Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)
mehr komme?“
Wollte sie das? Melanie wusste keine Antwort. Ihr Verstand sagte Ja. Ihn nicht mehr zu sehen war der einzig vernünftige Weg, Komplikationen zu vermeiden. Denn sowie er in ihrer Nähe war, sehnte sie sich nach Dingen, die definitiv im Moment auf der Liste ihrer Prioritäten nicht oben standen.
„So ganz werde ich auf dich noch nicht verzichten können“, lenkte sie schließlich diplomatisch ein. „Woher soll ich wissen, welche Pflanzen sich miteinander vertragen? Das musst du schon in die Hand nehmen.“
Er lächelte. „Da hast du recht, aber ich sollte wahrscheinlich verschwinden, bevor deine Schwestern wiederauftauchen“, meinte er. Doch es war bereits zu spät.
„Wir haben Hunger“, erklärte Maggie, während sie näher kamen.
„Ihr habt eure Arbeit doch noch nicht beendet“, erwiderte Melanie streng.
„Das ist uns ziemlich egal“, meinte Ashley ungerührt. „Wir fahren trotzdem zum Essen. Willst du mitkommen, oder hast du etwas Besseres vor?“ Sie sah Mike strahlend an. „Guten Morgen, Mr Mikelewski. Wie geht es Ihnen? Haben Sie den gestrigen Abend unbeschadet überstanden?“
Melanie hätte Ashley am liebsten erwürgt, aber sie zwang sich zu einem Lächeln.
„Mike wollte gerade gehen“, erklärte Melanie dann. „Ich werde mit zum Essen fahren.“
„Oh, er kann doch gerne mitkommen!“ Maggie wandte sich Mike zu und lächelte. „Oder haben Sie Angst vor so viel weiblicher Gesellschaft?“
Mike schenkte ihr sein charmantestes Lächeln. „Wie könnte man bei so viel Schönheit Angst bekommen? Aber leider muss ich unbedingt zu einem Kunden, vielleicht können wir ein anderes Mal wieder zusammen essen. Ich würde mich freuen, Melanies Schwestern noch besser kennenzulernen.“
Er nickte den Schwestern zu und sah dann Melanie kurz an. „Also, bis morgen. Wenn es Probleme gibt, ruf mich einfach an, okay?“ Er winkte noch mal und ging dann zu seinem Laster hinüber.
„Mann!“ Jo stieß die Luft aus. „Der hat es voll drauf. Habt ihr dieses Lächeln gesehen? Wenn du ihn wirklich nicht willst, Melanie, sag mir bitte Bescheid. Ich glaube, dann ist ein längerer Urlaub hier in der Gegend fällig.“
Melanie schüttelte den Kopf. „Also, wenn man euch so hört, könnte man denken, ihr hättet noch nie einen Mann gesehen. Kommt, lasst uns zum Essen fahren, aber bitte hört auf, dauernd von Mike zu reden.“
Maggie und Ashley sahen sich vielsagend an. „Das wird schwierig“, meinte Ashley entschlossen, und Maggie nickte zustimmend.
Melanie war nervös und fahrig, seit Mike an diesem Montagmorgen mit einer Ladung frischer Humuserde gekommen war. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, würde er annehmen, dass sie Angst vor ihm hatte. Was mochten ihre Schwestern ihr nur eingeredet haben, seit er am Samstagmorgen weggefahren war?
„Hattest du mit deinen Schwestern ein schönes Wochenende?“, fragte er und betrachtete sie neugierig.
„Es war ganz nett.“
„Sind sie wieder abgefahren?“
„Ja, gestern Abend.“
„Hast du gut geschlafen?“
Sie stutzte. „Sogar sehr gut, warum fragst du?“
„Du wirkst genauso nervös wie an dem Morgen, als ich dich zum ersten Mal sah. Es fehlt nur die Lampe in deiner Hand.“
Melanie blickte ihn verständnislos an.
Er lachte leise. „Auch heute wirkst du so, als ob du mir nicht vertrauen würdest.“
„Oh.“
„Willst du nicht darüber reden?“, fragte er.
„Über was?“
„Na, warum du so nervös bist?“
„Das bin ich doch gar nicht.“
„Wenn du meinst.“ Er leerte die Schubkarre Humuserde auf einer vorbereiteten Stelle aus und ging zu seinem Laster zurück. Melanie folgte ihm schweigend und seufzte dann.
Mike stellte die Schubkarre ab und sah sie an. „Jetzt reicht es. Du hast doch was. Na, los. Raus damit.“
„Ach, es ist nur Unsinn.“
„Vielleicht, aber trotzdem bedrückt es dich, also sag schon, was es ist.“
„Meine Schwestern finden, dass ich dich fragen soll, ob du noch an deiner Exfrau hängst.“
Mike hielt kurz inne. „Wer will das wirklich wissen, du oder deine Schwestern?“
„Wir alle.“
„Nein“, stieß er hervor und hoffte, dass damit die Diskussion beendet wäre.
„Ist Jessie dein einziges Kind?“
Er sah sie ungläubig an. Wieso kam sie denn auf diese Frage? „Ja“, erwiderte er angespannt. „Denkst du etwa, ich hätte irgendwo noch ein Kind im Wandschrank versteckt? Oder ich hätte es bei einer Frau gelassen, die drogensüchtig ist?“
Sie errötete. „Nein,
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