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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gerade eben erfahren. Für heute Abend haben sie alle Shows abgesagt.”
    “Wie bitte? Sie machen Witze!”
    Er schnitt eine Grimasse, sein Herz raste. Das hatte doch nichts mit ihm zu tun, oder?
    “Tut mir leid, Dan. Wir haben das auch gerade erst erfahren, sonst hätten wir Sie zu Hause anrufen können”, sagte Smith zu ihm. “Die Fahrgeschäfte und ein paar der anderen Attraktionen am Eingang des Parks bleiben geöffnet, aber bei uns hier hinten machen sie alles dicht, bis sie die Sache mit dem Nebel in den Griff kriegen und herausfinden, was da gestern Nacht eigentlich vorgefallen ist. Das gilt nur für heute Abend. Hoffe ich wenigstens.”
    “Ich hab morgen die Frühschicht.”
    “Dann ist Ihre letzte Show zu Ende, bevor es dunkel wird, und Sie bekommen auf jeden Fall Ihr Geld.”
    “Okay. Danke.”
    “Ach ja, meine Gratulation wegen Zeus. Ich glaube, das wird eine Riesenshow.”
    “Vielen Dank. Das hoffe ich zumindest. Haben Sie was von Marcie gehört?”
    “Es soll ihr besser gehen.”
    “Sie wird doch noch die Hera spielen können, oder?”
    Smith nickte. “Ja. Sie haben sie über Nacht im Krankenhaus behalten, aber die Ärzte sagen, sie sei nur gestolpert und hätte sich den Hinterkopf irgendwo angeschlagen. Eine leichte Gehirnerschütterung, weiter nichts.” Er zögerte. “Gott sei Dank. Wir wollen keine weitere Patti Jo.”
    “Nein, wirklich nicht. Jedenfalls, ich bin froh, dass es ihr gut geht”, sagte Dan und zwang sich zu lächeln. “Also, gute Nacht. Dann werd ich mich mal abschminken und auf den Weg machen.”
    “Wollen Sie noch zu einer Halloween-Party?”
    “Ich werd schon was finden, um einen unerwarteten freien Abend zu füllen”, erwiderte Dan.
    Es war dunkel.
    Wie dunkel, das bemerkte Angela McDuff erst, als sie den Friseursalon verließ. Die hellen, laubgrünen Neonlichter drüben beim O’Reilly’s waren gelöscht, was die Schatten noch tiefer und geheimnisvoller erscheinen ließ. Sie hätte sich wirklich nicht so spät noch einen Termin geben lassen sollen, schätzte sie, aber ihr Haar hatte es dringend nötig und ihr dadurch keine Wahl gelassen. Schließlich war die äußere Erscheinung in diesem Geschäft alles. Und sie wollte verdammt gut aussehen, wo immer sie hinging. Denn sie hatte auf gar keinen Fall vor, hier hängen zu bleiben.
    Nicht dass man Orlando noch als kleines Kaff bezeichnen konnte. Heutzutage nicht mehr. Dafür war hier zu viel los, dank der vielen Touristenattraktionen, von denen die ganze Gegend lebte. Aber ein bisschen Fremdenverkehr machte aus einer Kleinstadt noch keine Metropole, und Orlando war immer noch umgeben von lauter kleinen Nestern voll seltsamer Hinterwäldler, und ganz sicher würde sie nicht für immer hier leben und arbeiten wollen.
    Für eine Frau mit ihren Talenten und Fähigkeiten gab es überhaupt nur einen Ort. Hollywood!
    Sie fluchte leise, nicht sicher, warum sie sich so unbehaglich fühlte, außer dass sie ihm heute begegnet war, und dieser Hass in seinen Augen, als er sie erblickte, also, der war schon beängstigend gewesen.
    Und dann waren da noch diese Morde. Frauen waren so verdammt verletzlich.
    Mit langen Schritten ging sie in Richtung Parkplatz und bemerkte auf dem Weg, dass es überall Schatten zu geben schien. Sie verfluchte die Tatsache, dass in der Shopping-Mall so viele Bäume gepflanzt worden waren, denn ihrer überdrehten Fantasie kam es beinahe vor, als würde sich hinter jedem einzelnen davon jemand verstecken.
    Das liegt nur daran, dass ich allein bin, sagte sie sich selbst. Und weil es so dunkel ist. Und wegen der Dunkelheit hatte sich die Luft jetzt derart abgekühlt, und in dem Windzug raschelten die Bäume, als würden sie flüstern.
    Plötzlich bemerkte sie, dass jemand hier war. Ein Mann. Sie riskierte einen schnellen Blick über die Schulter, und selbst in der Dunkelheit konnte sie erkennen, dass der Mann ein dunkles Sweatshirt und eine Baseballmütze trug. Seine Schultern waren vorgebeugt, und er holte schnell auf.
    Er trug die Mütze, um sein Gesicht zu verbergen. Und er trug dunkle Sachen, um sich in der Nacht unbemerkt bewegen zu können.
    Sie ermahnte sich selbst, sich nicht lächerlich zu machen, sagte sich, es sei schon alles in Ordnung. Sie griff in ihre Handtasche und holte ihre Schlüssel heraus. In einer Minute wäre sie bei ihrem Wagen und würde die Alarmanlage aktivieren.
    Sie zwang sich, schneller zu gehen, aber nicht zu rennen.
    Plötzlich wurde sie von Scheinwerfern geblendet.
    “Hey,

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