Die Schwesternschaft des Schwertes - 8
sehr junge Leonie Hastur die tragenden Rollen spielen, und das dritte Regis-Hastur-Buch, dessen Arbeitstitel Return to Darkover lautet. Beide existieren in unvollendeter Form in meinen Ablagekörbchen und benötigen noch ein wenig Überarbeitung.
Elisabeth hat sich inzwischen als Romanautorin einen eigenen Platz erobert. Sie hat einen Roman mit dem Arbeitstitel Changing Fate geschrieben: Ihre Heldin debütierte in Windschwesterin der Erzählung ›Das Vorrecht einer Frau‹. Der Roman wurde 1989 mit dem Gryphon Award ausgezeichnet, den die Autorin Andre Norton stiftet. Außerdem wird mein amerikanischer Verlag ihn vermutlich in zwei Jahren publizieren, nachdem Lisa ihn noch einmal überarbeitet hat. Sie wäre nicht die erste Autorin, die aus meinen Anthologien ›aufsteigt‹: Mercedes Lackey, Diana Paxson und Jennifer Roberson haben es ebenso getan. (Wo kriege ich dann eigentlich eine neue Sekretärin her?) Doch ich ermutige Lisa weiterhin, eigene Themen zu bearbeiten. Was werde ich wohl lesen, wenn ich neunzig bin - und Lisa noch ein junger Hüpfer von siebzig? - MZB
Passende Begleitung
von Elisabeth Waters
Linnea n’ha Marilla saß unter dem geringschätzigen Blick des Portiers still im Torhaus von Nevarsin. Sie fragte sich, ob der Mönch nur Entsagende nicht leiden konnte oder Frauen im Allgemeinen.
Seit sie hier wartete, war die Sonne ein beträchtliches Stück nach Westen gezogen. Sie hoffte, dass der Abt inzwischen wenigstens die Botschaft kannte, die sie in großer Eile von Ardais hierher gebracht hatte.
Lady Rohana von Ardais hatte Linnea ausgesandt, um ihren Enkel Dyan Ardais von seinen Studien in Nevarsin nach Hause zu holen, denn sie wollte sich von ihm verabschieden, bevor sie starb. Und mit ihrem Ableben rechnete man innerhalb der nächsten zehn Tage.
Linnea war von Ardais aus drei Tage unterwegs gewesen. Sie hatte eine unkonventionelle Route eingeschlagen und wollte den Jungen schnell mitnehmen, um die Rückreise anzutreten, bevor es dunkel wurde und der drohende Schneesturm sie überraschte.
Sandalenschritte scharrten über den Steinweg, dann trat ein gebückter weißhaariger Mönch ein.
»Seid Ihr Domna Rohanas Kurier?«, fragte er freundlich. Linnea nickte.
»Ich bin Bruder Harrel, der Gästemeister«, fuhr der Mönch fort.
»Verzeiht mir, dass ich Euch nicht habe früher willkommen heißen können. Ich habe gerade erst erfahren, dass Ihr hier seid. Wenn Ihr mitkommen wollt, organisiere ich Euch etwas zu essen und ein Bett für die Nacht.«
»Das ist sehr freundlich von Euch, Bruder«, erwiderte Linnea und bemühte sich, ebenso herzlich zu klingen. »Aber ich fürchte, man hat Euch nicht über die Dringlichkeit meines Auftrags informiert.
Mit Lady Rohanas Gesundheit geht es drastisch bergab. Dyan und ich müssen so schnell wie möglich zurückkehren. Ich hatte gehofft«, fügte sie hinzu, »dass er inzwischen fertig wäre. Er hat doch bestimmt nicht sehr viel zu packen.«
Bruder Harrel schaute betrübt drein. »Aber in weniger als drei Stunden ist es dunkel, Mestra! Man kann doch einen Knaben dieses Alters so spät am Abend nicht mehr auf Reisen schicken. Offenbar ist Euch nicht bewusst, dass es heute Abend schneien wird.«
»Ich weiß durchaus, dass es heute Abend schneit, Bruder«, sagte Linnea grimmig. »Das ist ja auch der Grund, warum ich sofort aufbrechen will. Ich bin nicht fern von hier geboren worden; deswegen erkenne ich die Zeichen eines Sturms, der den Pass zweifellos für die nächsten drei Tage blockieren wird. Doch so viel Zeit haben wir nicht mehr. Wir müssen sofort aufbrechen.«
Da Bruder Harrel sie unschlüssig musterte, sagte sie: »Lady Rohanas Befehl lautet: Bringt Dyan mit größtmöglicher Geschwindigkeit zu mir.«
Bruder Harrel schaute noch unglücklicher drein. »Ich werde mit dem Pater Abt darüber sprechen«, sagte er und eilte davon, um das Problem dieser sturen Frau einem anderen aufzubürden.
»Ich habe keine Vorstellung davon, was der Vater des Jungen sich dabei denkt«, brummte der Portier halblaut. »Kann er nicht mal eine passende Begleitung für ihn schicken?«
Linnea ignorierte den Mann und unterdrückte den Impuls zu antworten, dass der einzige Dom Kyril beherrschende Gedanke die nächste Flasche Wein war. Hoffentlich war Dyan seinem Vater nicht allzu ähnlich. Falls doch, würde er sich als äußerst unerfreulicher Reisegefährte erweisen.
Bruder Harrel war offenbar den ganzen Weg zum Büro des Abtes gelaufen, denn nach überraschend
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