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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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retten konnte.«
    Und dann verfiel sie ebenso spontan in Schweigen und nippte an ihrem Borkentee.
    »Ihr Götter, Mestra, ich glaube, das sollte mein Bruder wirklich erfahren!«, stieß Janisse hervor. »Er sollte sehen, wie ungerecht er Euch behandelt hat, wo Ihr doch selbst …«
    »Erlend weiß es schon«, sagte Danila. »Er weiß es schon lange, und es hat ihn verrückt gemacht, dass ich ihm so ähnlich und andererseits so unähnlich bin …«
    Erst später, als er es erneut in meinen Augen las, nach der Konfrontation mit dem Feuer, in dem er sich weniger erfolgreich bestrafen konnte, hat er mich richtig kennen gelernt und verstanden. Und der Vergleich schmerzt ihn nun nicht mehr …
    »Wer seid Ihr?«, fragte Janisse leise. »Wer seid Ihr wirklich, Mestra? Auch Ihr seid eine Comyn, ich weiß es! Ihr verfügt über Laran. Sonst hättet Ihr nicht …«
    Statt einer Antwort umwölkte sich Danilas Blick, die Frau stand abrupt auf und entfernte sich um mehrere Schritte.
    »Nein, Damisela! Vergesst die Vergangenheit. Sonst gibt es für uns kein neues Leben. Ich bin nur die Tochter meiner Mutter - Danila n’ha Liraya.«
    Janisse starrte sie plötzlich an. »Soll das heißen, Ihr seid die Tochter von Liraya di Asturien? Und von Dom …«
    Doch das Aufblitzen in Danilas Augen ließ sie verstummen und brachte sie mit der reinen Kraft ihrer blassen Tiefen zum Schweigen.
    »Ich glaube, es ist das Beste, wenn wir uns jetzt alle hinlegen«, sagte Danila, ohne die Lippen zu bewegen. Dann entspannte sich ihr Kiefer. »Es ist noch ein beträchtliches Stück nach Arilinn, und obwohl Erlend wahrscheinlich nicht mehr so sehr der Hilfe eines Turms bedarf, sollte er dennoch überprüft werden. Und der beste Schlaf ist noch immer der vor Mitternacht.« Sie fing an, ihren Schlafsack auszurollen.

    Janisse, die in ihrer Nähe lag und noch immer unter dem starken Eindruck ihrer Gedanken stand, beobachtete die Flammen und dachte nach. Sie dachte an Lerrys und das, was sie für ihn empfand; an Erlend und seine Erlösung und an ihren Vater, der - vor Äonen, wie ihr schien - bei einem Brand ums Leben gekommen war …
    Sie dachte an die Entsagenden und daran, wer sie waren, und an die seltsamen Terraner, an ferne Sterne, an Männer und Frauen, die über zwei Donas verfügten, und …
    Das Feuerchen wurde gelöscht, und Janisse dachte plötzlich an Neskaya. Wenn der Kreis die tägliche Arbeit verrichtet hatte, waren alle nach unten gegangen, an die warme Feuerstelle, und … Lerrys Aillards warmer, unpersönlicher Blick war auf sie gefallen. Oder nicht? Spielte es eigentlich jetzt noch eine Rolle? Angenommen …
    Nur mal angenommen, sie wäre jetzt wieder bei ihm und schaute ihm aufrichtig und tief in die Augen … Würde sie … ?
    Im Zwielicht erklang Danilas klare, lebhafte Stimme.
    In Valeron gab’s für mich, den Seefahrer, nur
    ein Flüsschen, das mit dem Boot ich befuhr …
    So sang sie in der Dunkelheit.

    Über Elisabeth Waters und ›Passende Begleitung‹
    Als ich die Herausgabe der Darkover-Anthologien in Angriff nahm, fiel mir auf, dass mehr als die Hälfte aller mir zugesandten Erzählungen in eine Kategorie gehörten, die ich Thema A nennen möchte: Eine Frau (allzu regelmäßig eine Freie Amazone) gibt für einen Mann, den sie liebt und dem sie vertraut, ihre Freiheit auf.
    Von den nicht in diese Kategorie gehörenden Geschichten kann wiederum die Hälfte Thema B zugeordnet werden: Dyan Ardais trifft auf eine Frau, die er liebt und der er vertraut. Als dies ein paar Jahre so gegangen war, drohte meine Sekretärin Lisa mir an, eines Tages eine Geschichte zum Thema A/B zu schreiben: »Freie Amazone begegnet Dyan Ardais.« In diesem Jahr hat sie es endlich getan, doch bevor alle Welt aufschreit, möchte ich darauf hinweisen, dass dies der chronologisch erste Kurzgeschichtenauftritt Dyan Ardais’ ist: als zehnjähriger Knabe.
    In den Kurzgeschichten, die seine ›inoffiziellen Abenteuer‹
    schildern, ist Dyan eine so beständige Figur, dass ich einen Roman begonnen habe, in dem er als eine der Hauptfiguren auftritt. (Bisher taucht er nur als Nebendarsteller in Hasturs Erbe und Sharras Exil und als ›Erscheinung‹ in Die blutige Sonne auf.) Der Hintergrund des Romans wird sich wahrscheinlich mit den Ereignissen der Rebellion befassen, bei der Rafael Hastur ums Leben kam. Er läuft momentan unter dem Arbeitstitel Contraband.
    Doch zuvor muss ich zwei andere Darkover-Romane beenden: Rediscovery, in dem Elizabeth Lorne und die

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