Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
entscheiden sich Menschen für das Böse, weil es ihnen gefällt, weil sie Angst haben oder glauben, etwas für sich selbst herausschlagen zu können.
    Das Allerwichtigste ist, wir haben unser Möglichstes getan, und du hast den Menschen die Wahrheit vor Augen geführt. Du hast ihr Wohlergehen und ihre Sicherheit über alles andere gestellt. Wenn wir am Ende nicht siegen, dann haben wir wenigstens für die richtige Sache gekämpft. Du hast ihnen eine Chance gegeben, ihren Mut zu beweisen.«
    »Wir werden siegen.« Richards Blick schweifte hinaus über das stille Wasser. »Die Menschen werden die Wahrheit erkennen.«
    »Das hoffe ich.«
    Er legte ihr den Arm um den Hals und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel, seufzte dann vor Freude über den Bergsee, über die Stille.
    »Tief in den Bergen westlich der Region, wo ich aufgewachsen bin, gibt es Gegenden, in denen außer mir, glaube ich, noch nie jemand war. Orte, an denen das Wasser aus großer Höhe, höher noch als hier, von den Felsen herabstürzt und in der nachmittäglichen Luft Regenbogen bildet. Nach einem Bad in den kühlen Becken kann man es sich dort auf den Felsen hinter dem Wasserfall gemütlich machen und die Welt durch das herabstürzende Wasser betrachten.
    Ich habe oft davon geträumt, dich mit dorthin zu nehmen.«
    Kahlan wickelte eine Haarlocke um ihren Finger. »Eines Tages, Richard, werden wir deine Lieblingsorte besuchen.«
    Es widerstrebte Richard, als sie dort dicht beieinander standen und den Wasserfall betrachteten, den Zauber dieses Traumes zu brechen, schon gar nicht, um über ihr Vorhaben zu sprechen, schließlich tat er es aber doch.
    »Und warum wird dieser Ort nun ›die Öfen‹ genannt?«
    Kahlan deutete mit dem Kinn über den See. »Hinter dem Wasserfall gibt es eine warme Höhle. Manchmal ist es dort sogar heiß, hat man mir erzählt.«
    »Ich frage mich, wieso Joseph Ander diesen Ort erwähnt hat.«
    Kahlan legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Vielleicht wusste sogar Joseph Ander einen wunderschönen Ort zu schätzen.«
    »Vielleicht«, murmelte er, während er die Landschaft nach einem Anhaltspunkt dafür absuchte, warum der Zauberer sich für diese Stelle interessiert haben könnte. Richard hatte weder eine hohe Meinung von Joseph Anders Sinn für diese Dinge, noch glaubte er, dass ihn die natürliche Schönheit wirklich hatte begeistern können. Der Mann ließ sich zwar ausführlich über die Schönheit der Natur aus, jedoch stets im Hinblick auf die geordnete Zusammensetzung einer Gesellschaft.
    Richard fiel auf, dass alles Gestein der Berge ringsum von einem eigenartig grünlichen Grau war, bis auf das Gestein der Klippe auf der anderen Seite des Sees, wo sich der Wasserfall befand; dort war das Gestein dunkler, nicht sehr, aber doch eindeutig anders. Es enthielt mehr Grau als Grün, vermutlich weil das Gefüge des Granits schwarze Partikel enthielt, obwohl dies aus der Entfernung schwer auszumachen war.
    Richard deutete quer über den See auf die Felswand, über die das Wasser in majestätischem Bogen kaskadenartig in die Tiefe stürzte.
    »Schau dir den Felsen dort an und sag mir, was dir daran auffällt.«
    Kahlan, deren weißes Mutter-Konfessor-Kleid im Sonnenlicht glühte, entsprach fast Richards Traumvorstellung von einer Gütigen Seele. Sie sah ihn verwundert an.
    »Wie meinst du das? Es ist eben ein Felsen.«
    »Ich weiß, aber sieh ihn dir genau an. Sag mir, was dir an ihm auffällt.«
    Sie betrachtete erst die Klippe, dann wieder ihn. »Er ist riesengroß.« »Nein, komm schon, ich meine es ernst.«
    Kahlan seufzte und besah sich die Klippe eine Weile genauer. Sie blickte sich um und betrachtete die Berge, vor allem den nächsten etwas links von ihnen, der so deutlich am Rand des Wassers hervorsprang.
    »Na ja«, meinte sie schließlich, »er ist dunkler als das Gestein der Berge ringsum.«
    »Gut. Was fällt dir sonst noch an ihm auf?«
    Sie betrachtete die Felswand noch etwas länger. »Die Farbe ist ungewöhnlich. Ich hab sie irgendwo schon einmal gesehen.«
    Plötzlich sah sie ihn an. »Bei den Dominie Dirtch.«
    Richard schmunzelte. »Genau das denke ich auch. Die Dominie Dirtch weisen dieselbe Färbung auf wie der Fels dort drüben, die Berge ringsum dagegen nicht.«
    Sie runzelte ungläubig die Stirn. »Willst du damit sagen, die Dominie Dirtch wurden aus diesem Fels gehauen – hier, hoch oben in den Bergen – und anschließend den weiten Weg bis zu ihrem heutigen Standort transportiert?«
    Richard zog die

Weitere Kostenlose Bücher