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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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lauter, ein durchdringendes Geräusch, das immer höher wurde und die Stille über der Ebene zerriß. Kahlan sah, wie Cara und der andere Jäger sich auf das Geräusch hin umdrehten und anschließend hastig auf sie zugelaufen kamen.
    Mühsam nach Atem ringend, trabte Kahlan zu Richard zurück. Er hockte, den Unterarm auf ein Knie gestützt, auf dem anderen im flachen Wasser und beugte sich über dessen Oberfläche.
    Juni lag mit dem Gesicht nach unten im Bach, das Wasser bedeckte kaum seinen Kopf.
    Kahlan sank neben Richard auf die Knie, strich sich das nasse Haar aus den Augen und kam allmählich wieder zu Atem, während Richard den drahtigen Jäger auf den Rücken drehte. Sie hatte ihn dort im Wasser nicht bemerkt. Die Tarnschicht aus klebrigem Schlamm und Gras, das die Jäger an ihrem Körper feststeckten, hatte den beabsichtigten Zweck erfüllt und ihn unsichtbar gemacht. Zumindest für sie.
    Juni wirkte klein und zerbrechlich, als Richard ihm unter die Arme griff, um ihn aus dem eiskalten Wasser zu ziehen. Richards Bewegungen hatten nichts Hastiges, sachte legte er Juni neben dem Bach ins Gras. Kahlan konnte weder Schnittwunden noch Blut entdecken, und seine Glieder schienen alle noch an ihrem Platz zu sein. Sie vermochte es zwar nicht mit Sicherheit zu sagen, doch auch sein Genick sah nicht so aus, als wäre es gebrochen.
    Selbst im Tod noch hatte Juni einen seltsam lüsternen Blick in seinen glasigen Augen.
    Cara kam angerannt, stürzte sich mit einem Satz auf den Mann und hielt erst inne, als sie sah, daß seine Augen erloschen in den Himmel starrten.
    Einer der Jäger kämpfte sich durchs Gras. Er atmete ebenso schwer wie Cara und hielt seinen Bogen mit der Faust umklammert. Seine Finger waren um den Schaft eines Pfeils gekrümmt und hielten ihn fest, schußbereit. Mit dem Daumen seiner anderen Hand drückte er ein Messer in die Handfläche, während er mit Zeige- und Mittelfinger den eingelegten Pfeil festhielt und die Sehne spannte.
    Juni war unbewaffnet.
    »Was ist mit Juni geschehen?« erkundigte sich der Jäger gebieterisch, während sein Blick die flache Landschaft nach einer Bedrohung absuchte.
    Kahlan schüttelte den Kopf. »Er muß gestürzt sein und sich den Kopf auf geschlagen haben.«
    »Und sie?« Er deutete mit dem Kopf auf Cara.
    »Das wissen wir noch nicht«, antwortete Kahlan, während sie zusah, wie Richard Juni die Augen schloß. »Wir haben ihn eben erst gefunden.« »Sieht ganz so aus, als hätte er schon eine Weile hier gelegen«, meinte Cara an Richard gewandt.
    Kahlan zupfte an dem roten Lederanzug. Cara ließ sich bereitwillig auf das Ufer sinken und hockte sich auf ihre Fersen. Kahlan teilte Caras blondes Haar und untersuchte die Wunde; sie sah nicht besorgniserregend aus. »Was ist geschehen, Cara? Was wird hier gespielt?«
    »Seid Ihr schwer verletzt?« fragte Richard über Kahlans Worte hinweg. Cara machte eine wegwerfende Bewegung in Richards Richtung, protestierte jedoch nicht, als Kahlan mit der Hand kaltes Wasser schöpfte und versuchte, es über die Platzwunde an ihrer Schläfe zu träufeln. Richard riß ein Büschel Gras aus. Er tauchte es ins Wasser und reichte es Kahlan. »Nimm das hier.«
    Caras eben noch vor Zorn rotes Gesicht war mittlerweile kreideweiß geworden. »Es geht mir gut.«
    Kahlan war sich da nicht so sicher, denn Cara wirkte doch etwas zögerlich. Kahlan tupfte ihr die Stirn mit dem feuchten Gras ab, bevor sie das Blut fortwischte. Cara hockte da und ließ die Behandlung über sich ergehen.
    »Also, was ist passiert?« fragte Kahlan.
    »Ich weiß es nicht«, meinte Cara. »Ich wollte gerade nach ihm sehen, als er schnurstracks durch einen Bach auf mich zugelaufen kam. Vornübergebeugt, so als beobachtete er etwas. Ich rief ihm etwas zu. Ich fragte, wo seine Waffen seien, machte dazu Bewegungen wie zuvor im Dorf und tat, als hätte ich einen Bogen in der Hand, um ihm zu zeigen, was ich meinte.« Cara schüttelte ungläubig den Kopf. »Er beachtete mich überhaupt nicht, sondern ging wieder dazu über, das Wasser zu beobachten. Ich war im Glauben, er habe seinen Posten verlassen, um irgendeinen dummen Fisch zu fangen, konnte im Wasser aber nichts erkennen. Plötzlich machte er einen Satz nach vorn.« Caras Gesicht bekam mit einem Mal wieder Farbe.
    »Ich wollte mich gerade nach den Seiten umsehen und das Gelände prüfen, da erwischte er mich in einem unbedachten Augenblick, und mein Fuß glitt unter mir weg. Ich schlug mit dem Kopf gegen einen Stein. Ich

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