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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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bemühen. Was er sehen konnte, selbst durch die Vorhänge, war die Anmut in ihren Bewegungen.
    Er spürte, wie ein großes Verlangen, ein Schmerz, beinahe schon Höllenqual, ihn überwältigte. Wenn doch bloß …
    Nein, nicht heute Nacht. Nicht heute Nacht.
    Aber dieser nadelspitze Schmerz schoss wieder durch seinen Körper. Er musste unbedingt etwas haben, jemanden haben, um diese Qual zu lindern.
    Er sollte jetzt nach Hause gehen, sagte er zu sich selbst, von dort aus könnte er alles in die Wege leiten.
    Er beruhigte sich über die Gewissheit, dass seine Zeit schon noch kommen würde. Und sein großes Ziel war es, die Geschichte dazu zu zwingen, sich zu wiederholen …
    Das war sogar noch besser.
    Christina hockte mitten im Salon auf dem Boden, eine Kiste vor sich, und sah sich argwöhnisch um. Beau Kidd war nirgends zu sehen. Seit er ihr in die Küche gefolgt war, hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Trotzdem, selbst wenn er weg war, zweifelte sie an ihrem Verstand.
    Sie wühlte in der Kiste, froh, dass Granma nie irgendwas wegwerfen konnte. Die Kiste war voller Zeitungsausschnitte, einschließlich der lokalen Tageszeitung vom Tag der Beerdigung ihres Großvaters. Sie nahm sich einen Augenblick Zeit, seinen Nachruf zu lesen, der gleich auf der Titelseite stand. Unglücklicherweise war dieser Artikel gekürzt worden, um Platz zu schaffen für eine lange Zusammenfassung über den soeben identifizierten Interstate-Killer. Die las sie ebenfalls sorgfältig, nach Hinweisen suchend.
    Alle Opfer waren gerade auf dem Weg zu oder von ihrem Auto gewesen, als sie entführt wurden. Die Wagen waren alle auf demselben Parkplatz gefunden worden, auf dem die Opfer sie geparkt hatten. Neben dieser Übereinstimmung und der Tatsache, dass alle Frauen jung, attraktiv und rothaarig gewesen waren, gab es überhaupt keine Hinweise.
    Sie legte die Zeitung beiseite und seufzte. Kein Wunder, dass jedermann so begierig gewesen war zu glauben, Beau Kidd wäre tatsächlich der Täter. Es gab nur wenig, das auf ihn als Verdächtigen hinwies, aber mehr, als sie gegen sonst jemanden in der Hand hatten.
    Deprimiert, in einer Sackgasse gelandet zu sein, beschloss sie, ein paar ihrer eigenen Kisten durchzugehen und zu sehen, was sie zusammentragen konnte. Fast augenblicklich stieß sie auf einen langen Artikel aus der Lokalpresse von Miami über eine Schatzsuche. Eine der Taucherinnen, die das gesunkene Schiff aufgespürt hatten, war eine Freundin von ihr, Genevieve Wallace. Sie konnte sich noch erinnern, wie sie zur Hochzeit ihrer Freundin zu den Keys gefahren war und dort mehrere Leute getroffen hatte, die für eine Firma namens Harrison Investigations arbeiteten, ein Unternehmen, das sich auf Untersuchungen von paranormalen Phänomenen spezialisiert hatte. Wieso war ihr das nicht längst eingefallen?
    Sie sprang auf und lief zum Tisch im Esszimmer, auf dem sie ihren Computer aufgebaut hatte. Sobald sie online war, begann sie mit der Suche nach Harrison Investigations. Deren Website bot auf alle Fälle interessanten Lesestoff. Sie klangen ganz wie die echten Ghostbusters.
    Sie klickte auf den Kontakt-Link, zögerte dann und griff stattdessen nach ihrem Handy und rief Genevieve an.
    “Christina!”, rief Genevieve erfreut. “Wie läuft es denn so da oben? Hast du auch genug zu tun?”
    “Mit der Arbeit läuft alles prima. Die Gegend ist ja ein Mekka für Werbung, bei all den Themenparks hier.”
    “Und du fühlst dich auch sicher in deiner Haut?”, fragte Gen, plötzlich ernst. “Die Medien bei uns hier unten sind voll mit diesen Highway-Morden.”
    Christina schwieg einen Moment. “Eigentlich hat das was damit zu tun, weswegen ich anrufe.”
    “Die Highway-Morde?”, fragte Gen verwirrt.
    “Bei deiner Hochzeit habe ich ein paar Freunde von dir kennengelernt, die bei einer Firma namens Harrison Investigations beschäftigt waren.”
    Ein paar Augenblicke Stille, dann sagte Gen vorsichtig: “Ja, und?”
    “Gen, ich brauche Hilfe.”
    “In welcher Hinsicht?”
    “Gen, ich habe einen Geist im Haus.” Sie stieß die Worte schnell aus und wartete dann darauf, dass Gen sie auslachte.
    “Machst du Witze?”, fragte Gen scharf.
    “Nein.”
    Wieder Stille. Dann fragte Gen: “Weißt du, wessen Geist das ist?”
    “Beau Kidd”, sagte Christina.
    Erneute Stille. Dann: “Du machst wirklich keine Witze?”
    “Ich wünschte, das würde ich.” Sie zögerte und fragte dann: “Meinst du, du könntest da mal anrufen und einen Kontakt für mich

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