.
Selbst wenn sie die Warnungen ihrer Schwestern nicht beachtet hätte, musste nach diesem Kuss ganz sicher der Alarm in ihrem Kopf losgehen. Sie steckte bereits bis zum Hals drin – und nicht nur in Humus, sondern in Treibsand – und darin konnte man schnell versinken.
7. KAPITEL
I ch muss aufhören, sie zu küssen, rief Mike sich zur Ordnung, nachdem er die Harke wieder in die Hand genommen hatte, um den Humus zu verteilen. Er spürte, wie misstrauisch Melanie ihn beobachtete. Und er hatte förmlich das Gefühl, die Fragen, die ihr auf den Lippen brannten, zu hören.
Über was er gerade nachdachte, war bestimmt eine von diesen Fragen. Aber was sollte er darauf antworten?
Oder was er von ihr wollte? Wenn er darauf die Wahrheit sagte, würde sie ihm sofort eine Ohrfeige verpassen. Oh ja, er wollte sie am liebsten auf der Stelle ins nächste Bett tragen und verführen, aber das wollte sie im Moment bestimmt nicht hören.
„Wir müssen miteinander reden“, erklärte sie schließlich.
Kritisch sah er sie an. Das Letzte, woran er jetzt dachte, war reden. Was war nur mit den Frauen los, dass sie ständig reden mussten?
„Worüber?“, fragte er vorsichtig.
„Ich kann nicht mit dir reden, wenn du halb na…“ Sie wurde rot. „Wenn du mit der Arbeit beschäftigt bist. Zieh bitte dein T-Shirt an, und komm ins Haus. Ich habe gerade Eistee gemacht.“
Ins Haus? Mike starrte sie an. Das war keine gute Idee. Im Haus war ihr Bett. Im Haus konnte kein zufällig vorbeispazierender Passant sehen, was sie gerade taten. Im Haus war es viel zu gefährlich.
„Ich bin schmutzig“, protestierte er, da ihm nichts Besseres einfiel. „Warum bringst du den Tee nicht nach draußen? Wir könnten uns in die Schaukel setzen.“
„Ich habe keine Angst davor, dass du Schmutz ins Haus trägst“, erwiderte sie ungeduldig. „Außerdem ist es heiß hier draußen. Ich habe im Haus die Klimaanlage angestellt, und in der Küche ist es angenehm kühl.“
„Gib mir eine Minute“, bat er und hoffte, dass ihm etwas einfallen würde, mit dem er dieses wilde Verlangen, das ihn im Moment beherrschte, unter Kontrolle bringen konnte. „Geh schon vor. Ich komme nach.“
Sie betrachtete ihn skeptisch, als ob sie befürchtete, er könnte sich einfach aus dem Staub machen. Das wäre keine schlechte Idee, dachte er. Feige, aber unter den gegebenen Umständen wahrscheinlich der beste Ausweg.
„Geh nur“, wiederholte er. „Es wird nicht lange dauern.“
Sie nickte und ging auf das Haus zu. Fasziniert schaute er ihr nach. Nie zuvor hatte der Hüftschwung einer Frau ihn so erregt wie der von Melanie. Viele Frauen bewegten sich bewusst sexy, um auf sich aufmerksam zu machen, aber er reagierte nie darauf. Wenn er
Weitere Kostenlose Bücher