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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Banshees nun eine Weile beschäftigt waren, doch das Schmatzen und der widerliche Geruch der blutigen Mahlzeit waren für sie Anreiz genug, vorsichtig und leise aus dieser Umgebung fortzukriechen. Als sie an den Rand des Abgrundes kam, machte sie eine neue Entdeckung.

    Das Mädchen! Da war ja die Kleine. Genau links unterhalb des Vorsprungs hockte sie auf einem kleinen Sims.
    Da hat sie aber Glück gehabt, dachte Jenna, dass der Wind nicht in ihrem Rücken steht und dem Banshee ihren Standort verrät.
    Sie knotete eine Schlinge ins Seil und ließ es zu dem Kind hinab.
    Das Mädchen schlang es sich nach Jennas Anweisungen um den Körper, ohne den Blick von den noch immer schmatzenden Banshees abzuwenden, denn man konnte ja nie wissen. Schließlich war das Kind Jenna so nahe, dass sie es ergreifen und zu sich hinaufziehen konnte. Zusammen krochen sie auf den Rand der Schlucht …
    Dann jagten sie so schnell sie konnten auf dem Rücken des kleinen Ponys nach Hause zurück.
    Jenna zählte die bunten Münzen noch einmal. Sie konnte die Höhe des Betrags noch immer nicht fassen. Sie war so in den Umsatzzahlen - ihren Umsatzzahlen - des Hauptbuches versunken, dass sie es nicht einmal hörte, als Kali nach Hause kam.
    Beim Klang von Kalis Stimme schaute sie auf. Doch diesmal bewunderte sie die hoch gewachsene, muskulöse Gestalt der brünetten Frau nicht.
    »Hast du heute irgendwas Aufregendes erlebt, Jenna?«, fragte Kali mit einem Grinsen.
    »Kaum«, kam die übliche Antwort, und Jenna wandte sich wieder ihrer Buchhaltung zu.
    Obwohl sie auch diesmal konzentriert war, hatte ein kleines, doch zufriedenes Lächeln ihr übliches Stirnrunzeln ersetzt.

    Über Emily Alward und ›Sommermarkt‹
    Emily Alward, in West Lafayette, Indiana - ›der Heimstatt der Purdue University‹ - geboren und aufgewachsen, meint:
    »Möglicherweise hat die dort herrschende naturwissenschaftlich-technische Atmosphäre schon in frühem Alter auf mich eingewirkt, denn ich mag Science Fiction, solange ich denken kann.«
    Über sich selbst sagt sie, dass sie zwei Töchter und zwei kleine Enkel hat, die beide »zu meiner Freude verlangen, dass in ihren Lieblingsgeschichten Magier, Drachen und Zauberschwerter vorkommen.«
    (Ich schätze, irgendwann muss ich mal eine Geschichte über den letzten Drachen Darkovers schreiben.)
    Emily Alward hat bisher eine Kurzgeschichte veröffentlicht, die in einer Science-Fiction-Welt spielt; außerdem wurden eine ganze Reihe ihrer Erzählungen in verschiedenen Fan-Zeitschriften abgedruckt. Sie stellt, wie ihre Heldin Maura, Stofftiere her, die sie auf SF-Tagungen und Handwerksmessen verkauft. Und wie die meisten Autoren hat sie sich in einer Reihe merkwürdiger Berufe umgetan: Sie war Sekretärin, Korrektorin, Kindermädchen usw.
    Gegenwärtig arbeitet sie als Bibliothekarin. Das ist so das Übliche. -
    MZB

    Sommermarkt
    von Emily Alward
    An diesem Sommertag wärmte der Sonnenschein zwar das Pflastergestein der Handelsstadt, doch der Kummer ließ mein Herz erkalten.
    Seit dem katastrophalen Jahr der Weltenzerstörer ging es nur noch abwärts. Die flauschigen Umhänge und drolligen handgenähten Tiere, die mir in besseren Zeiten ein Einkommen beschert hatten, verkauften sich nicht mehr. Selbst die Hali’imyn hatten zu sehr damit zu tun, ihre Felder und Wälder neu anzupflanzen, um Geld für Luxusgüter auszugeben. Zwar bewohnte ich noch meine gemütliche kleine Hütte, aber nur die Göttin wusste, wie ich die Miete für den nächsten Monat auftreiben sollte. Ich hatte finstere Vorahnungen hinsichtlich der Zukunft der Kräutertöpfe auf der Fensterbank. Falls ich wieder ins Gildenhaus ziehen musste, konnte ich die Hunde nicht mitnehmen. Die Schwestern hätten vielleicht erlaubt, dass sich einer auf dem Hof vor der Küche herumtrieb, aber bestimmt nicht alle drei. Wie hätte ich je die beiden aussuchen sollen, die ich abgeben musste?
    An diesem Sommernachmittag hatte ich noch mit einer anderen -
    schlimmeren - Bedrohung zu kämpfen.
    Kind meines Herzens, Tochter meines Körpers, wie kann ich dich ohne Geld retten?
    Ich hatte gehört, die Terraner würden meine Waren schon kaufen, da sie ständig handgefertigte ›Andenken‹ suchten, um zu zeigen, auf wie vielen Welten sie schon gewesen waren. Also bezahlte ich eine hohe Standgebühr und stellte auf einer Verkaufsmesse aus, die Werbung für das einheimische Handwerk machen sollte. Meine Waren kamen bei den Terranern ziemlich gut an. Ein ständiger Strom von Menschen

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