Die Schwesternschaft des Schwertes - 8
Eskorte über den Baumstamm rutscht und sich dabei bemüht, ihr Banner im vorschriftsmäßigen Winkel zu halten?«
Bei dieser Vorstellung prusteten beide vor Lachen.
»Kommt mit«, sagte Linnea, sobald sie wieder sprechen konnte.
»Wir gehen lieber hinein und ziehen etwas Trockenes an. Außerdem muss sich jemand um die Chervines kümmern.«
»Folgt mir«, sagte Dyan. »Es geht hier entlang.« Nach ein paar Schritten blieb er stehen und schaute sich nach ihr um. »Wenn ich nach Nevarsin zurückkehre, Linnea, werdet Ihr mich dann begleiten?«
»Mit Freuden, Fürst Dyan«, erwiderte die Frau. »Ihr seid wirklich ein guter Reisegefährte.«
Über Lynne Armstrong-Jones und ›Lektion im
Vorgebirge‹
Lynne Armstrong-Jones beweist höchstpersönlich, was ich immer über das Schreiben sage: Es besteht zu 10% aus Inspiration und zu etwa 90% aus Schweiß und Ausdauer. Manchmal muss man einen Herausgeber einfach fertig machen, indem man ihn mit Kurzgeschichten bombardiert, bis er es leid ist, einem mit Absagen zu antworten. Als ich mit der Zeitschrift begann, die sich Marion Zimmer Bradley’s Fantasy Magazine nennt, erhielt ich eine Zeit lang mit jeder Post eine Erzählung von Miss Armstrong-Jones (jedenfalls kam es mir so vor). Irgendwann war ich es wirklich leid, sie immer wieder zurückzuschicken. Glücklicherweise brauchte ich es nach einer Weile auch nicht mehr zu tun.
Lynne lebt im kanadischen Ontario und ist ›zum Glück arbeitslos‹.
Zum Glück deswegen, weil ihre finanzielle Lage ›die Gefahrenzone noch nicht erreicht hat‹ und ihr das Zeit zum Schreiben lässt. Tja, so geht es manchmal auch.
Einige ihrer Geschichten sind in Marion Zimmer Bradley’s Fantasy Magazine, Sword and Sorceress VI und VII sowie die Domänen erschienen. Außerdem hat sie in Weird Tales und verschiedenen Fan-Publikationen veröffentlicht. Sie ist ›Mutter eines vierjährigen Sohnes, dessen Vorstellungskraft und Fähigkeit zum Phantasieren intakt erscheinen‹. Wie die Mutter, so der Sohn, würden wir sagen. -
MZB
Lektion im Vorgebirge
von Lynne Armstrong-Jones
Jennagab vor, die Fakten und Zahlen der Einnahmen und Ausgaben des Monats zu überprüfen. In Wirklichkeit jedoch war ihr Blick wieder mal zu Kali, Dorel und Gwynnis hinüber geschweift, die sich darauf vorbereiteten, in die Berge zu gehen.
Ein neuer Auftrag.
Wie aufregend musste es sein, als Söldnerin, Bergführerin oder etwas Ähnliches zu arbeiten!
Jenna seufzte und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Arbeit. Immerhin nahm sie ebenfalls eine hochwichtige Funktion im Gildenhaus ein. Wie übrigens auch alle anderen. Man musste sich nur mal vorstellen, wie das Leben wohl ohne Saris’ köstliches Backwerk aussähe!
Innerlich wusste Jenna, dass alle anderen von ihrer präzisen und detaillierten Buchhalterkunst abhängig waren, denn sie vermied, dass sich bei ihnen Schulden ansammelten. Trotzdem fragte sie sich manchmal, wie es wohl wäre, wenn …
Sie kicherte. Dann tadelte sie sich. Was brachte es schon, auch nur davon zu träumen? Ein winziges Persönchen wie sie, die eher einem kleinen Jungen glich statt einer Frau! Die Entsagenden, die
›körperliche Arbeit‹ verrichteten, waren alle groß und kräftig. Und sehr stark.
Ich sollte mit meinem Los zufrieden sein, redete Jenna sich ein.
Als sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte, runzelte sie wie üblich die Stirn. Sie kam jedoch nicht weit, denn ein Klopfen an der Tür unterbrach sie. Als die junge Frau versuchte, sich zu konzentrieren, runzelte ihre Stirn sich noch mehr, und sie fragte sich, warum Saris nicht auf das Klopfen reagierte. Dann fiel ihr ein, dass sie ja zum Einkaufen hinausgegangen war.
Jenna schob den Stuhl mit einem Seufzer vom Tisch zurück, fuhr sich mit der Hand über das kurze, schwarze Haar und eilte zur Haustür.
»Ja?«
Sie hatte die Frau zwar schon mal in der Ortschaft gesehen, aber sie kannte ihren Namen nicht. Beurteilte man sie nach dem feinen, seidigen Stoff ihres Gewandes, schien sie einer Familie anzugehören, deren Geschäfte gut gingen. Aber sie war zweifellos völlig aufgelöst.
»Ach, bitte«, stieß die Frau hervor, »Ihr müsst mir helfen!« Ihre blauen Augen waren voller Tränen. »Es geht … um meine Tochter Innana. Sie ist weg! Jemand hat sie im Vorgebirge herumklettern sehen! Ihr kennt Euch doch in dieser Gegend aus … Ihr müsst sie für mich suchen! Dort oben nisten doch bestimmt Banshees! Bitte, bitte!«
So sehr Jenna sich auch bemühte, der Frau
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