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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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obwohl sie die Augen nicht öffnete. Sie hatte keine Angst vor der Dunkelheit mehr. Sie hatte auch keine Angst vor Geistern mehr. Sie hatte überhaupt keine Angst mehr.
    Nicht, solange er da war.

9. KAPITEL
    A ls Christina aufwachte, war Jed bereits gegangen.
    Neben ihrem Kissen lag eine Blume – ein Hibiskus, den er draußen von einem Busch in ihrem Garten gepflückt haben musste –, darunter ein Zettel.
Du hast tief und fest geschlafen, also hab ich den Timer der Kaffeemaschine auf acht gestellt. Nichts Seltsames dabei – ich bin das gewesen
.
    Sie biss sich auf die Unterlippe, zog die Decke hoch. Kein “Das ist toll gewesen” oder “Wir sehen uns” oder auch nur “Danke für die schönen Momente”.
    Aber immerhin eine Blume neben ihrem Kissen. Und er war bis zum Morgen geblieben.
    Ein kurzes Bellen erregte ihre Aufmerksamkeit. Anscheinend hatte Jed die Schlafzimmertür offen gelassen, als er ging. Killer saß unten auf dem Bett und sah sie an, den Kopf auf eine Art schräg gelegt, die sie schon kannte und die immer den Eindruck erweckte, als wüsste der Terrier etwas, das sie nicht wusste.
    “Hat er dir was zum Fressen gegeben, Kumpel?”, fragte sie laut. “Wie auch immer, ich hüpfe nur kurz unter die Dusche, trinke einen Kaffee und … also, wenn ich jemals ein bisschen Geld verdienen will, sollte ich besser anfangen, an ein paar Ideen zu arbeiten.”
    Sie eilte unter die Dusche, umarmte sich selbst, während das Wasser an ihr herunterlief, verstört über das gelegentliche Zittern, das sie überkam. Sex fand überall und dauernd statt, da war sie sicher. Jedenfalls bei manchen Leuten. Sie sollte da nicht zu viel hineinlesen.
    Trotz dieser elektrischen Anziehung, die sie immer bei ihm gespürt hatte …
    Ob er seine Frau wohl immer noch liebte?
    Manche Menschen, sogar manche Männer, glaubten, es gäbe auf der Welt nur eine einzige Person, die perfekt zu einem passt. Nur eine einzige Liebe, die ein Leben lang anhalten soll. Eine, die wie ein Messer mitten ins Herz ging; eine Seele verbunden mit einer anderen Seele, geschaffen für die Ewigkeit. Interessante Theorie. Und was, wenn Jed das für sie war, aber Margaritte es für ihn gewesen ist?
    Sie kam aus der Dusche und zog sich schnell an und bemerkte, dass Killer nicht mehr auf sie wartete. Als sie in eine Jeans schlüpfte, hörte sie ihn unten bellen. Nicht dieses raue Bellen, mit dem er sein Territorium verteidigte, eher ein aufgeregtes “Wau”, als ob ein Freund gekommen wäre.
    Sie spürte eine merkwürdige Kälte und ein plötzliches Verlangen, die Treppe hinunterzueilen.
    Oben an der Treppe hörte sie, wie auf ihrem Klavier gespielt wurde. Okay, dachte sie, anscheinend ist Jed doch nicht gegangen. Er war unten und spielte das Piano.
    Konnte Jed das überhaupt?
    Sie rannte in den Salon und verharrte mitten im Schritt.
    Killer hockte tatsächlich auf der Klavierbank, neben dem Mann, der spielte.
    Beau Kidd.
    Er drehte sich zu ihr um, und sie spürte diese schon bekannte Angst – nein, diesen Schrecken – über sie kommen, wie ein schwarzer Vorhang, der die Welt ausblendet.
    Nein!, flehte etwas in ihr.
    Sie lehnte sich an die Wand, um nicht hinzufallen. “Wer bist du wirklich?”, fragte sie wütend.
    Killer wedelte mit dem Schwanz. Na toll. Sie hätte sich ja wirklich in den kleinen Terrier verlieben können, aber er war, wie sich herausstellte, alles andere als ein guter Wachhund.
    “Du weißt, wer ich bin”, sagte der Mann am Klavier. “Bitte …”
    Er wollte aufstehen, aber sie hob eine Hand, um ihn davon abzuhalten. “Nein, bleib da, wo du bist.”
    Er gehorchte, und obwohl sie sich weiter gegen die Wand lehnen musste, schaffte sie es immerhin, nicht wieder ohnmächtig zu werden.
    “Was willst du hier?”, fragte sie.
    “Du hast mich reingelassen”, sagte er sanft.
    Sie schüttelte den Kopf. “Oh nein! Nein, nein.”
    “Aber das hast du.”
    “Das Ouija-Brett?”
    “Es war mehr als nur das Ouija-Brett, schätze ich.”
    “Ich kann keine toten Menschen sehen”, sagte sie.
    Er lächelte und senkte den Kopf. Er ist mal ein nett aussehender Mann gewesen, dachte sie, mit einem hübschen Lächeln. “Ich habe nie vergessen, wie freundlich mir diese Blume auf meinem Grab vorgekommen ist”, teilte er ihr mit.
    “Deswegen bist du hier?”
    “Wer weiß schon so genau, wieso ich hier bin?”, murmelte er und ließ die Finger über die Tasten gleiten.
    Killer ließ ein fröhliches Bellen hören.
    Sie schüttelte noch einmal den

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