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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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erbleichte.
    »Tante Margali!«, rief Cleindori. »Was ist? Was ist los mit dir?«
    »… so kalt. Es war schwierig … so viele …« Margali machte eine hilflose Geste.
    Die besorgte Cleindori nahm eine rasche Bewegung vor und ließ ihre geschickten Hände über Margalis Astralleib wandern.
    »Gnädige Avarra, Margali! Du bist in einer Krise! Was hast du …
    Ach, es ist unwichtig. Wir bringen dich zurück in die Stadt. Du musst zurückkehren. Ich helfe dir …« Sie stützte die Tante von links, und Shaya gesellte sich zu ihnen. In Gedankenschnelle erreichten sie ein eigentümliches Gebilde im Überweltgefüge.
    »Wir können dich nicht weiter begleiten«, sagte Cleindori. »Aber du kennst nun den Weg. Ich hoffe, du kommst sicher zurück.
    Besuch uns in Arilinn, sobald du kannst. Ich habe wunderbare Neuigkeiten.« Cleindori übersandte Margali schnelle Bilder von ihr und Lewis-Arnad Lanart-Alton. Die beiden waren auf eine Weise zusammen, auf die eine Bewahrerin nicht mit einem Mann zusammen sein durfte. Als Cleindori und Shaya Margalis erschreckten Blick sahen, kicherten sie. »Schau nicht so überrascht!«, sagte Cleindori tadelnd. »Du warst doch lange genug im Verbotenen Turm, um zu wissen, dass Liebe nicht verboten sein darf
    - nicht einmal für die Bewahrerin von Arilinn!«
    Sie und Shaya schoben Margali auf eine verschwommene Tür zu, die sich in der grauen Landschaft bildete. »Geh jetzt - deine Schwestern rufen dich.«
    Margali hörte das Krächzen der Krähen wie aus weiter Ferne und erkannte, dass die ungestümen Vorboten des Kreises der Zwanzig seit geraumer Zeit an ihren Gedanken nagten.
    »Komm zurück, Margali«, rief Kynthas Stimme. Dann stimmten die Anwesenden den Gesang an, der eine Beobachterin aus der Überwelt zurückrief. Unter ihnen erkannte Margali auch Meloran und Camilla. Aber warum?, fragte sie sich, als sie durch den Türrahmen stolperte und in ihren Körper krachte. In einem Moment der Klarheit begriff sie, dass der halbe Kreis der Zwanzig sich in den Raum gequetscht hatte und Meloran mit großen, erschreckten Augen in der fernsten Ecke hockte. Dann zuckte ihr Körper heftig hin und her, warf sie zu Boden und ließ sie die Besinnung verlieren.
    Nach einer Weile vernahm Margali das gedämpfte Summen der ängstlichen Stimmen der anderen. Wie durch eine Nebelwand wurde ihr bewusst, dass ihr schwindelig war und ihre Schläfen pulsierten. Der Rest ihres Körpers erschien erstarrt und taub zu sein.
    Irgendjemand - sie nahm an, ihre Eidmutter - untersuchte sie sanft.
    »Hier, Kyntha.« Sie war es also wirklich! »Das bringt sie wieder auf die Beine.«
    »Trink das, Margali«, befahl Kyntha. Dann zog sie Margali auf ihre verschränkten Beine und nahm ihren Kopf in die Armbeuge.
    Margali schluckte. Bahhh, das Zeug brannte in der Kehle! Sie stöhnte auf, schob das ekelhafte Fläschchen schwach von sich und rutschte von Kynthas Schoß.
    »Margali!«, rief Camilla. »Breda!« Camillas starke, knotige Hände hoben Margali auf ihren Schoß. Die Zurückgekehrte schaute in das tränennasse Gesicht der Emmasca und kuschelte sich in die Arme ihrer Freundin.
    »Ich muss sie jetzt sondieren, Camilla. Ich muss sehen, wie die Droge wirkt. Wenn sie sich so an dich klammert, beeinflusst du meine Fähigkeiten. Ich muss sie berühren.«
    Margali spürte die geistige Berührung ihrer Eidmutter. Dann zog Kyntha Hände und Geist zurück und hockte sich mit einem zufriedenen Seufzer auf die Fersen. »Sie hat die Krise jetzt überstanden. Wir können sie in den Heilungsraum bringen.
    Allerdings muss sie in den nächsten Tagen genau beobachtet werden.«
    Camilla hob schützend die Hände, und als Kyntha es bemerkte, klopfte sie ihr ungelenk auf die Schulter. »Du kannst so lange bei Margali bleiben, wie du möchtest. Ich schicke Llewellyn mit Suppe und Brot vorbei; das Abendessen ist längst kalt.«
    Kyntha ließ den Blick durch den Raum schweifen und schaute sämtliche Anwesenden an. »Wird Zeit, dass wir zu dem zurückkehren, was noch übrig ist. Wenn du nichts dagegen hast, Mutter«, sie nickte Mutter Judyth zu, »erstatte ich dem Kreis morgen Bericht, nachdem ich mich noch mal mit Margali unterhalten habe.«
    Als Mutter Judyth nickte, stand Kyntha auf und gab Camilla ein Zeichen, ihr mit Margali zu folgen.
    Sie betraten den Heilungsraum. Camilla bugsierte Margali zum nächsten Sofa, half ihr aus einigen Kleidungsstücken, die sie achtlos fallen ließ. Schließlich war sie mehr an Margalis Wohlergehen interessiert

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