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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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bei ihr funktionierte. Er bereitete unvorstellbare Schmerzen; wenn sie dies wollte, konnte seine Berührung sogar tödlich sein.
    Da die Mord-Sith genau jenen Strafer bei sich trugen, den man zu ihrer Ausbildung benutzt hatte, war es überaus schmerzhaft, ihn in der Hand zu halten – Teil des Widerspruchs, wenn man ein Schmerzgeber war. Der Schmerz war ihrem Gesicht jedoch niemals anzumerken.
    Cara blieb strauchelnd stehen. Sie war völlig außer Atem. »Ist er hier vorbeigekommen?«
    Die linke Seite ihres blonden, verfilzten Haars war blutverklebt, es lief ihr seitlich am Gesicht herunter. Wo sie den Strafer umklammert hielt, waren ihre Knöchel weiß.
    »Wer denn?« fragte Richard. »Wir haben niemanden gesehen.«
    Ihre Züge verzerrten sich vor Wut und färbten sich tiefrot. »Juni!«
    Richard packte sie am Arm. »Was ist passiert?«
    Cara wischte sich mit der Rückseite ihres anderen Handgelenks eine blutige Strähne aus den Augen und ließ den Blick suchend über das endlose Grasland schweifen. »Das weiß ich nicht.« Sie knirschte mit den Zähnen. »Aber ich muß ihn finden.«
    Cara befreite sich aus Richards Griff, schoß davon und rief: »Zieht Euch an!«
    Richard packte Kahlans Handgelenk und zog sie aus dem Wasser. Sie streifte ihre Hosen über und stürzte, hastig ein paar von ihren Kleidungsstücken aufsammelnd, Cara hinterher. Richard, immer noch damit beschäftigt, seine Hosen über die nassen Beine zu zerren, streckte seinen langen Arm aus, bekam ihren Hosenbund zu fassen und riß sie zurück.
    »Was fällt dir ein?« fragte er, während er mit seiner anderen Hand noch immer versuchte, seine Hosen überzustreifen. »Du bleibst hinter mir.«
    Kahlan befreite sich. »Du hast nicht mal dein Schwert dabei. Ich bin die Mutter Konfessor. Bleibt einfach hinter mir, Lord Rahl.«
    Von einem einzelnen Mann drohte einer Konfessor keine große Gefahr; es gab keine Möglichkeit, sich gegen die Kraft einer Konfessor zu schützen. Ohne sein Schwert war Richard verwundbarer als sie.
    Von einem Zufallstreffer mit Pfeil oder Speer abgesehen, konnte nichts die Kraft einer entschlossenen Konfessor daran hindern, einen Menschen zu überwältigen, vorausgesetzt, sie kam ihm nahe genug. Die Übertragung ihrer Kraft verband die beiden Personen mit einer Magie, die durch nichts rückgängig gemacht oder aufgehoben werden konnte.
    Sie war ebenso endgültig wie der Tod. In gewisser Weise war sie der Tod.
    Wer von der Kraft einer Konfessor berührt wurde, war für immer verloren. Er gehörte ihr.
    Im Gegensatz zu Richard wußte Kahlan ihre Magie zu gebrauchen. Ihre Ernennung zur Mutter Konfessor war der Beweis für ihre Meisterschaft.
    Ungehalten knurrend schnappte Richard sich seinen mit Taschen besetzten Gürtel vom Boden und hastete ihr schließlich hinterher. Er holte sie ein und hielt ihr im Laufen das Hemd, so daß sie ihre Arme in die Ärmel stecken konnte. Sein Oberkörper war nackt; während er seinen Gürtel einhakte, wurde ihm bewußt, daß er lediglich sein Messer bei sich hatte.
    Patschend bahnten sie sich ihren Weg durch ein Vielzahl verzweigter flacher Bäche und hasteten durchs Gras, dem gelegentlich aufblitzenden Rot des Leders hinterher. Beim Durchqueren eines Bachlaufs geriet Kahlan ins Straucheln, konnte sich aber auf den Beinen halten. Richard stützte sie mit einer Hand in ihrem Rücken. Sie wußten, es war keine gute Idee, barfuß durch unbekanntes Gelände zu rennen, doch der Anblick von Caras blutverschmiertem Gesicht verbot ihnen, langsamer zu werden.
    Cara war für sie mehr als eine Beschützerin, sie war ihre Freundin.
    Sie durchquerten mehrere knöcheltiefe, kleine Flußläufe, zwischen denen sie sich stolpernd einen Weg durch das Gras bahnten. Zu spät, um auszuweichen, stieß Kahlan auf einen Tümpel, sprang ab und erreichte nur mit knapper Not das anderer Ufer. Richards Hand in ihrem Rücken erwies sich ein weiteres Mal als Stütze.
    Während sie durch das Gras stürzten und durch offenliegende Bäche sprinteten, sah Kahlan, wie sich einer der Jäger in schrägem Winkel von links her näherte. Juni war es nicht.
    Plötzlich merkte sie, daß Richard nicht hinter ihr war, und hörte im selben Augenblick seinen Pfiff. Sie blieb, auf dem rutschigen Gras leicht ausgleitend, stehen und mußte sich mit einer Hand auf dem Boden abstützen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Richard stand nicht weit hinter ihr in einem Bach.
    Er schob zwei Finger zwischen die Zähne und pfiff erneut, länger,

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