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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Mörder hat eine feste Anstellung und ein ganz anständiges Einkommen. Er ist noch nicht allzu alt. Ich persönlich glaube, es war bei allen Morden derselbe Täter, was nahelegen würde, dass Beau Kidd unschuldig war. Der Mörder schnappt sich die Frauen und behält sie tagelang in seiner Gewalt, also hat er entweder einen Ort, wo er sie verwahren kann, wo niemand ihre Schreie hören kann, oder er setzt sie unter Drogen, oder möglicherweise auch eine Kombination aus beidem. Es scheint, als hätte er sie alle auf öffentlich zugänglichen Parkplätzen in seine Gewalt gebracht. Das deutet darauf hin, dass sie mit dem Mörder mitgegangen sind, vielleicht mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Ich sage das nicht gern, aber wir suchen nach dem Jungen von nebenan.”
    “Wie ich höre, war Beau Kidd geradezu der typische Junge von nebenan”, warf einer der jüngeren Beamten ein.
    “Profiling ist keine exakte Wissenschaft”, sagte Gil Barron. Er war groß, schlank und hatte ein Gesicht ohne Falten. Für Jed sah er nicht wie jemand aus, der sich täglich mit kranken Gehirnen beschäftigte. “Der Mörder könnte verheiratet sein, vielleicht sogar Kinder haben. Und ich wiederhole: Nach meiner persönlichen Einschätzung ist es derselbe Kerl wie vor zwölf Jahren.”
    Jed stellte eine Frage, völlig vergessend, dass er kein Cop mehr war, dass er eigentlich gar kein Recht hatte, hier zu sein: “Was zum Teufel hat er dann in den letzten zwölf Jahren getrieben?”
    Gil Barron nickte anerkennend. “Dazu wollte ich gerade kommen. Wir haben in den landesweiten Datenbanken nach ähnlichen Fällen gesucht. Drei Frauen verschwanden in Georgia, nicht weit von der Staatsgrenze zu Florida, und wurden unter vergleichbaren Umständen aufgefunden, das war vor acht Jahren. Weiß der Himmel, warum damals keine Verbindung zu den früheren Verbrechen hergestellt wurde. Ich schätze, die meisten Leute hielten den Interstate-Killer für tot und begraben – und haben gar nicht mehr an ihn gedacht. Eine kürzliche Recherche auf internationaler Basis ergab ein vergleichbares Szenario auf Jamaika, vor gerade einmal zwei Jahren. Die Frauen – auch wieder drei an der Zahl – waren schwarz, aber alle hatten sich die Haare rot gefärbt. Und obwohl kein einziger dieser Morde jemals aufgeklärt wurde, standen die Opfer an beiden Orten untereinander in Verbindung. In Georgia erhielten alle Opfer Klavierstunden vom selben Klavierlehrer. Auf Jamaika arbeiteten alle Opfer im selben Restaurant. Wir suchen mit aller Sorgfalt nach etwas ganz Spezifischem, das unsere letzten Opfer mit den Frauen von damals verbindet – falls wir es hier tatsächlich mit demselben Mörder zu tun haben.”
    Gil sprach noch einige Zeit weiter, dann erhob sich Doc Martin, um über die Autopsien und die Veränderung im Modus Operandi beim letzten Opfer zu berichten. Dann wurde die Besprechung beendet, und Gil Barron gesellte sich zu Jed. “Gutes Buch”, sagte er zu ihm.
    “Da bin ich nicht mehr so sicher”, antwortete Jed.
    Barron hob die Schultern. “Machen Sie sich nicht selber schlecht. Es war bloß ein Roman.”
    “Ja. Bloß ein Roman.”
    Barron lächelte. “Sie sind begierig, diese Sache zu beenden. Das ist gut. Tiggs scheint das auch zu glauben. Tja, viel Glück uns allen, was?”
    “Ja, Glück könnte nichts schaden.”
    Am Morgen erwachte sie allein.
    Oder fast allein.
    Als sie die Augen öffnete, erschrak sie heftig und raffte die Decke zusammen, denn sie starrte Beau Kidd an, der in dem gepolsterten Stuhl saß, in dem sie gestern Nacht selbst gesessen hatte.
    “Das ist sehr interessant”, sagte er ohne weitere Vorrede. “Erst wird eine Frau ermordet, die in demselben Themenpark arbeitet wie dein Cousin, dann eine Frau, die du gerade engagiert hattest.”
    “Was zum Teufel willst du in meinem Schlafzimmer?”, wollte sie wütend wissen.
    Beau wedelte das mit einer Handbewegung weg. “Worüber machst du dir Sorgen? Er ist weg.”
    Sie schüttelte den Kopf, schloss die Augen. “Verschwinde aus meinem Zimmer. Ich will jetzt unter die Dusche und mich anziehen.”
    “Du vergisst, wie wichtig diese Sache ist”, meinte er.
    “Niemals”, sagte sie leise. “Wie du gesagt hast, ich kannte Allison Chesney. Das werde ich nie wieder vergessen.”
    “Du wirst zu ihrer Totenwache gehen, nicht wahr?”
    Sie hob eine Braue. “Weißt du, wann das ist?”
    “In den nächsten Tagen jedenfalls nicht.”
    “Und das weißt du woher?”
    “Braden hat den Fernseher

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