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Die Seele der Elben

Titel: Die Seele der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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der freundlichsten und zuverlässigsten Men… Elben, die ich kenne. Nur …« Er zögerte, suchte nach Worten, wiegte den Kopf.
    Lluis nickte und Trurre tat es ihm gleich. Sie saßen alle drei da wie nickende, zwinkernde, mümmelnde Greise, und als es ihnen auffiel, begannen sie heftig zu lachen.
    Â»Na, hier ist ja eine Stimmung«, kommentierte Roske, der mit einem Tablett voller kleiner Becher an ihren Tisch trat. Er stellte vor jeden einen der Becher, die mit scharf riechendem grünem Kräuterschnaps gefüllt waren.
    Â»Ihr erlaubt doch«, sagte er und setzte sich zu ihnen.
    Trurre sah ihn erstaunt an, und Garness hob eine seiner Brauen. »Das ist aber eine seltene Ehre«, sagte er. »Womit haben wir das verdient?«
    Roske lächelte und hob seinen Becher, um ihnen zuzutrinken. Die anderen taten es ihm gleich und schmeckten dann verzückt dem starken Aroma des Schnapses nach.
    Der Wirt stützte seine Ellbogen auf den Tisch und musterte die drei Freunde. »Gerade habt ihr gelacht, aber kurz vorher dachte ich, jemand wäre gestorben. Was beschäftigt euch?«
    Trurre räusperte sich und Garness erwiderte mit aufgesetzter Fröhlichkeit: »Ach, wir haben nur überlegt, wie wir unseren Freund hier heil nach Hause bekommen. Er ist ja doch arg lädiert worden.«
    Â»Er weiß Bescheid«, sagte Lluis kurz.
    Trurre sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. »Was meinst du damit?«
    Â»Er weiß, wer Hadmut ist. Und dass ich im … dass ich oben arbeite.«
    Die beiden anderen schwiegen verblüfft. Trurre fasste sich als erster: »Du hast es ihm verraten? Im Fieber, du wusstest nicht, was du tust, hm?«
    Â»Hadmut hat es ihm selbst gesagt«, erwiderte Lluigolf leicht beleidigt.
    Roske schnaubte belustigt. »Ihr seid mir ein paar lausige Verschwörer«, sagte er. »Dass ihr vom Schloss seid, wusste ich schon lange. Ich habe schon oft markgräfliches Gefolge hier an meinen Tischen gehabt, ich rieche eure Sorte auf zehn Schritt gegen den Wind.«
    Â»Danke«, sagte Garness. »Ich sehe, es wird Zeit, dass ich den Dienstherren wechsele.« Er sah Trurre und dann Lluigolf an und zuckte mit den Schultern. »Also dann. Wir kennen unsere Freundin gut genug, um zu wissen, dass sie sich nichts sagen lässt. Was immer wir auch über diese Angelegenheit denken, sie wird uns sagen, dass wir uns um unsere eigene Nase kümmern sollen und ihre in Frieden lassen. Du weißt selbst am besten, wie wenig empfänglich verliebte Leute für gute Ratschläge sind.« Er sah Lluigolf bedeutungsvoll an.
    Â»Was soll sie auch tun?«, fragte Trurre. »Er wird ja wohl kaum mit ihr durchbrennen.«
    Â»Nein, das sähe ihm nicht ähnlich«, erwiderte Garness nachdenklich.
    Lluigolf hörte nicht mehr zu. Er betrachtete den Wirt, der schweigend und entspannt neben ihm saß, und suchte nach irgendeiner Ähnlichkeit, einem Merkmal, das die beiden Brüder miteinander teilten. Vielleicht die etwas vorstehenden Augen? Das war es aber auch schon. Roske war groß und mager, dabei kräftig wie ein Esel. Da war wenig Ähnlichkeit mit dem kleinen, hinkebeinigen Vibol.
    Roske fing seinen Blick auf und beugte sich zu ihm. »Gehst du heute Nacht noch mit ihnen zurück?«
    Lluis nickte. Der Wirt lehnte sich wieder zurück. »Danke für deine Hilfe heute.«
    Â»Ich stehe immer noch in deiner Schuld«, erwiderte Lluis. Garness streckte sich und stand auf. »Lasst uns gehen, Herrschaften. Es ist ein ordentlicher Fußmarsch bis oben.« Er musterte Lluis mit zusammengekniffenen Augen. »Fühlst du dich kräftig genug oder soll ich uns eine Kutsche besorgen?«
    Lluis versicherte, dass mit seinen Beinen durchaus alles in bester Ordnung sei, verabschiedete sich von Roske, der ihm nur stumm auf die Schulter klopfte, und trat mit Trurre und Garness hinaus an die kühle Nachtluft.
    Â»Sieh mal, wie seltsam«, sagte Trurre. »Die passt ja hierher wie der Schwan in die Schweinesuhle!«
    Lluigolfs Ohren klingelten und ihm war ein wenig schwindelig. Wahrscheinlich hatte er sich heute doch ein bisschen zu viel zugemutet. Verschwommen sah er eine Kutsche, die seltsam fremd und herrschaftlich durch die Gasse holperte und zielstrebig auf den Einäugigen zuhielt. Der schmucke Schimmel, der den Einspänner zog, hob seine Hufe so zimperlich wie ein vornehmes Fräulein die Füße beim Besuch eines

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