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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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tief wie die, für die sie sich entschieden hatten, dabei hatten sie mehrere in unterschiedlicher Entfernung von den heißen Quellen ausprobiert, bis sie eine warme gefunden hatten, die ihnen zusagte. Das umliegende Gelände war hinter hohen, schlanken Trieben junger Gräser verborgen, so daß sie ein abgeschiedenes Becken ganz für sich hatten, überkrönt von einem Sonnenhimmel, an dessen strahlend blauen Rändern sich bereits verstohlen die ersten Wolken zeigten. Kühle Böen neigten das Altweibersommergras wellenförmig und wirbelten es in nickenden Wirbeln herum.
    Hier draußen in der Ebene konnte sich das Wetter rasch ändern. Das tags zuvor noch warme Frühlingswetter war einer frischen Kälte gewichen. Kahlan wußte, daß sich die Kälte nicht halten würde; der Frühling hatte unwiderruflich eingesetzt, auch wenn der Winter ihnen noch einen Abschiedsgruß schickte. Das warme Wasser in ihrem geschützten Becken kräuselte sich unter der Heftigkeit dieses Grußes.
    Über ihnen kreiste im scharfen Wind ein jagender Habicht auf der Suche nach einer Mahlzeit. Kahlan spürte einen Stich des Bedauerns; während sie und Richard sich entspannten und ihren Spaß hatten, würden seine Krallen in Kürze schon ein Leben rauben. Sie hatte eine gewisse Vorstellung davon, was es hieß, das Ziel der Gier nach Fleisch zu sein, wenn der Tod auf Jagd ging.
    Irgendwo draußen in der Weite des Graslandes hatten die sechs Jäger in einiger Entfernung Posten bezogen. Cara würde diese äußere Grenzlinie umkreisen wie eine Habichtmutter und die Männer kontrollieren. Da sie alle Beschützer waren, würden sie, vermutete Kahlan, wenn schon nicht die Sprache, so doch wenigstens die Absicht des jeweils anderen verstehen. Beschützer hatten eine ernste Aufgabe zu erledigen, und Cara würde die Nüchternheit, mit der die Jäger dieser Aufgabe nachgingen, mit Sicherheit zu schätzen wissen.
    Kahlan schöpfte warmes Wasser auf Richards Oberarme. »Wir hatten zwar nur kurze Zeit für uns allein, für unsere Hochzeit, trotzdem hätte ich mir kein schöneres Fest vorstellen können. Außerdem bin ich froh, daß ich dir diese Stelle hier zeigen konnte.«
    Richard gab ihr einen Kuß auf den Hinterkopf. »Das alles wird mir immer in Erinnerung bleiben – die Hochzeitsfeier gestern abend, das Seelenhaus, die Stelle hier.«
    Sie strich ihm unter Wasser über seine Schenkel. »Das will ich Euch auch raten, Lord Rahl.«
    »Ich habe immer davon geträumt, dir die besonderen, wunderschönen Orte zu zeigen, wo ich aufgewachsen bin. Hoffentlich kann ich dich eines Tages dorthin mitnehmen.«
    Er verstummte abermals. Sie nahm an, daß ihm gewichtige Dinge durch den Kopf gingen und er aus diesem Grund so grüblerisch wirkte. So gerne sie es auch manchmal täten, sie durften ihre Pflichten nie vergessen: Armeen erwarteten ihre Befehle, Beamte und Diplomaten in Aydindril warteten ungeduldig auf eine Audienz bei der Mutter Konfessor oder bei Lord Rahl.
    Kahlan wußte, daß nicht alle versessen darauf waren, sich dem Kampf um den Frieden anzuschließen; manch einer fand Gefallen an der Tyrannei. Kaiser Jagang und seine Imperiale Ordnung würden ihnen gewiß nicht ihre Aufwartung machen.
    »Irgendwann, Richard«, meinte sie leise, während sie mit dem Finger über den dunklen Stein in der feinen Goldkette an ihrem Hals strich.
    Am Abend zuvor war die Hexe Shota überraschend zu ihrer Hochzeit erschienen und hatte Kahlan die Halskette zum Geschenk gemacht. Shota hatte erklärt, sie werde verhindern, daß sie ein Kind zeugten. Die Hexe besaß die Gabe, in die Zukunft zu sehen, auch wenn das, was sie sah, sich oft auf unerwartete Weise offenbarte. Mehr als einmal hatte Shota sie vor den verheerenden Folgen ihrer Elternschaft gewarnt und geschworen, ja schwören müssen, kein männliches Kind, das aus der Vereinigung von Kahlan und Richard hervorginge, am Leben zu lassen.
    Im Laufe der beschwerlichen Suche nach dem Tempel der Winde hatten Kahlan und Shota sich ein wenig besser kennengelernt, und die beiden waren zu einer Art Übereinkunft gekommen. Die Halskette war ein Versöhnungsgeschenk, eine Alternative zu Shotas Absicht, ihre Nachkommen zu töten. Fürs erste hatte man sich auf einen Waffenstillstand geeinigt.
    »Glaubst du, der Vogelmann wußte, wovon er sprach?«
    Kahlan blinzelte in den Himmel. »Ich denke schon. Es zieht sich zu.«
    »Ich meinte in bezug auf die Hühner.«
    Kahlan wand sich in seinen Armen herum. »Die Hühner!« Sie sah mißbilligend

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