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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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schien. Bill sprang auf die Felsenplatte, die einen natürlichen Landungssteg bildete.
    An beiden Seiten ragten hohe Felsen empor. Reihenwei-se hockten die Vögel auf den Felsabsätzen, stießen ins Wasser hinunter, um zu fischen, und kehrten dann wieder zu ihren Nestern zurück. Immer wieder stießen sie beim Abflug Eier hinab. Ein Ei traf Bill direkt auf den Fuß, so daß der gelbe Dotter über seinen Schuh lief. »Gut getroffen!« rief er den kreisenden Vögeln zu, und die Kinder lachten.
    Sie befestigten das Boot mit dem Ankertau an einem Felsen. Leise schaukelte es auf den Wellen, die von See her in die Bucht drangen.
    »Wir haben jetzt Flut«, sagte Bill. »Aber selbst wenn die Ebbe eintritt, wird das Boot hier noch immer schwimmen können. Allerdings wird es dann sehr viel tiefer liegen als jetzt. Hoffentlich führt von hier ein Weg die Felsen hinauf, damit wir nicht erst stundenlang über Felsbrocken zu klettern brauchen, um ins Landesinnere zu gelangen.«
    Sie blickten suchend umher. Jack, der ein Stück auf der Felsplatte entlanggelaufen war, drehte sich um und rief: »He, kommt mal her! Ich glaube, hier können wir hinaufklettern. Dieser Felsen hat lauter Absätze, fast wie große Stufen. Und weiter oben befindet sich ein Einschnitt, durch den wir wahrscheinlich bequem hindurch-kommen.«
    »Nun, dann geht ihr zuerst einmal voran!« sagte Bill.
    »Ich werde lieber beim Boot bleiben und aufpassen, daß es nicht gegen die Felsen schlägt. Schaut euch die Insel gründlich an und seht zu, ob ihr nicht eine geschützte Bucht entdeckt, wo wir das Boot an Land ziehen können.«
    Die Kinder nahmen Abschied von Bill und begannen den Felsen hinaufzuklettern. Es schien, als hätte das Meer hier in jahrhundertelanger, zäher Arbeit mit Hilfe von gewaltigen Stürmen Stufen für einen Riesen ausgewa-schen. Mühsam klommen die Kinder empor. Kiki, der wie eine Möwe schrie, flog voran auf den über ihnen sichtba-ren Felseinschnitt zu. Als sie dort angelangt waren, hatten sie noch ein ganzes Stück zu kraxeln, bis sie endlich heftig keuchend die Spitze der Felsen erreichten.
    Aufatmend blickten sie sich um. Über ihnen wölbte sich ein gewaltiger Himmel. Zu ihren Füßen erstreckte sich das blaue Meer endlos in die Weite. Und rings um die Insel, auf der sie standen, gruppierten sich viele andere Inseln, von denen die entfernter liegenden in einen blauen Schleier gehüllt zu sein schienen.
    Da schrie Jack plötzlich so laut auf, daß alle zusam-menschraken. »Lunde! Lunde! Hunderte von Lunden!«
    Die Augen der Kinder folgten seinem ausgestreckten Arm. Und da erblickten sie zwischen Heidekrautbüscheln und Seenelken die merkwürdigsten Vögel, die sie jemals gesehen hatten. Ihr Gefieder war schwarz und weiß, die Beine orangegelb. Aber am seltsamsten muteten die bunten Schnäbel an, die rot und weiß gestreift und am Ansatz blau waren. Die Kinder hatten ihren Spaß an der Versammlung der würdig dreinschauenden Tiere.
    »Sie haben fast so große Schnäbel wie Kiki«, bemerkte Lucy.
    »Lunde nennt man auch Seepapageien«, erklärte Jack, der am liebsten noch ein Paar Augen mehr gehabt hätte, um alles genau beobachten zu können.
    »Wie sie uns anstarren!« lachte Philipp. »Und dann gehen sie so aufrecht und gerade!«
    Es war ein ergötzliches Schauspiel, den Lunden zuzusehen. Zu Hunderten, nein zu Tausenden standen sie dort herum, wandten die Köpfe lebhaft nach allen Seiten und richteten ihre rotumrandeten Augen dann wieder ernsthaft auf ihre Nachbarn. Andere spazierten auf und ab, indem sie wie Seeleute von einer Seite zur anderen schwankten. Wieder andere verließen die Erde wie kleine Flugzeuge und flogen in der Richtung der See davon.
    »Seht doch nur, was macht der denn da?« fragte Lucy und zeigte auf einen Lund, der eifrig im Boden scharrte, so daß die Erde weithin durch die Luft flog.
    »Er gräbt sich wahrscheinlich ein Loch«, meinte Dina.
    »Sie nisten doch in der Erde, nicht wahr, Jack?«
    Jack nickte. »Sie müssen die Insel mit ihren Löchern und Höhlen vollkommen unterminiert haben.« Langsam ging er auf die Vögel zu. »Kommt, wir wollen ein bißchen näher herangehen. Kiki, bleib schön auf meiner Schulter sitzen und erschrick sie nicht etwa mit deinem Expreßzugsgeschrei!«
    Kiki blickte interessiert auf die komischen Vögel herab.
    »Orr, orr!« sagten sie mit tiefer, kehliger Stimme. Und »Orr, orr!« antwortete Kiki sogleich in demselben Tonfall, so daß sie ihn erstaunt betrachteten.
    Entzückt

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