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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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verschwinden kann.”
    “Keins von beiden. Ich habe bloß eine zu lebhafte Vorstellungskraft”, insistierte sie.
    “Du weißt genau, dass das nicht stimmt.”
    “Ich kann dir nicht helfen. Ich bin kein Polizist.”
    Er schwieg, starrte sie an. Dann sagte er: “Aber du hast mit einem geschlafen. Einem Exbullen zumindest. Genau genommen dem Exbullen, der mir so viel Schlechtes angedichtet hat.”
    “Ich gehe jetzt”, sagte sie.
    “Du kannst versuchen, wegzulaufen”, sagte er. “Aber der Wirklichkeit kannst du dadurch nicht entfliehen. Wir alle lernen das zu irgendeinem Zeitpunkt.”
    “Hauptsache, diese Philosophiererei macht dir Spaß”, beschied sie ihm. “Und jetzt … auf Wiedersehen.”
    “Wiedersehen”, echote er, und dann zeigte er ihr den erhobenen Daumen. “Wenigstens hast du aufgehört, mich einfach auszublenden. Wir sind auf dem richtigen Weg. Ich wusste, das würde schon klappen, denn ob du es willst oder nicht, du weißt längst, dass es Geister wirklich gibt. Als du noch ein Kind warst, hast du keine Angst gehabt. Erinnerst du dich? Du musst die Tür zu diesen Erinnerungen wieder öffnen.”
    “Wie-der-se-hen”, sagte Christina entschlossen, wandte sich ihrem neuen Haustier zu, das in der Tür zur Küche hockte. “Komm, Killer. Wir gehen.”
    Anstatt zu gehorchen, trottete der Hund herüber zu Beau Kidd und jaulte jämmerlich.
    “Sofort!”, zischte sie den Hund an.
    Als er immer noch nicht gehorchte, hob sie ihn hoch und marschierte den Flur entlang, ohne sich umzublicken, Killer auf dem Arm. Sie knallte die Haustür hinter sich zu und schloss demonstrativ zweimal ab.
    Sie stieg in den Wagen und fuhr direkt zu einem Café, wo sie als Erstes ihr Handy hervorzog und einen Schlosser anrief, der sich bereit erklärte, in einer Stunde zu ihrem Haus zu kommen. Ihre Cousins hatten nichts damit zu tun, beschloss sie, aber es war trotzdem sinnvoll, die Schlösser auszuwechseln.
    Der würdevolle grauhaarige Mann stand bewegungslos in der Tür und versperrte den Weg.
    Jed wusste nicht genau, was er erwartet hatte. Selbstverständlich war Beau Kidds Vater nicht gerade glücklich, ihn zu sehen.
    “Ich weiß, wer Sie sind. Ich weiß noch genau, wer Sie sind”, sagte Forest Kidd voller Bitterkeit.
    “Es tut mir sehr leid, wenn ich Sie beleidigt habe, Sir …”
    “Mich beleidigt? Dieser Dreck, den Sie da geschrieben haben, hat mich viel mehr als nur beleidigt.”
    “Das war nur ein fiktiver Roman”, sagte Jed.
    “Als ob das eine Entschuldigung wäre.”
    “Die Sache ist …”
    “Die Sache ist”, sagte Forest Kidd wütend, “dass die Unschuld meines Sohnes nun erwiesen ist!”
    Jed seufzte leise. “Sir, die meisten Menschen glauben, es handele sich um einen Nachahmungstäter.”
    Der alte Mann fluchte, dann drehte er sich um und verschwand im Eingangsbereich seines Bungalows im Ranchhouse-Stil. Aber er ließ die Tür offen stehen, also hob Jed die Schultern und folgte ihm hinein.
    Sie kamen in ein freundliches Wohnzimmer. Glastüren führten hinaus zu einem Poolbereich, eine Durchreiche teilte das Zimmer von der Küche ab.
    “Sir”, sagte Jed und setzte sich Forest Kidd gegenüber, “Sie haben ausgesagt, dass Ihr Sohn bei Ihnen war, als zumindest einer der Morde geschah. Wer immer diese Frauen getötet hat – und wer immer jetzt wieder mordet –, lässt sich dabei jede Menge Zeit. Er vergewaltigt seine Opfer mehrere Male, bevor er sie endlich erlöst.”
    “Meinen Sie, ich würde nicht jeden Aspekt dieses Falles ganz genau kennen?”, wollte Kidd wissen.
    “Ganz im Gegenteil, ich bin sicher, Sie wissen genauso viel darüber wie ich”, sagte Jed.
    Der alte Mann zuckte die Achseln, seine blauen Augen glitten über seinen Garten. “Ich stamme von einer der ganz alteingesessenen Familien hier ab. Meine Urgroßeltern haben während des Bürgerkriegs oben in Jacksonville gelebt.” Sein Blick verharrte auf Jed. “Deshalb bin ich nie weggezogen”, sagte er. “Zum Glück ist die Gegend heute in einem ständigen Wechsel begriffen. Leute kommen und gehen, arbeiten eine Zeit lang in den Parks, dann ziehen sie weiter. Sonst hätten wir nicht bleiben können. Auch wenn kein Mensch je beweisen konnte, dass Beau überhaupt irgendetwas angestellt hat. Mein Sohn wurde erschossen, und soweit das den Rest der Welt betraf, hatte es sich damit. Sein Partner – dieser Atkins –, der war ganz schön erledigt. Er kam sogar hier vorbei, und zumindest hat es eine Untersuchung gegeben, aber das hat

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