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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gut.«
    Grinsend zwinkerte er an Dalton vorbei jemandem zu. Lächelnd neigte Teresa ihren Kopf, zum Zeichen, daß sie seinen Gruß bemerkt hatte.
    »Übrigens, verehrte Teresa, habe ich Euch schon gesagt, daß Ihr heute abend ganz besonders göttlich ausseht? Euer Haar ist wundervoll – es verleiht Euch das Aussehen einer Gütigen Seele, die erschienen ist, um meiner Tafel Glanz zu verleihen. Wärt Ihr nicht mit meiner rechten Hand verheiratet, ich würde Euch später zum Tanz auffordern.«
    Der Minister tanzte selten mit einer anderen als seiner eigenen Frau und, aus Gründen des Protokolls, denen von Würdenträgern auf Besuch.
    »Es wäre … mir eine Ehre, Minister«, meinte Teresa, die bei den Worten ins Stammeln geriet, »und für meinen Gatten auch … da bin ich ganz sicher. Weder auf dem Tanzparkett … noch irgendwo anders … könnte ich in besseren Händen sein.«
    Zwar verfügte Teresa über die Fähigkeit, sich nicht so schnell aus der Fassung bringen zu lassen, trotzdem errötete sie angesichts der Ehre, die ihr Bertrand um ein Haar hätte zuteil werden lassen. Nervös an den glitzernden, in ihr Haar geflochtenen Ziermünzen nestelnd, war sie sich der neidischen Blicke bewußt, die verfolgten, wie sie sich mit dem Minister für Kultur höchstpersönlich unterhielt.
    Die finsteren Blicke hinter dem Minister verrieten Dalton, daß kein Grund zur Sorge bestand, es könnte tatsächlich zu einem solchen Tanz kommen – in dessen Verlauf der Mann sich wahrscheinlich an Teresas halb entblößten Busen schmiegen würde. Lady Chanboor würde nicht zulassen, daß Bertrand es nach außen hin an völliger Hingabe für sie fehlen ließe.
    Dalton wandte sich wieder geschäftlichen Dingen zu und lenkte die Unterhaltung in die gewünschte Richtung. »Einer der Beamten aus der Stadt ist sehr beunruhigt über die Situation, von der wir soeben sprachen.«
    »Was hat er gesagt?« Bertrand wußte, von welchem Direktor die Rede war, und sah klugerweise davon ab, laut irgendwelche Namen auszusprechen, in seinen Augen jedoch blitzte Ärger auf.
    »Nichts«, versicherte ihm Dalton. »Allerdings ist der Mann hartnäckig. Könnte sein, daß er der Sache nachgeht – und auf Erklärungen drängt. Es gibt Leute, die sich gegen uns verschwören und nur darauf warten, ein Geschrei wegen gewisser Unschicklichkeiten auszulösen. Wenn wir gezwungen wären, uns grundloser Vorwürfe des Ehebruchs zu erwehren, käme das einer lästigen Zeitverschwendung gleich und würde uns von unserer Pflicht dem anderischen Volk gegenüber ablenken.«
    »Allein die Vorstellung ist absurd«, meinte der Minister, nach außen hin ihrer eigentlichen Unterhaltung folgend. »Ihr glaubt doch nicht etwa, daß es Menschen gibt, die gegen unser gutes Werk intrigieren?«
    Seine Worte klangen auswendig gelernt, so oft benutzte er sie. Simple Klugheit machte es erforderlich, Diskussionen in der Öffentlichkeit mit Bedacht zu führen. Es konnte sein, daß sich mit der Gabe gesegnete Menschen unter die Gäste gemischt hatten, die nur darauf warteten, ihre Fähigkeit zu nutzen, um etwas aufzuschnappen, das nicht für die Ohren aller bestimmt war.
    Dalton selbst hatte eine Frau mit solchen Fähigkeiten in seinen Diensten.
    »Wir widmen unser Leben der Arbeit für das anderische Volk«, meinte Dalton, »und doch gibt es ein paar wenige, die den Fortschritt, den wir im Namen der arbeitenden Bevölkerung erzielen, behindern möchten.«
    Bertrand wählte einen gerösteten Schwanenflügel von der Platte aus, die er mit seiner Gattin teilte, und tunkte diesen in eine Schale mit einem süßem Brei aus Milch und Getreide. »Ihr glaubt also, es gibt Anstifter, die auf Ärger aus sind?«
    Lady Chanboor, die der Unterhaltung aufmerksam gefolgt war, beugte sich zu ihrem Gatten. »Agitatoren würden die Gelegenheit, Bertrands gutes Werk zunichte machen zu können, mit beiden Händen ergreifen. Sie wären bereit, jeden Querulanten zu unterstützen.« Dabei blickte sie scharf zum Herrscher hinüber, der von seiner jungen Frau mit den Fingern gefüttert wurde. »Wir haben wichtige Arbeiten zu erledigen und können keine Feinde gebrauchen, die sich in unsere Bemühungen einmischen.«
    Bertrand Chanboor galt aus aussichtsreichster Kandidat für das Amt des Herrschers, aber er hatte Gegner. Einmal ernannt, diente der Herrscher sein ganzes Leben. Jeder Ausrutscher in diesem entscheidenden Augenblick konnte seine Ernennung gefährden. Es gab eine ganze Reihe von Personen, die sich

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