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Die Seele der Elben

Titel: Die Seele der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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Schankbursche reicht dafür vorne und hinten nicht.«
    Â»Ich habe dir angeboten, dass ich mich darum kümmere.«
    Lluis hatte das damals nicht ernst genommen, sondern gedacht, dass Roske keine Vorstellung davon hatte, wie tief er in Vibols Schuld stand. Jetzt allerdings begann er langsam daran zu zweifeln. »Wie kommt es, dass du die Kröte herumkommandieren kannst?«
    Roskes Gesicht legte sich in ulkige Falten. »Lass ihn das nicht hören, das mag er gar nicht«, sagte er. »Darüber streiten wir uns schon, seit wir Jungen waren. Aber ich bin der Ältere, ich habe das letzte Wort, in allem! Daran haben wir uns ein Leben lang gehalten.«
    Lluis sah ihn verblüfft an. »Du willst damit andeuten …«
    Roske nickte. »Wir sind Brüder.«
    Â»Ach du Donnerwetter«, sagte Lluis beeindruckt. »Das hätte ich nie im Leben … aber dass er da mitspielt! Es gibt doch niemanden in der Stadt, von dem er sich was sagen lässt!«
    Â»Von mir schon«, erwiderte Roske kurz und stand auf, um den Tisch abzuräumen.
    Lluis half ihm, und er half auch dabei, den Schankraum herzurichten, ein frisches Fass Bier anzustechen, und dann, als der Schankbursche nicht auftauchte – wieder einmal, wie Roske knurrte –, half er beim Bedienen der Gäste.
    Der Tag schritt voran, und Lluis arbeitete wie in alten Zeiten und dachte über nichts anderes nach. Erst als er sich mit einem Tablett voller schwappender Krüge durch den rappelvollen Schankraum drängte und beinahe über Trurres Beine gestolpert wäre, fiel ihm wieder ein, dass er hier nicht länger am rechten Platz war.
    Â»Hoppla«, sagte er und stellte das Tablett vor den Zwerg. Trurre nickte vergnügt und griff gleich nach dem vollsten Bierkrug.
    Â»Danke, das kam wie bestellt«, sagte er, stellte den leeren Krug aufs Tablett zurück und wischte sich den Schaum aus dem Bart. »Lass gleich noch zwei davon da, Garness ist auch hier irgendwo.«
    Â»Was macht ihr hier?«, fragte Lluis.
    Â»Wir wollten mal nachsehen, wie es dir geht«, erwiderte der Zwerg. »Aber jetzt liefere mal schön das leckere Zeug ab, sonst trinke ich es ganz alleine!«
    Lluis machte mit dem Tablett die Runde und holte eine neue Ladung bei Roske ab. Dann drängte er sich wieder zu Trurre durch, der inzwischen Gesellschaft bekommen hatte.
    Â»Du siehst ja grässlich aus«, empfing ihn Garness. »Ist die Nase gebrochen?«
    Lluis grinste. »Ja, aber dafür hab ich mir das blaue Auge nur aufgemalt«, sagte er.
    Garness schnaufte. »Mach keine solchen Scherze«, sagte er düster. »Was macht der Rest von dir?«
    Â»Danke, alles bestens. Was wollt ihr hier?«
    Â»Man hat uns geschickt, um nach dem Rechten zu sehen.« Trurre griff nach dem nächsten Bier. »Man war der Meinung, dass man sich hier besser nicht mehr blicken lassen sollte.«
    Â»Es sieht ja so aus, als wärest du wieder einigermaßen auf den Beinen«, fügte der Barde hinzu. »Unsere Freundin hat zwar im Moment den Kopf nicht frei für die Angelegenheiten anderer Leute, aber immerhin ist ihr eingefallen, dass sie dich hier irgendwo verloren hatte. Also hat sie uns den Auftrag gegeben, dich nach Hause zu bringen, falls du wieder alleine gehen kannst.«
    Seltsamerweise gefiel der Gedanke Lluis nicht besonders. »Was meinst du damit, dass sie den Kopf nicht frei hat?«, fragte er.
    Garness grinste breit. »Sie hat da jemanden gefunden, der ihre Aufmerksamkeit sehr in Anspruch nimmt«, sagte er vorsichtig.
    Lluigolf sah ihn verständnislos an. »Inwiefern?«
    Garness hörte auf zu grienen und lachte laut. Trurre schüttelte nachsichtig den Kopf. »Das musst du gerade fragen«, sagte er mit gelindem Vorwurf. »Du, der du uns in den vergangenen Tagen mit deinem Geflöte und Gegrinse und Gesäusel von Chaantrea dermaßen die Geduld strapaziert hast!«
    Â»Nein«, sagte Lluis, dem die Erwähnung ihres Namens einen kleinen Schauder über den Rücken gejagt hatte. Er rieb über den Ring, der sanft prickelte. Dann stellten seine Augen sich wieder scharf, und er bemerkte, wie Trurre und Garness einen besorgten Blick wechselten.
    Er ignorierte das und sagte: »Ihr wollt doch nicht etwa andeuten, dass Va… dass unsere Freundin sich in jemanden verliebt hat? Etwa in ihren Verlobten?«
    Trurre verschluckte sich und prustete etwas Bier über den Tisch. »Erno

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