Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
Aldones, niemand, der über mich und meine Gildenschwestern befiehlt. Kein Mensch erteilt uns Befehle! Ich will Euch mal etwas sagen: Von diesem Moment an erlassen wir Euch den Preis für die vor uns liegende Tätigkeit und trennen uns von Euch, damit Ihr tun könnt, was Zandru Euch in seiner siebenten Hölle zugesteht!« Die letzten Sätze sprach sie so heftig aus, dass sie fast wie eine auf Laran basierende Kommandostimme wirkten.
    Ohne ein weiteres Wort warf Danila n’ha Liraya einen Beutel mit Münzen vor Erlends Füße und machte sich mit ihrer Gefährtin zu den Pferden auf, um sie auf die Rückkehr vorzubereiten.
    »Danila, bitte, wartet!«, rief Janisse und setzte sich in Bewegung, um ihr zu folgen. Doch die Frau warf ihr nur einen leeren Blick zu und fuhr in ihrer Tätigkeit fort.
    »Lass sie«, sagte Erlend grob. Es war ein Befehl.
    »Erlend! Wie kannst du nur so etwas sagen?«, rief Bethan kopfschüttelnd. »War es wirklich nötig, sie zu beleidigen? Wenn man einer Frau wie ihr - und dann auch noch auf eine solche Weise -
    erklärt, dass sie unter einem Kommando steht, ist es das Gleiche, als würde man einem Wolf sagen, er sei dazu geboren, Schafe zu hüten.
    Ich fürchte, jetzt sitzen wir in der Klemme Wahrscheinlich würde es nicht mal etwas nützen, wenn du dich entschuldigst. Nach allem, was ich weiß, sind die Entsagenden ziemlich stolz. Verdammt …«
    »Was sollen wir jetzt tun?«, sagte Janisse, als die beiden Frauen auf ihre Pferde stiegen und schnell über den Pfad davonritten. »Wir kennen den Weg nicht! Bei Aldones, vielleicht kann ich versuchen
    …«
    »Dann reiten wir eben allein«, fiel Erlend ihr scharf ins Wort. Er war eindeutig wütend und fing an, ihre Sachen zu packen. Seine Miene wirkte wie eingefroren, und sein Hinken war nun noch deutlicher zu sehen.
    Als sie endlich fertig waren und den Pfad entlangritten, sank die Sonne schon dem purpurnen Himmel entgegen. »Wir werden den Gasthof niemals erreichen«, sagte Janisse klagend. »Und falls doch, ist es bestimmt zu dunkel, um ihn zu erkennen! O Herr des Lichts!«
    Erlend blickte so finster drein wie eine Gewitterwolke und ritt schweigend dahin. Seiner Ansicht nach war mit dem sie umgebenden Wald irgendetwas nicht in Ordnung, aber er wollte es nicht zugeben. Es stimmte zwar, dass er den Weg möglicherweise finden konnte, denn als Kind war er ein ausgezeichneter Aufspürer von Tieren gewesen und hatte Fährten lesen und seine Laran -
    Fähigkeiten einsetzen können, doch nun war irgendetwas anders.
    Irgendetwas stimmte nicht.
    Im Wald, bemerkte Janisse, als sie mit müdem und nach unten gerichtetem Blick dahinritt, herrschte eine eigentümliche Stille. Kein Vogel sang. Über ihnen kreiste kein Falke. Nirgendwo sprang ein Rabbithorn vor den Hufen der Pferde her, um im Unterholz zu verschwinden. Alles war von Totenstille erfüllt.
    Stille und irgendetwas im Wind. Plötzlich spürte Janisse mit einer Übelkeit erregenden Vorahnung, die ihr Laran gebar, dass sich ihnen aus der Ferne rasch etwas näherte. Ein Knistern und Brüllen. Und der Wind trieb den Geruch schwarzer Asche vor sich her …
    Ein Waldbrand!
    Bevor sie auch nur reagieren konnte, hörte sie Erlends gequälten psychischen Schrei und sah die Panik in seinen Augen.
    Vater! Mein Vater!
    Obwohl das Feuer mehrere Meilen von ihnen entfernt sein musste, gab Erlend seinem Ross plötzlich die Sporen und galoppierte den schmalen Pfad entlang. Sein hellrotes Haar war hinter den Bäumen sichtbar, als er dem Feuer entgegenpreschte.
    Haltet ihn auf ihr Götter!, schrie Janisse geistig auf, bevor ihre Stimmbänder die Worte bilden konnten. Dann jagte sie wie ein Wirbelwind hinter ihrem Bruder her. Der kurze Augenblick geistigen Kontakts hatte ihr gereicht, um zu erfahren, was er vorhatte.
    »Bethan!«, schrie sie nach hinten. »Bitte, helft mir! Er will sterben!«

    Als sie hinter Erlend herraste, war die Welt nur noch ein aufblitzender Wald vor ihren Augen.
    Der Kerl war tatsächlich durchgedreht. Sie konnte sein rotes Haar vor sich im Wind wehen sehen, während hinter ihr der Hufschlag von Bethans Pferd erklang.
    Der Geruch wurde schlimmer. Und dann, aus einer Entfernung von etwa einer halben Meile, das brüllende Donnern … Erlend raste weiter, verließ den Pfad, jagte im Zickzack an den spärlichen Bäumen vorbei auf die näher kommende Feuersbrunst zu.
    »Wartet, Damisela!«, kam Bethans Ruf von hinten. »Haltet an, Damisela! Er wird nicht weiterreiten. Dort sind Menschen, seht

Weitere Kostenlose Bücher