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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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stellten die Kinder fest, daß die Lunde keine Angst vor ihnen hatten. Sie rührten sich nicht einmal von der Stelle, als sie sich ihnen näherten. Nur als Philipp einmal stolperte und fast auf einen Lund heraufgefallen wäre, hackte dieser mit dem Schnabel nach seinem Bein.
    Lucy war hell begeistert von dem Anblick der drolligen Vögel. »Wie hübsch das ist!« sagte sie. »Ich hätte nie gedacht, daß Vögel so zahm sein könnten.«
    »Zahm kann man sie eigentlich nicht nennen«, erwiderte Jack. »Es sind Wildvögel, aber sie sind so wenig an Menschen gewöhnt, daß sie überhaupt keine Scheu vor uns haben.«
    Langsam schlenderten die Kinder zwischen den Vögeln hindurch. Dabei sanken sie oft in den mit rosa Seenelken bedeckten Boden. Überall war die Erde von Höhlen und Löchern durchzogen, und die dünne Rasenschicht, die darüberlag, gab nach, wenn man auf sie trat. »Die Insel ist ja vollkommen durchlöchert«, sagte Philipp. »Und der Geruch ist auch nicht gerade angenehm, finde ich.«
    Es roch wirklich nicht gut. Die Knaben gewöhnten sich bald daran, aber die Mädchen rümpften die Nase. »Das wird ja immer schlimmer«, klagte Lucy. »In der Nähe der Lundesiedlung werden wir unsere Zelte nicht errichten können. Das stinkt ja wie im Schweinestall.«
    »Hab dich nicht so!« wies Jack sie zurecht. »He, Kiki, komm mal her!«
    Kiki war zur Erde geflogen, um sich mit einigen Lunden bekannt zu machen. Prüfend und ernst blickten sie ihn an.
    »Orr!« sagte Kiki höflich. »Orr! Gott erhalte den König!«
    »Orr!« entgegnete einer von den Lunden und kam schwankend wie ein kleiner Seemann auf Kiki zu. Die beiden betrachteten sich gegenseitig.
    Dina kicherte. »Gleich wird Kiki einen Diener machen und dem Lund die Kralle zum Gruß reichen. Sie sehen beide so wohlerzogen aus.«
    »Polly, setz den Kessel auf«, sagte Kiki.
    »Orr!« erwiderte der Lund, watschelte zu seiner Höhle und verschwand darin. Kiki folgte ihm. Aber anscheinend steckte in dem Loch noch ein zweiter Lund, dem Kikis Gesellschaft nicht behagte. Plötzlich hörte man einen Schmerzensschrei, und der Papagei kam bedeutend schneller aus dem Loch heraus, als er hineingekrochen war. Er rettete sich auf Jacks Schulter und klagte: »Armer Kiki! Wie schade, wie schade!«
    »Warum steckst du deinen Schnabel auch überall hinein!« schalt Jack. Im selben Augenblick trat er auf ein Büschel Seenelken, der Boden gab nach, und er sank in ei-ne tiefe Höhle. Dem Bewohner der Höhle schien das fremde Bein nicht zu gefallen, und er schnappte heftig zu.
    »Ooooh!« Jack setzte sich auf die Erde und rieb das schmerzende Bein. »Nun seht euch das an! Das Biest hat mir beinahe ein Stück aus der Wade gebissen.«
    Weiter gingen sie durch die riesige Vogelsiedlung.
    Lunde am Boden, Lunde in der Luft und Lunde auf dem Wasser. Orr, Orrr, Orrr! Überall ertönten die schnarrenden Rufe.
    »Hier werde ich herrliche Aufnahmen machen können«, sagte Jack glücklich. »Schade, daß es noch zu früh für junge Vögel ist. Wer weiß, ob die Lunde überhaupt schon Eier gelegt haben.«
    Die Lunde bewohnten hauptsächlich das grüne Tal, das zwischen den hohen Felsen eingebettet lag. Philipp sah sich nach einem passenden Platz für die Zelte um.
    »Ich denke, wir machen die Insel zu unserem Hauptquartier«, sagte er. »Jack werden ja sowieso keine zehn Pferde mehr von hier fortbringen, wie ich ihn kenne. Felsen, auf denen Lummen und Seeraben nisten, ein ganzes Tal voller Lunde — hier ist er bestimmt restlos glücklich.«
    »Na klar!« Jack nickte eifrig. »Hier bleiben wir. Die Lunde werden gewiß nichts dagegen haben.«
    »Zuerst wollen wir einen guten Lagerplatz suchen«, schlug Philipp vor. »Und dann holen wir unser Hab und Gut aus dem Boot und zelten. Am besten wird es sein, die Zelte neben einem Fluß aufzuschlagen — wenn hier überhaupt ein Fluß ist. Wir brauchen vor allen Dingen Trinkwasser. Und dann wollen wir uns nach einem geschützten Platz für das Boot umsehen, denn in der engen Felsenbucht kann es nicht bleiben.«
    »Sieh mal, da unten ist eine hübsche kleine Bucht!« Di-na zeigte zur See hinunter. »Dort können wir sicher auch baden. Und das Boot ziehen wir auf den Strand. Wir werden Bill gleich Bescheid sagen.«
    »Ich werde lieber allein gehen«, meinte Philipp. »Jack kann sich ja nicht von dem Anblick der Lunde losreißen.
    Bill und ich werden das Boot in die Bucht bringen. Ihr Mädels könnt euch inzwischen nach einem geeigneten Lagerplatz umsehen.

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