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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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mitkommen.” Sie runzelte die Stirn und wandte sich Ilona zu. “Muss denn keiner von euch arbeiten?”
    Tony besaß ein Restaurant mit Bar am International Drive und arbeitete an den meisten Abenden. Ilona half manchmal aus.
    Ilona schüttelte den Kopf. “Nein, morgen haben wir unseren freien Tag.”
    “Wir kommen alle, Dan”, sagte sie in das Handy und hatte plötzlich das Bedürfnis aufzuschreien.
    Der Interstate-Killer hatte wieder ein Opfer kaltblütig ermordet, jemanden, den Christina sogar kannte, und sie redeten alle über gemeinsame Unternehmungen.
    Wenigstens musste sie nicht mehr allein warten, bis Jed zurückkam. Bevor er ging, hatte er gesagt, sie solle sich einschließen und niemandem die Tür öffnen. Aber Killer hatte gemusst, und das konnte sie ihm doch nicht verweigern, oder? Und Mike und Ilona waren ja nicht gerade Fremde.
    Mike nahm ihr das Handy ab. “Hey, Dan. Christie geht es nicht so gut. Hast du schon die Nachrichten gesehen? Sie kannte das letzte Opfer sogar persönlich.”
    Sie holte sich das Handy wieder zurück. “Mir geht’s gut, Dan.”
    “Christie, das tut mir so leid. Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich war mit Patti Jo befreundet. Das wird wirklich … beängstigend.”
    “Ist schon okay, ehrlich. Wir sehen dich dann alle morgen Abend?”
    “Ich freu mich. Hab dich gern, Kusinchen.”
    “Ich dich auch”, sagte sie und legte auf.
    Ilona schenkte Christina ein aufmunterndes Lächeln. “Das tut mir leid”, sagte sie leise.
    “Danke.”
    “Tja, ich glaube, ich geh dann mal wieder rüber. Tony wird warten, und …”
    “Und?”, sagte Christina.
    Ilona warf Michael einen Blick zu. “Nun ja, dein Cousin ist ja jetzt hier, und du hast diesen kleinen Süßen da”, sagte sie und zeigte auf Killer. “Tony macht sich Sorgen um dich, das ist alles. Du weißt ja, wir sind gleich nebenan, wenn was ist.”
    “Danke”, sagte Christina. Im Augenblick hämmerte es in ihrem Kopf, und sie wollte nur, dass alle gehen. “Mike, bringst du Ilona rüber?”, fragte sie. “Ich glaube, ich möchte lieber eine Weile allein sein.”
    “Klar”, sagte Mike. “Treffen wir uns dann alle morgen Abend hier?”
    “Klingt gut”, sagte sie.
    Sobald sie gegangen waren, schloss Christina wieder ab, dann hatte sie plötzlich das Gefühl, jemand wäre hinter ihr. Sie wirbelte herum und starrte Beau an.
    “Hör auf damit”, schnappte sie. “Das meine ich ernst.”
    “Hör womit auf?”
    “Einfach so aus dem Nichts aufzutauchen”, sagte sie.
    “Aber …”
    “Klopf an. Rassel mit Ketten. Mach irgendwas”, sagte sie.
    Christina hörte, wie eine Autotür zugeschlagen wurde, und blickte durch den Spion.
    Jed war zurück.
    Sie beobachtete, wie er aus dem Wagen stieg. Beinahe konnte sie spüren, dass Beau hinter ihr zusammenzuckte.
    “Er … er hat sich die Leiche angesehen”, wisperte er kaum verständlich.
    “Woher weißt du das?”
    “Ich bin auch mal ein Cop gewesen. Ich weiß, wie jemand aussieht, wenn er sich angesehen hat, was ein Mörder getan hat … und er ihn nicht stoppen kann.”
    “Du musst hier verschwinden.”
    “Ich glaube nicht, dass er mich sehen kann.”
    “Aber ich könnte das vergessen und etwas zu dir sagen, und dann denkt er wieder, ich wäre verrückt”, sagte sie und wandte sich ab.
    Er lächelte, wirkte aber gleichzeitig gequält. “Du hast es jetzt akzeptiert, nicht wahr? Du hast eine besondere Begabung. Du kannst Geister sehen. Und mit ihnen reden.”
    “Geh weg, bitte.”
    “Bin schon weg.”
    Sie glaubte ihm das und machte mit einem Schwung die Tür auf, gerade als Jed davortrat. Er kam herein, aber als sie ihn anfassen wollte, hob er eine Hand. “Kann ich bei dir mal kurz unter die Dusche?”, fragte er.
    “Natürlich.”
    Er kannte den Weg, deshalb ging sie in die Küche, wo sie kurz zögerte und sich dann einen doppelten Whiskey eingoss.
    Irische Medizin, neckte sie sich selbst.
    Und vielleicht war er das auf gewisse Weise sogar. Wenn ja, war jetzt bestimmt der richtige Moment dafür.
    Sie stieg die Treppe hoch zum Schlafzimmer. Sie hörte das Wasser laufen, als sie ins Bad trat. Er hockte unten auf dem Boden der Dusche, das Wasser strömte über ihn hinweg.
    “Jed?”
    Er schien sie nicht zu hören.
    Sie machte die beschlagene Tür auf. Ihre Kleider und Schuhe völlig vergessend, trat sie unter die Dusche und kauerte sich neben ihm hin. Während das Wasser über sie beide herablief, bemerkte sie scharfen Seifengeruch. Irgendwie wusste sie, dass

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