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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ihre Lehrer, diejenigen, auf die sie ihre ganze Verehrung und Liebe richtete.
    »Das habe ich schon mal irgendwo gesehen«, meinte Cara, nachdem sie die Zeichnung auf dem Boden kurz aufmerksam betrachtet hatte. »Darken Rahl hat es manchmal gezeichnet.«
    »Man nennt es eine Huldigung«, erläuterte Kahlan.
    Der Wind hob das Rechteck aus derbem Tuch vor dem Fenster an, und das grelle Gleißen eines Blitzes fiel auf die auf den Erdboden gezeichnete Huldigung.
    Richard öffnete den Mund, zögerte dann aber und behielt seine Frage für sich. Er betrachtete das Huhn, das neben dem in die hinteren Räume führenden Fellvorhang auf dem Boden herumpickte.
    Er gestikulierte. »Cara, öffnet bitte die Tür.«
    Sie riß sie auf, und Richard versuchte, das Tier mit den Armen fuchtelnd hinauszuscheuchen. Das Huhn wollte ausweichen, schoß flügelschlagend und mit fliegenden Federn mal hier-, mal dorthin und weigerte sich, das Zimmer bis zur offenen Tür zu durchqueren und sich in Sicherheit zu bringen.
    Richard, die Hände in den Hüften, hielt inne und blickte verwundert auf das Huhn hinab; schwarze Musterungen im weißbraunen Gefieder verliehen ihm einen verwirrenden Streifeneffekt. Das Huhn protestierte lauthals, als Richard sich behutsam in Bewegung setzte und den verwirrten Vogel mit angedeuteten Fußtritten durch das Zimmer scheuchte.
    Als es die Zeichnung auf dem Fußboden erreichte, stieß es einen Schrei aus, schlug in neuerlich erwachter Panik mit den Flügeln, brach seitlich aus und rannte an der Zimmerwand entlang und schließlich zur Tür hinaus. Es war die erstaunliche Darbietung eines Tieres, das zu verängstigt war, auf geradem Weg zu einer weit offen stehenden Tür zu fliehen und sich in Sicherheit zu bringen.
    Cara schloß hinter ihm die Tür. »Wenn es ein Tier gibt, das dümmer ist als ein Huhn«, meckerte sie, »dann hab ich es noch nicht gesehen.«
    »Was soll dieser Lärm?« war eine altbekannte Stimme zu vernehmen.
    Sie gehörte Zedd, der aus der in die hinteren Zimmer führenden Tür trat. Er war größer als Kahlan, allerdings nicht so groß wie Richard – in etwa so groß wie Cara, wenn auch sein dichter Schopf aus krausem, weißem Haar, das wirr in sämtliche Richtungen abstand, den Anschein nicht vorhandener Größe vermittelte. Ein schweres, kastanienbraunes Gewand mit schwarzen Ärmeln und von einer Kapuze bedeckten Schultern verstärkte den Eindruck, daß sein knochendürrer Körper massiger wirkte, als er tatsächlich war. Drei Silberbrokatstreifen säumten die Manschetten seiner Ärmel. Schwererer Goldbrokat lief um den Kragen herum und an der Vorderseite herunter. Ein roter, mit einer Goldschnalle besetzter Samtgürtel raffte sein Gewand an der Hüfte.
    Früher hatte Zedd stets bescheidene Kleidung getragen; für einen Zauberer seines Ranges und seiner Machtbefugnis war dieser Aufzug äußerst bizarr. Auffällige Kleidungstücke kennzeichneten jemanden, der die Gabe besaß, als Anfänger. Jemanden, der die Gabe nicht besaß, wiesen solche Kleider mancherorts als Angehörigen des Adels aus, und praktisch überall als reichen Kaufmann, daher hatten sie sich, obwohl Zedd grelle Kleidung zuwider war, als wertvolle Tarnung erwiesen.
    Richard und sein Großvater umarmten sich herzlich. Die beiden lachten vor Freude darüber, wieder vereint zu sein; sie hatten lange darauf warten müssen.
    »Zedd«, sagte Richard, den anderen auf Armeslänge von sich haltend und offenbar über den Aufzug seines Großvaters noch erstaunter als Kahlan, »wo hast du nur diese Kleider her?«
    Zedd drehte die goldene Schnalle mit Hilfe seines Daumens so, daß er sie prüfend betrachten konnte. Seine haselnußbraunen Augen funkelten. »Es ist die goldene Schnalle, hab ich recht? Wirkt sie vielleicht ein wenig übertrieben?«
    Ann schob das schwere Fell zur Seite, das vor der Tür hing, und tauchte darunter hindurch. Sie wirkte klein und etwas untersetzt und trug ein schmuckloses dunkles Wollkleid, das kennzeichnend war für ihre Machtbefugnis als Führerin der Schwestern des Lichts – Hexenmeisterinnen aus der Alten Welt, unter denen sie allerdings die Illusion geschürt hatte, sie sei getötet worden, um so die Freiheit zu haben, wichtigen Angelegenheiten nachzugehen. Sie wirkte genauso alt wie Zedd, Kahlan wußte jedoch, daß sie sehr viel älter war.
    »Schluß mit deiner Angeberei, Zedd«, meinte Ann. »Wir haben zu tun.« Zedd warf ihr einen finsteren Blick zu. Kahlan sah, wie ein ebenso finsterer Blick zu ihm

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