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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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leichthin. “Ich vermisse sie.”
    “Du lebst hier also ganz alleine?”, fragte er.
    “Stimmt, meine Katze und ich.” Sie lachte und wollte in die Küche gehen.
    Er ergriff ihren Arm, bevor sie verschwinden konnte. “Mary, hör mir kurz zu. Du kannst doch nicht allein nach Hause gehen, nicht im Moment. Das ist nicht sicher.”
    Sie berührte die wilden Locken auf ihrem Kopf. “Na ja, stimmt, die sind rot”, sagte sie. “Trotzdem, ich bin ein vorsichtiges Mädchen.”
    Mike schüttelte den Kopf. “Geh bitte nicht allein nach Hause.”
    Sie lächelte. “Also, falls du immer noch da bist, wenn ich Feierabend habe, kannst du ja dafür sorgen, dass ich sicher zu meinem Auto komme, okay?”
    “Ich warte, bis du fertig bist”, sagte er entschlossen.
    Sie lächelte. “Shepherd’s Pie, Sir. Kommt sofort.”
    “Was soll das?”, hörte Christina von draußen eine wütende Stimme.
    Sie war vor Erleichterung beinahe bewegungsunfähig. Rasch öffnete sie die Tür – bevor er auf den Gedanken kommen konnte, sie einzutreten. “Jed”, keuchte sie.
    “Du hast geschrien!”, sagte er anklagend, dann sah er sie an und verzog das Gesicht, als er bemerkte, dass sie ihre Handtasche und ihre Schlüssel in der Hand hielt. “Wolltest du gerade ausgehen?”, fragte er ungläubig.
    “Ähm … ja.”
    “Wo zum Teufel noch mal willst du denn mitten in der Nacht hin?”
    Sie zog die Brauen zusammen und versuchte, sich eine Antwort einfallen zu lassen. Ihr Zögern verursachte noch tiefere Falten auf seiner Stirn.
    “Christie, wo wolltest du hin?”
    Sie seufzte, machte die Tür ganz auf, um ihn reinzulassen. Killer bellte glücklich. Ganz offenbar liebte er Jed, der sie weiter fragend anstarrte.
    “Einfach nur raus”, sagte sie schließlich.
    “Wohin raus?”
    “Irgendwohin.”
    “Hast du den Verstand verloren?”, fragte er.
    “Vielleicht”, murmelte sie.
    “Wenn du irgendwas brauchst … oder irgendwo hinmusst … ich kann dich doch bringen”, bot er an.
    “Nein … bloß, äh, komm einfach rein. Mach die Tür zu. Ich schätze, ich muss gar nicht wirklich irgendwo hin.”
    “Christina, du machst mir Angst”, sagte er zu ihr.
    “Tut mir leid.”
    Sie wollte gerade durch den Flur zum Salon gehen, als er seine Hand auf ihre Schulter legte und sie herumdrehte. Alles an ihm überwältigte sie schier. Nicht nur sein Geruch, der immer sauber war und irgendwie sehr männlich. Da war außerdem noch seine Größe, die perfekt mit ihrer harmonierte. Die Hitze, die Vitalität, die er ausstrahlte.
    Sie war immer schon in ihn verknallt gewesen, aber es wurde schlimmer. Es ging tiefer. Ins Sexuelle.
    Sie ertappte sich dabei, seine Brust anzustarren. Die kühle gestreifte Baumwolle seines sportlich geschnittenen Hemds. Sie sah langsam auf und in seine Augen. Er hatte ganz tolle Augen. Dunkel. Endlos tief. Harte Gesichtszüge, die seine männliche Anziehungskraft noch verstärkten. Er war offenkundig besorgt, als er ihren Blick erwiderte. Er machte sich nicht über sie lustig. Nicht in diesem Augenblick.
    Sie öffnete den Mund, weil sie etwas sagen wollte, das ihn davon abhielt, sie für komplett durchgeknallt zu halten. Aber er sah sie nur an, als ob …
    Er hob ihr Kinn, und nicht nur, um ihr in die Augen zu schauen.
    Sie spürte seinen Mund auf ihrem, die zarteste Berührung, und es war, als ob berauschende Hitzewellen über sie hinwegrollten, sie ganz ausfüllten, mit ihrem Körper, ihrem Blut und ihren Knochen verschmolzen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen. Sie fühlte seine Lippen wieder über die ihren gleiten, fast unwirklich, zu wirklich …
    Sie presste sich gegen die stählerne Härte seiner Brust und bewegte den Kopf, bis ihre Lippen ganz unter seinen waren. Dann endlich legte er seine Arme um sie und riss sie an sich. Der Druck seiner Lippen war jetzt keine flüchtige Berührung mehr; er war glühend wie Feuer, beherrschte ihren Mund.
    In Tausenden von Jahren hätte sie niemals davon geträumt …
    Das kann nicht wirklich geschehen, dachte sie. Das ist etwas, das nur in Träumen, in Fantasien passiert.
    Aber es war real, und es fühlte sich an, als wären alle Ereignisse in ihrem Leben nur dazu da gewesen, sie an diesen Punkt zu führen. Sie berührte ihn, streichelte die unfassbaren Konturen seines Gesichts, wärmte sich an der Hitze seines Körpers. Sie war schon fast ganz mit ihm verschmolzen, nur diese lästige Kleidung war noch im Weg, die sie beide anscheinend gar nicht schnell genug loswerden konnten.

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